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Vulkanausbruch auf La Palma: Lava-Horror auf Kanareninsel! Angst vor anderen Vulkanen in Europa

Der Cumbre Vieja auf La Palma spuckt noch immer Feuer. Bild: dpa

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Das Gebiet um den vor gut drei Wochen auf La Palma ausgebrochenen Vulkan Cumbre Vieja ist erneut von mehreren relativ starken Erdbeben erschüttert worden. Der heftigste Erdstoß mit einer Stärke von 4,3 sei am Sonntag kurz vor Mitternacht registriert worden, berichtete der Fernsehsender RTVE am Montag unter Berufung auf die Behörden der Kanareninsel. Das sei der bisher stärkste seit dem Vulkanausbruch gewesen. Am Montag wurden derweil wegen der Gefahr giftiger Dämpfe erstmals nach mehreren Tagen wieder Ausgangssperren verhängt. Diese betreffen Orte mit insgesamt knapp 3000 Einwohnern.

Vulkanausbruch auf La Palma: Erdbeben erschüttert Kanareninsel - Ausgangssperren verhängt

Die Erdstöße seien auch von vielen der 85 000 Bewohner La Palmas gespürt worden, hieß es. Da sie in einer Tiefe von 39 Kilometern stattgefunden hätten, gebe es aber keinen Grund zu größerer Sorge. Bis Montagnachmittag habe es mindestens 40 Nachbeben gegeben.

Die von den neuen Ausgangssperren betroffenen Ortschaften befinden sich alle unweit des Industriegebietes Callejón de la Gata. Die Lava habe dort Zementfabriken und andere Industrieanlagen erreicht, und dabei seien potenziell giftige Gase entstanden, erklärte der Sprecher des Notfall-Komitees Pevolca, Miguel Ángel Morcuende. Es handele sich aber nur um eine "vorbeugende Maßnahme", betonte er. Man wolle nun die Luftqualität im betroffenen Gebiet überprüfen.

Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez besuchte La Palma nach Vulkanausbruch

Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez wurde am Mittwoch zu seinem vierten Besuch auf der Vulkaninsel La Palma erwartet, wo die Lava immer größere Zerstörungen anrichtete. Er wolle sich vor Ort ein Bild von der sich verschlechternden Lage machen und die Behörden und die Bewohner der Insel der Solidarität des ganzen Landes versichern, berichteten spanische Medien unter Berufung auf die Regierung.

Der Flughafen der Insel war nach Angaben des Betreibers Aena betriebsbereit, wurde aber nur von wenigen Fluggesellschaften wie Binter angeflogen. Der Flugverkehr zu den anderen großen Touristeninseln der Kanaren, Teneriffa, Fuerteventura, Gran Canaria oder Lanzarote, lief normal.

Nach Erdbeben: Wird derCumbre Vieja wieder aktiv?

Die jüngsten, stärkeren Erdstöße könnten darauf hindeuten, dass sich neues Magma unter dem Vulkan im Gebirgszug Cumbre Vieja im Süden La Palmas staue, sagte die Geologin Nieves Sánchez der Zeitung "El País". "Es kann sein, dass der Vulkan gerade wieder stärkere Aktivität entwickelt", so die 52-Jährige, die dem wissenschaftlichen Beobachtungsteam angehört. Der Vulkan werde sicher noch länger aktiv bleiben. "Das geht weder morgen noch übermorgen und auch nicht in einer Woche zu Ende", meinte sie.

Auf der spanischen Atlantik-Insel vor der Westküste Afrikas wird nun erwartet, dass der neue Lavastrom, der sich am Samstag durch den Einsturz der Nordflanke des Vulkankegels gebildet hatte, wohl in wenigen Tagen das Meer erreicht. Seit der Vulkan am 19. September erstmals nach 50 Jahren wieder aktiv geworden war, hat die mehr als 1000 Grad heiße Lava bereits knapp 1300 Gebäude zerstört, wie die Behörden mitteilten.

525 Hektar waren am Montag von einer meterdicken Lava-Schicht bedeckt. Diese Fläche entspricht mehr als 700 Fußballfeldern. Rund 6000 Bewohner evakuierter Ortschaften waren weiter in Hotels oder bei Angehörigen untergebracht.

Vulkanausbruch auf La Palma: Lavaströme fressen sich durch Kanareninsel

Die Fläche, die auf La Palma mit einer schwarzen, meterdicken Lavaschicht, bedeckt ist, darunter auch Teile eines Friedhofs, wurde vom europäischen Erdüberwachungssystem Copernicus auf gut 367 Hektar korrigiert. Es war von 709 Hektarn die Rede gewesen. Vom dunklen Ascheregen sind nach jüngsten amtlichen Informationen sogar mehr als 3300 Hektar betroffen. Das entspricht ungefähr der Fläche von insgesamt 4500 Fußballfeldern.

La Palma, die bei Touristen weniger bekannt ist als andere Kanareninseln wie Teneriffa, Gran Canaria, Fuerteventura oder Lanzarote, war am Dienstag (28. September) zum Katastrophengebiet erklärt worden. Die Schäden belaufen sich nach Schätzungen der Regionalregierung bereits auf mehrere Hundert Millionen Euro. Schwer betroffen ist vor allem der für die Insel immens wichtige Bananenanbau, von dem etwa die Hälfte der etwa 85 000 Einwohner direkt oder indirekt lebt und der sich schon vor dem Vulkanausbruch in der Krise befand.

Vulkan-Horror in Europa: DIESE Feuerspucker spucken aktuell Feuer und Asche

Beim ersten Ausbruch seit 1971 stieß der namenlose Vulkan seit dem 19. September nahezu pausenlos große Mengen an Gesteinsbrocken, Lava, Rauch und Asche aus. Wie lange er aktiv bleiben wird, können auch Experten nicht sagen. Es könne Wochen oder auch Monate dauern. Vulkanausbrüche in Europa sind keine Seltenheit. Seit Jahrhunderten ist die Zahl der Ausbrüche konstant. Derzeit spucken neben dem Vulkan auf La Palma auch der Ätna und der Stromboli in Italien sowie der Fagradalsfjall auf Island derzeit Feuer.

In Europa gelten jede Menge Vulkane als aktiv. Trotz wissenschaftlicher Beobachtung könne man sich jedoch nicht vorhersagen. Stark betroffene Gebiete seien jedoch gut überwacht und könnten rechtzeitig überwacht werden.

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/news.de/dpa

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