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Waldbrände in Colorado, USA: Zehntausende auf der Flucht vor Feuersbrunst - fast 1.000 Gebäude in Schutt und Asche

Im US-Bundesstaat Colorado sind zehntausende Menschen auf der Flucht vor verheerenden Waldbränden. Bild: picture alliance/dpa/AP | David Zalubowski

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Waldbrände haben im US-Bundesstaat Colorado Tausende Menschen in die Flucht geschlagen und Hunderte Gebäude zerstört oder beschädigt. In den Orten Louisville und Superior seien rund 34 000 Einwohner aufgefordert worden, sich in Notunterkünften in Sicherheit zu bringen, teilte das Sheriff-Büro des Bezirks Boulder am 30. Dezember 2021 mit.

Waldbrand-Inferno in den USA: Zehntausende in Bundesstaat Colorado auf der Flucht vor Flammen

Kleinere Grasfeuer hätten sich wegen extrem starker Winde in zwei größere Brände verwandelt, sagte Sheriff Joe Pelle vor Journalisten. Einer davon habe unter Kontrolle gebracht werden können, der andere habe sich aber rasend schnell ausgebreitet. Auf Bildern und Videos war zu sehen, wie die Flammen sich auf weihnachtlich geschmückte Häuser zubewegten und der Himmel sich wegen des Rauchs verdunkelte.

Gouverneur Jared Polis hatte für den Bezirk nordwestlich der Regionalhauptstadt Denver bereits am Donnerstag den Notstand erklärt. Innerhalb von Sekunden breiteten sich die Flammen auf der Länge eines Football-Feldes aus, die Menschen hätten kaum Zeit gehabt, ihre wichtigsten Habseligkeiten zu retten. "Für die direkt betroffenen Familien in Colorado wird es ein schwieriger Prozess werden, ihre Leben wiederaufzubauen", fügte er hinzu. US-Präsident Joe Biden genehmigte zudem eine Notstandserklärung nach Bundesrecht, was zusätzliche Hilfe für die Betroffenen ermöglicht.

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Allein im Sagamore-Viertel in Superior seien nach ersten Schätzungen 370 Häuser zerstört worden, ergänzte der Sheriff. Rund 210 weitere könnten ebenfalls ein Raub der Flammen geworden sein. Auch ein Einkaufszentrum und ein Hotel seien betroffen. Damit könnte es sich laut einem Bericht der "Denver Post" um das bisher schlimmste Feuer in der Geschichte des Bundesstaates handeln.

Der als "Marshall Fire" bezeichnete Brand habe sich auf einer Fläche von etwa 6,5 Quadratkilometern ausgebreitet. Medien berichteten von mindestens sechs Verletzten. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür zunächst nicht. Der Sheriff betonte allerdings: "Angesichts der Ausmaße und der Intensität des Feuers in einem dicht besiedelten Gebiet wären wir nicht überrascht, wenn es Verletzte oder Tote gäbe."

Polizisten und Feuerwehrleute hätten aus einigen Gegenden abgezogen werden müssen, weil sie von den Flammen regelrecht überrannt worden seien. "Diese Art Brand kann man nicht frontal bekämpfen. Es wird erst vorbei sein, wenn der Wind nachlässt", so der Sheriff. "Wir sehen buchstäblich dabei zu, wie es brennt", sagte der Bürgermeister von Superior, Clint Folsom. "Für die Menschen hier ist das niederschmetternd."

Fast 1.000 Gebäude im US-Staat Colorado abgebrannt

Bei den jüngsten Bränden im US-Bundesstaat Colorado nahe der Stadt Boulder sind nach Behördenangaben fast 1000 Häuser und andere Gebäude zerstört worden. 991 Bauten seien den Flammen zum Opfer gefallen, rund 130 weitere Gebäude seien einer ersten Erhebung zufolge beschädigt worden, teilte das Büro des Sheriffs für den Bezirk Boulder am 1. Januar 2022 mit. Es sei zu erwarten, dass die Zahl der abgebrannten und beschädigten Bauten bei genaueren Inspektionen noch ansteigen werde. Am Freitag waren die Behörden noch von rund 500 beschädigten oder zerstörten Häusern ausgegangen.

Drei Menschen galten dem Katastrophenschutz zufolge nach den Bränden zunächst noch als vermisst, sieben waren verletzt worden. Die Behörden wollen demnach Suchhunde einsetzen, um die Vermissten zu bergen, sobald es das Wetter zulässt. Kleinere Brandherde hatten sich am Donnerstag in dem Gebiet rasch ausgebreitet, begünstigt von teils sehr starken Winden. In den Orten Louisville und Superior sollten sich rund 34.000 Einwohner in Sicherheit bringen.

Waren beschädigte Stromleitungen die Ursache für verheerende Waldbrände?

Die Ursache der Brände war noch unklar. Behördenvertreter hatten zunächst spekuliert, dass die für die Winterzeit in der Region untypischen Feuer ausgelöst wurden, als der Wind Stromleitungen zu Boden riss. Sheriff Joe Pelle sagte jedoch am Samstag, es seien keine kaputten Stromleitungen gefunden worden. Es gebe wegen der Brände einen Durchsuchungsbefehl, sagte er - ohne weitere Details zu nennen.

Eine seit Monaten andauernde Dürre in der Region hatte die Ausbreitung der Feuer begünstigt. Verbliebene Glutherde wurden in der Nacht zum Samstag mit rund 20 Zentimeter Neuschnee bedeckt, weswegen das Feuer nicht mehr als bedrohlich galt. Der als "Marshall Fire" bezeichnete Brand hatte sich Medienberichten zufolge auf einer Fläche von etwa 24 Quadratkilometern ausgebreitet.

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/news.de/dpa

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