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Coronavirus-Impfstoff-News: Hoffnung beim Impfstoffmangel! Viertel der Moderna-Dosis reicht für große Immunantwort

Eine Vierteldosis des Moderna-Impfstoffes könnte schon reichen, um eine große Immunantwort auszulösen. Bild: dpa

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Noch immer gibt es nicht genug Impfstoff. Vor allem die ärmeren Länder kommen bei den Corona-Impfungen nicht voran, die ihnen schlechtweg der Impfstoff fehlt. Mitte letzter Woche erst hatte die deutsche Bundesregierung verkündet,mindestens 30 Millionen Corona-Impfdosen an Entwicklungsländer und andere Staaten abzugeben.

Deutschland spendet 30 Millionen Corona-Impfdosen an Entwicklungsländer

Für die kostenlosen Spenden sollen Impfdosen der Hersteller Astrazeneca und Johnson & Johnson genutzt werden. Das ging aus einem Bericht des Gesundheitsministeriums hervor, der am Mittwoch im Kabinett vorgelegt wurde und der der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorlag. Mindestens 80 Prozent der Impfstoff-Spende soll über Covax verteilt werden. Bis Mitte Juni waren über das internationale Impfstoffprogramm erst 83 Millionen Impfdosen verteilt worden, davon das meiste an die ärmsten Länder.

Viertel der Moderna-Dosis reicht für große Immunantwort

Hoffnung beim globalen Impfstoffmangel gibt nun auch eine neue Studie der George Mason University in Fairfax im US-Bundesstaat Virginia. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass bereits eine Vierteldosis des Moderna-Impfstoffs ausreicht, um eine große Immunantwort bei den Geimpften auszulösen. "Zwei Injektionen, die jeweils nur ein Viertel der Standarddosis des Moderna Covid-Impfstoffs enthielten, führten laut Tests bei fast drei Dutzend Menschen zu lang anhaltenden schützenden Antikörpern und virusbekämpfenden T-Zellen", berichtet "nature.com".

Ausdehnung der Impfstoff-Vorräte denkbar - globale Impfbemühungen beschleunigen

Wäre dies der Fall, so könnte man vorhandene Impfstoffvorräte ausdehnen und die weltweiten Impfbemühungen so beschleunigen. "Seit 2016 hat eine solche Dosisreduktionsstrategie Millionen von Menschen in Afrika und Südamerika erfolgreich gegen Gelbfieber geimpft", heißt es dazu bei "nature.com" weiter. Angewendet wurde die Strategie bei der Corona-Pandemie bisher dennoch nicht, was den Ökonomen Alex Tabarrok wundert. "Hätten wir dies ab Januar getan, hätten wir Dutzende, vielleicht Hunderte Millionen Menschen mehr impfen können."

Eine halbe Dosis ist jetzt für eine ungeimpfte Person nützlicher als eine volle Dosis in einem Jahr, sagte Tabarrok, was bedeutet, dass die Dosisdehnung "eine Möglichkeit ist, die Gleichwertigkeit von Impfstoffen zu fördern".

Karl Lauterbach bewertet Studienergebnisse zu Moderna-Impfstoff positiv

Auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach bewertet die Studienergebnisse als äußert positiv. "Der Moderna Impfstoff war von Anfang an hoch dosiert. Falls es sich bestätigt, dass er mit 1/4 Dosis wirkt, wie diese Studie zu zeigen scheint, wäre dies für ärmere Länder ein Segen", schrieb Lauterbach auf Twitter.

/news.de

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