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Messerattacke im ICE bei Nürnberg: 4 Personen niedergestochen! Ist der Täter schuldunfähig?

In einem ICE zwischen Regensburg und Nürnberg hat es eine Messerattacke gegeben. Bild: picture alliance/dpa

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Den Messerangriff auf Passagiere eines ICE in Bayern werten die Ermittler nicht als Terrorakt. Es gebe "keine Anhaltspunkte für einen islamistischen Hintergrund", sagte Kriminaldirektorin Sabine Nagel am Sonntag auf einer Pressekonferenz in Neumarkt in der Oberpfalz.Die Ermittlungen zum Hintergrund der Bluttat vom Samstag könnten nach Polizeiangaben aber noch Wochen, vielleicht sogar Monate dauern.

Nach Messerattacke im ICE: Angreifer soll unter paranoider Schizophrenie leiden

Zudem seien bislang keine Hinweise aufgetaucht, dass der 27-jährige Tatverdächtige Mittäter oder Mitwisser hatte.Der Leitende Oberstaatsanwalt Gerhard Neuhof sagte, ein Gutachter gehe davon aus, dass der Mann unter einer «paranoiden Schizophrenie» leide und Wahnvorstellungen habe. Zur Tatzeit wäre er somit nicht schuldfähig gewesen. Der Haftrichter ordnete deshalb auf Antrag der Staatsanwaltschaft seine Unterbringung in einem Bezirkskrankenhaus an. Der geständige Tatverdächtige ist vorerst in einer psychiatrischen Klinik in Regensburg untergebracht.

4 Personen niedergestochen: Syrer (27) attackierte wahllos Passagiere im ICE bei Nürnberg

Der Mann mit syrischer Staatsbürgerschaft soll am Samstag im ICE Passau-Hamburg wahllos Mitreisende attackiert haben. Dabei wurden vier Männer verletzt. Der mutmaßliche Täter habe kurz nach Regensburg im Wagen 5 unvermittelt einen 26-jährigen Mann angegriffen und schwer am Kopf verletzt, sagte Polizeivizepräsident Thomas Schöniger. Danach habe er einem 60-jährigen Fahrgast Schnittwunden an Kopf und Rumpf und einem weiteren 60-Jährigen ebenfalls Verletzungen zugefügt. Danach habe er in Wagen 4 einem 39-Jährigen in den Körper gestochen. Die beiden jüngeren Opfer seien am Sonntagmittag noch im Krankenhaus gewesen, sagte Schöniger.

Angreifer ließ sich nach Messerattacke widerstandslos festnehmen

Nach dem Halt des Zugs seien Streifenbeamte in den Zug gekommen und hätten den mutmaßlichen Tatverdächtigen unter Vorhalt von Schusswaffen auf den Boden dirigiert, sagte Schöniger. Er habe sich dann widerstandslos festnehmen lassen. In seiner Hose habe er ein blutverschmiertes Klappmesser mit einer Klingenlänge von acht Zentimetern gehabt.

27-jähriger Syrer festgenommen - Angreifer verlor kürzlich seinen Job

Polizeipräsident Norbert Zink dankte Reisenden, "die versucht haben, den Tatverdächtigen von weiteren Aktionen abzuhalten". Der 2014 nach Deutschland eingereiste Verdächtige, der in Syrien geboren wurde, hatte nach Informationen der Polizei einen Tag vor der Tat seine Arbeitsstelle verloren.

Kurz nach 9 Uhr waren am Samstag Notrufe bei Polizei und Rettungsdiensten eingegangen. Der ICE hatte auf halbem Weg zwischen Regensburg und Nürnberg außerplanmäßig an dem kleinen Bahnhof Seubersdorf nahe Neumarkt in der Oberpfalz gehalten. Weil die Lage zunächst völlig unklar war, rückte die Polizei mit einem Großaufgebot an und räumte den Zug. Etwa 200 Fahrgäste wurden laut Rotem Kreuz bis zum späten Nachmittag in einem Gasthaussaal betreut und verpflegt. Die ICE-Strecke zwischen Regensburg und Nürnberg wurde erst am Abend wieder freigegeben.

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/news.de/dpa

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