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Tornados in Deutschland 2021: Hunderte Tote möglich! Kachelmann warnt vor Wetter-Monster

Ein gewaltiger Tornado hätte in Deutschland fatale Folgen. Bild: AdobeStock / victor zastol'skiy

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Ein gewaltiger Tornado fegte bei einem Unwetter im Südosten Tschechiens über mehrere Dörfer und hinterließ eine Schneise der Zerstörung. Mindestens vier Menschen kamen dabei ums Leben, rund 200 wurden verletzt. Bislang blieb Deutschland vor solch einem Wetter-Monster verschont, doch laut Meteorologe Jörg Kachelmann sei es nur eine Frage der Zeit, bis eine deutsche Großstadt von einem Tornado erwischt wird.

Tornado-Alarm bei schwerem Unwetter: Deutschland blieb glücklicherweise verschont

Nach Einschätzungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hatte der Tornado in Südmähren für Europa eine außergewöhnliche Stärke. "Das sind solche Kräfte, die dort entstehen, dass wirklich Autos Hunderte Meter weit durch die Luft fliegen, das Trümmerteile sich in Betonwände bohren", sagte Andreas Friedrich, Tornadobeauftragter des DWD. Anhand der Schäden, die er auf Bildern aus Tschechien gesehen habe, von Windgeschwindigkeiten zwischen 300 und 400 Kilometern pro Stunde aus. Das sei "ein Tornado, der in dieser Stärke in Europa bisher nur selten vorkam". In den vergangenen Tagen gab es in Süddeutschland eineähnliche Wetterlage wie in Tschechien. Mehrmals warnte der DWD sogar vor möglichen Tornados. "In Deutschland hatten wir das Glück, dass es nicht zu einem solchen Tornado kam", sagte Friedrich weiter. 

Laut dem DWD bestehe am Freitag (25.06.2021) vor allem in Sachsen noch Tornado-Gefahr. Zwar sei das Risiko wesentlich geringer als an den vergangenen Tagen, dennoch müsse man die Warnung erst nehmen. Am Abend klinge die Gefahr jedoch ab.

Hunderte Tote! Jörg Kachelmann warnt vor zerstörerischem Tornado in Deutschland

Auch Jörg Kachelmann warnt angesichts der Bilder aus Tschechien vor einem verheerenden Tornado. "Wird bei uns auch kommen, eines Tages. Wird viele Tote geben", heißt es in einem Tweet des Meteorologen. Bereits vor mehreren Jahren warnte Kachelmann in einem "Spiegel"-Interview vor Hunderten Toten, sollte jemals ein starker Tornado auf dicht besiedeltes Gebiet stoßen. "Es würde viel mehr Tote geben, Hunderte wahrscheinlich, wenn nicht Tausende. Denn der staatliche Wetterdienst in Deutschland ist weder personell noch technisch in der Lage, vor Tornados zu warnen. Deshalb kamen schon bei viel schwächeren Stürmen wie Lothar oder Kyrill jeweils ein Dutzend Menschen um", wetterte Kachelmann damals gegen den DWD.

Alarmkette in Deutschland funktioniert nicht! Meteorologen und Medien müssen besser zusammenarbeiten

Tornados lassen sich jedoch nur schwer vorhersagen. "Wo genau ein solches Gerät auftritt, weiß man immer erst, wenn es da ist. Sobald der Rüssel sich zeigt, bleiben zum Glück noch 10, 20
Minuten, bis der Sturm voll aufdreht", sagte Kachelmann gegenüber dem "Spiegel". In den USA halten alle Fernseh- und Radiosender ihr Programm mit der Warnung durch Meteorologen ab und berichten über den Tornado, bis die Gefahr vorüber ist. Die Bevölkerung sucht solange Schutz in Kellern oder in fensterlosen Räumen. Dadurch sterben in den USA nur wenig Menschen durch einen Tornado. Hierzulande sähe es jedoch ganz anders aus. In Deutschland funktioniere die Alarmkette nicht. 

Übrigens gibt es bisher nicht mehr Tornados als früher. Da jedoch nahezu jeder ein Handy mit Kamera besitzt, werden deutlich mehr Tornados gefilmt und gemeldet. Jedoch wird das Klima in Mitteleuropa zunehmend feuchter und wärmer, dadurch werden stärkere Gewitter und somit auch Tornados wahrscheinlicher.

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/loc/news.de/dpa

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