Coronavirus-News: Verrät dieses Enzym, wer an Covid-19 stirbt und wer nicht?
Erstellt von Sarah Baumann-Rüster
26.08.2021 14.54
Die Corona-Pandemie ist trotz fortschreitender Impfungen noch längst nicht ausgestanden. Wissenschaftler rechnen damit, dass die Corona-Fallzahlen mit der Wiedereröffnung von Schulen und Universitäten in den kommenden Wochen erneut ansteigen werden. Um herauszufinden, wer aktuell besonders gefährdet ist, schwer an Corona zu erkranken, haben britische Wissenschaftler verschiedenste Indikatoren untersucht. Diese sollen klären, wer möglicherweise an Covid-19 stirbt und wer nicht. Der britische "Express" hatte zuerst über die jüngsten Corona-Untersuchungen berichtet.
Coronavirus-News: Indikator verrät, wer an Corona stirbt und wer nicht
Forscher haben beobachtet, wie ein entscheidendes Enzym, das sich ähnlich wie Schlangengift verhält, in den Organen des Körpers Schaden anrichtet und die Wahrscheinlichkeit des Todes erhöht. Darüber hinaus könnten diese Erkenntnisse von großer Bedeutung für die Entwicklung neuer Therapien zur Behandlung von Covid-19 sein, behaupten die Wissenschaftler.
Enzym für Corona-Tod verantwortlich?
Die Forscher glauben, dass die Sekretion des sPLA2-IIA-Enzyms bei Covid-19-Patienten der wichtigste Prädiktor für den Tod der Patienten sein könnte. sPLA2-IIA, das Ähnlichkeiten mit einem aktiven Enzym in Klapperschlangengift aufweist, kommt bei gesunden Menschen in geringen Konzentrationen vor und ist seit langem dafür bekannt, dass es eine entscheidende Rolle bei der Abwehr bakterieller Infektionen spielt. Wenn das Enzym jedoch in hohen Konzentrationen zirkuliert, hat es die Fähigkeit, die lebenswichtigen Organe des Körpers zu zerstören, so Floyd Chilton, Hauptautor der Studie. "Es handelt sich um eine glockenförmige Kurve zwischen Krankheitsresistenz und Wirtstoleranz.", so Chilton.
sPLA2-IIA-Enzym ähnelt Klapperschlangengift: Kann zum Organversagen führen
"Mit anderen Worten: Dieses Enzym versucht, das Virus abzutöten, aber zu einem bestimmten Zeitpunkt wird es in so großen Mengen freigesetzt, dass sich die Dinge in eine wirklich schlechte Richtung entwickeln, die Zellmembranen des Patienten zerstören und dadurch zum Versagen mehrerer Organe und zum Tod beitragen", warnt der Experte. Der Mitautor der Studie, Maurizio Del Poeta, ein angesehener Professor in der Abteilung für Mikrobiologie und Immunologie an der Renaissance School of Medicine der Stony Brook University, ergänzte, dass die Studie dazu beitragen könnte, Corona-Tote zu verhindern.
Wissenschaftler untersuchten Hunderte Patientendaten
"Die Idee, potenzielle prognostische Faktoren bei COVID-19-Patienten zu ermitteln, stammt von Dr. Chilton", erklärt Del Peta. "Er kontaktierte uns erstmals im letzten Herbst mit der Idee, Lipide und Metaboliten in Blutproben von Covid-19-Patienten zu analysieren." Für die Studie sammelten del Poeta und sein Team Blutplasmaproben und stützten sich auf Daten von 127 hospitalisierten Patienten. Das Team stützte sich außerdem auf die Daten von 154 Patientenproben. "Zugegebenermaßen handelt es sich um kleine Kohorten, aber es war eine heldenhafte Anstrengung, sie und alle zugehörigen klinischen Parameter von jedem Patienten unter diesen Umständen zu erhalten", sagt Chilton. "Im Gegensatz zu den meisten Studien, die über Jahre hinweg gut geplant sind, fand diese Studie in Echtzeit auf der Intensivstation statt."
Mithilfe von Algorithmen analysierte das Team die Daten der Patienten, um zwischen verschiedenen biochemischen Enzymen und Lipidmetaboliten zu unterscheiden. Die Forscher identifizierten spezifische Muster von Stoffwechselprodukten, die bei Personen auftraten, die der Krankheit erlagen. Justin Snider, Assistenzprofessor für Forschung, sagte: "Die Metaboliten, die zum Vorschein kamen, zeigten eine Dysfunktion der Zellenergie und hohe Konzentrationen des sPLA2-IIA-Enzyms. Ersteres war zu erwarten, Letzteres jedoch nicht". Die meisten gesunden Menschen haben zirkulierende Werte des sPLA2-IIA-Enzyms, die normalerweise bei etwa einem halben Nanogramm pro Milliliter liegen, so der Wissenschaftler.
Viele Corona-Patienten mit erhöhtem sPLA2-IIA-Spiegel starben
Die Forscher stellten fest, dass Corona bei 63 Prozent der Patienten mit schwerem Covid-19 und einem sPLA2-IIA-Spiegel von 10 Nanogramm pro Milliliter oder mehr tödlich war. Chilton fügte hinzu: "Viele Patienten, die am Coronavirus starben, wiesen einige der höchsten jemals gemeldeten Konzentrationen dieses Enzyms auf."
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sba/sig/news.de