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Corona-Impfungen aktuell: Biontech oder Moderna? Welches Vakzin schützt besser vor Omikron?

Biontech oder Moderna? Welcher Impfstoff schützt besser vor der neuen Omikron-Variante des Coronavirus? Bild: picture alliance/dpa | Boris Roessler

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Bereits beim Auftreten der Delta-Variante des Coronavirus wurde klar, dass die Schutzwirkung der Impfstoffe nachlassen kann - ein Booster in Form einer Drittimpfung schaffte Abhilfe. Doch wie sieht es bei der neuen Omikron-Variante aus? Schützen die Impfungen von Moderna und Biontech/Pfizer auch bei Omikron vor einem schweren Verlauf und vielleicht sogar vor einer Ansteckung?

Wie gut schützt Biontech-Vakzin gegen Omikron-Variante?

Biontech-Gründer Ugur Sahin geht davon aus, dass das mRNA-Vakzin von Biontech/Pfizer auch bei einer Ansteckung mit Omikron zuverlässig vor einem schweren Verlauf schützt. "Wir halten es für wahrscheinlich, dass Geimpfte einen deutlichen Schutz gegen schwere Erkrankungen, die durch Omikron verursacht werden, haben werden", erklärte Sahin der Nachrichtenagentur Reuters. Die Wirksamkeit des Impfstoffs Comirnaty gegen Omikron werde derzeit im Labor getestet, zusätzlich werden Infektionsdaten aus dem "realen Leben" ausgewertet.

Biontech/Pfizer setzt auf Boosterimpfung gegen Omikron

In zwei Wochen rechne man mit aussagekräftigen Ergebnissen. Sahin gegenüber Reuters: "Wir erwarten, dass der Schutz in gewissem Maße reduziert sein kann gegen Infektionen, aber wie stark, das müssen wir sehen." Doch ebenso wie beim Schutz gegen die Delta-Variante soll die Drittimpfung den Schutz erhöhen. "Wir gehen davon aus, dass dieser Schutz noch ausgeprägter ist, wenn die Menschen ihre dritte Impfung bekommen haben." Gegenüber dem "Wall Street Journal" sagte der Immunologe Sahin: "Der Plan bleibt der gleiche: Die Booster-Impfungen auf den Weg bringen." Er fügte an: "Wenn ein Virus Immun-Escape erreicht, so erreicht es dies gegen die Antikörper. Doch es gibt noch eine zweite Ebene der Immunantwort, die vor schwerer Erkrankung schützt: die T-Zellen." Im Falle einer Infektion erkennen diese T-Gedächtniszellen das Virus wieder und veranlassen die körpereigene Produktion von Antikörpern, die die Vermehrung des Virus in den Zellen bekämpfen.

Moderna-Vakzin: Chef rechnet mit "erheblicher Abnahme" des Immunschutzes

Ist die Schutzwirkung des Moderna-Vakzins gegen die neuen Virusvariante Omikron ebenso vielversprechend? Im Gespräch mit der "Financial Times" zeigte sich Moderna-Chef Stéphane Bancel weniger zuversichtlich als sein Kollege Sahin. Laut eigenen Angaben vermute Bancel, dass von der neuen Corona-Variante eine "erhebliche Abnahme" der Schutzwirkung des Moderna-Vakzins ausgehen könnte. "Ich glaube, die Wirksamkeit hat auf keinen Fall das gleiche Niveau wie gegen die Delta-Variante", sagte der Moderna-Chef der "Financial Times". Er sieht das Problem in den Mutationen, die das Oberflächenprotein von Omikron betreffen (Spike-Protein). Omikron weist 50 Mutationen auf, von denen allein 32 das Spike-Protein betreffen. Impfstoffe nutzen dieses Spike-Protein, um eine Immunantwort auszulösen. Der Moderna-CEO vermutet, dass das Omikron-Virus durch seine Spike-Mutationen schwerer vom Immunsystem erkannt werden könnte.

Corona-News aktuell: Wissenschaftler warnt vor voreiligen Schlüssen

Der israelische WHO-Wissenschaftler Ran Balicer warnt davor, voreilige Schlüsse zu Omikron zu ziehen. Die Daten werden in den nächsten Wochen noch unvollständig und erst nach und nach verlässlich sein. Laut "Bild" sagte Balicer: "Einige werden sagen, dass es ein ernstes Problem ist, schlimmer als erwartet, andere werden uns genau in die andere Richtung führen."

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sig/fka/news.de

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