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Hinrichtung in Pakistan: Anklage wegen Blasphemie! Kind (8) droht Todesstrafe

In Pakistan droht einem Jungen (8) die Todesstrafe wegen Blasphemie. Bild: (Symbolbild) soupstock/AdobeStock

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Einem achtjährigen Hindu-Jungen droht in Pakistan die Todesstrafe, nachdem dieser als jüngste Person in der Geschichte des Landes wegen Blasphemie verurteilt wurde.

Junge (8) wegen Blasphemie zu Todesstrafe verurteilt

Wie die britische "Daily Mail" berichtet, werden der Junge und seine Familie derzeit in Schutzhaft gehalten. Zuvor hatte ein Mob von Muslimen einen Hindu-Tempel in der Stadt Bhong im Bezirk Rahim Yar Khan attackiert und verwüstet, weil das Gericht das Kind gegen Kaution freigelassen hatte. Der Junge, dessen Name nicht genannt wurde, wurde festgenommen, weil er angeblich absichtlich auf einen Teppich in der Bibliothek einer Madrasa - einer religiösen Schule, in der Islamwissenschaften gelehrt werden - uriniert habe.

Rache für Blasphemie: Muslimischer Mob verwüstete Hindu-Tempel

Der muslimische "Mob" wirft dem Jungen Blasphemie vor, eine Straftat, die in Pakistan mit dem Tode bestraft wird. In der Vergangenheit führten in Pakistan bereits bloße Anschuldigungen von Blasphemie zu Gewaltausbrüchen und tödlichen Racheangriffen. Paramilitärische Truppen wurden entsandt, um die Unruhen zu befrieden, die zahlreiche Hindus zur Flucht aus ihrer Heimat gezwungen hatten.

Angeklagtes Kind noch zu klein, um Blasphemie zu verstehen

Ein Familienangehöriger des Jungen sagte gegenüber dem britischen "Guardian": "Er [der Junge] ist sich solcher Blasphemie-Probleme nicht einmal bewusst und er wurde fälschlicherweise in diesen Angelegenheiten angeklagt. Er versteht immer noch nicht, was sein Verbrechen war und warum er eine Woche im Gefängnis war." Der Verwandte fuhr fort: "Wir haben unsere Geschäfte und unsere Arbeit verlassen, die gesamte Gemeinschaft hat Angst und wir befürchten Gegenreaktionen. Wir wollen nicht in dieses Gebiet zurückkehren. Wir sehen keine konkreten und sinnvollen Maßnahmen, um den Tätern Einhalt zu gebieten, oder zum Schutz der hier lebenden Minderheiten."

Rechtsexperten entsetzt über Todesstrafe für Minderjährigen

Der Fall sorgte für Entsetzen bei Rechtsexperten und Aktivisten, die die Anklage des Kindes wegen Blasphemie für beispiellos halten, da bislang noch nie so ein junger Mensch wegen Blasphemie angeklagt wurde. Die Blasphemie-Gesetze in Pakistan werden seit Langem u. a. für ihre vagen Formulierungen kritisiert, die einen Missbrauch möglich machen, beispielsweise um religiöse Minderheiten zu diskriminieren.

Religiöser Fanatismus gegen Minderheiten scheint zuzunehmen

Ramesh Kumar, der Vorsitzende des Pakistanischen Hindu-Rates sagte dem "Guardian": "Der Angriff auf den Tempel und die Blasphemie-Vorwürfe gegen den achtjährigen minderjährigen Jungen haben mich wirklich schockiert. Mehr als hundert Häuser der Hindu-Gemeinde wurden aus Angst vor Angriffen geräumt." Der Menschenrechtsaktivist Kapil Dev forderte: "Ich verlange die sofortige Einstellung der Anklage gegen den Jungen und fordere die Regierung auf, die Familie und die zur Flucht gezwungenen Personen zu schützen. Angriffe auf Hindu-Tempel haben in den letzten Jahren zugenommen und zeigen ein eskalierendes Maß an Extremismus und Fanatismus. Die jüngsten Angriffe scheinen eine neue Welle der Verfolgung von Hindus zu sein."

Muslime und Hinduisten leben in Pakistan weitestgehend friedlich miteinander, doch Attacken auf Hindu-Tempel häuften sich in den letzten Jahren. Die meisten der pakistanischen Hinduisten migrierten 1947 von Indien nach Pakistan, als Indien durch die britische Regierung geteilt wurde. 97 Prozent der Bevölkerung in Pakistan ist muslimisch. Hindus machen nur eine Minderheit von etwa 2,14 Prozent aus.

14-Jährige im Jahr 2012 ebenfalls wegen Blasphemie beschuldigt

Im Jahr 2012 war ein 14-jähriges christliches Mädchen beschuldigt worden, Seiten aus dem Koran verbrannt zu haben. Später wurde die Jugendliche freigelassen, musste aber mit einem Helikopter an einen sicheren Ort gebracht werde, da man um ihr Leben bangte. Das Mädchen flüchtete mit seiner Familie nach Kanada, wo es seither lebt.

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sig/news.de

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