Rissaga im Juni 2021 auf Menorca: 120-Zentimeter-Tsunami kracht auf Mittelmeerinsel
Von news.de-Redakteurin Anika Bube
19.06.2021 13.54
Meeresspiegelschwankungen sind im Mittelmeer keine Seltenheit: Am Freitagabend traf eine Rissaga die Küstenstadt Ciutadella auf Menorca. Zuvor warnte der spanische Wetterdienst AEMET mit Warnstufe Orange vor dem Wetterphänomen.
Rissaga im Juni 2021 auf Menorca: Meeresspiegel schwankt kurzzeitig um 120 Zentimeter
In Ciutadella soll der Mini-Tsunami eine Höhe von 120 Zentimetern gehabt haben. Auch in anderen Häfen der Balearen schwankten die Wasserstände innerhalb von zehn bis 30 Minuten zwischen 30 und 60 Zentimeter, wie AEMET berichtet. In den sozialen Netzwerken teilten einige Nutzer:innen Videos des Ereignisses. So zeigt ein Clip ein fast leeres Hafenbecken.
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Rissaga-Alarm auf Menorca! So werden die Meeresspiegelschwankungen verursacht
Bei einer solchen Rissaga handelt es sich um einen Meteo-Tsunami. Dieser entsteht anders als ein "normaler" Tsunami nicht durch seismische Aktivitäten, sondern durch Luftdruckschwankungen. Fällt der Luftdruck kurzzeitig um acht Hektopascal, fällt der Meeresspiegel in seichten Gewässern plötzlich ab und schwillt genauso schnell wieder an. Dieses Naturphänomen soll ein- bis zweimal pro Jahr auftreten. Dafür müssen jedoch die Voraussetzungen stimmen: So braucht eine Rissaga nicht nur eine geringe Wassertiefe, sondern auch heiße Luftmassen aus Afrika die auf eine kühlere Regenfront trifft, um entstehen zu können.
Rissaga-Horror im Mittelmeer! Deutscher Tourist 2018 ertrunken
Jedes Jahr wird Menorca mehrmals von einer Rissaga getroffen. Während diese relativ harmlos war, können die Meteo-Tsunamis aber durchaus gefährlich werden. 2019 flutete eine fast zwei Meter hohe Welle den Hafen von Ciutadella. 2018 wurde ein deutscher Tourist auf Mallorca von einer Rissaga erfasst und ins Meer gerissen. Er hatte keine Chance und ertrank vor den Augen seiner Ehefrau und seinen Kindern.
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bua/news.de