Panorama

Mord-Drama erschüttert Spanien: Olivia musste vor Tod Sprachnachricht für Mutter aufnehmen

Ein Boot der Guardia Civil, das an der Suche nach den vermissten Mädchen beteiligt ist, liegt in einem Hafen von Teneriffa vor Anker. Bild: picture alliance/dpa/Europapress

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Die Hoffnung auf ein glückliches Ende eines dramatischen Familienstreits, der ganz Spanien rund sechs Wochen in Atem hielt, zerschlug sich Ende letzter Woche drei Seemeilen vor der Nordost-Küste von Teneriffa. In etwa tausend Meter Tiefe entdeckte ein Tauchroboter der Polizei auf dem Meeresgrund die Leiche der sechsjährigen Olivia. Die Kleine war zusammen mit ihrem Vater und ihrer einjährigen Schwester Anna seit Ende April vermisst worden. Der Vater hatte sich nach einem Streit mit seiner Ex-Frau, der Tochter eines deutschen Auswanderers, mit den Kindern abgesetzt.

Mord-Drama erschüttert Spanien: Vater entführt und ermordet seine Töchter (6 und 1)

Das Entsetzen in Spanien war riesengroß, auch im Madrider Regierungspalast. "Ich kann mir den Schmerz der Mutter der auf Teneriffa verschwundenen kleinen Anna und Olivia angesichts der schrecklichen Nachrichten, die wir gerade erfahren haben, nicht vorstellen", schrieb der sozialistische Ministerpräsident Pedro Sánchez auf Twitter.

Vater Tomas versenkte Leiche der kleinen Olivia an einen Anker gebunden im Meer

Die Tasche mit der Leiche der kleinen Olivia war am Anker eines Bootes des Vaters festgebunden, hieß es. Das leere Boot war schon vor einiger Zeit auf dem Meer treibend gefunden worden. Die Polizei hatte dort auch Blutspuren entdeckt. Die Suche nach den beiden weiterhin vermissten Personen werde fortgesetzt, teilte die Polizei mit.

Olivia (6) musste vor ihrem Tod eine Sprachnachricht für ihre Mutter aufnehmen

Vor Olivias Tod ließ ihr Vater sie laut "Bild"-Zeitung eine Sprachnachricht aufnehmen, die er der Mutter schickte. Darin habe ihre Tochter ihr mitgeteilt, dass sie um 21 Uhr zum Haus des Vaters kommen solle. Doch als sie dort ankam, fehlte von ihrem Ex-Mann und ihren Töchtern jede Spur. Die Mutter meldete Vater und Kinder am 27. April als vermisst. Der Mann rief seine Ex-Frau wenig später an und sagte ihr: "Du wirst die Mädchen und mich nie wiedersehen." Nach Medienberichten schickte er via WhatsApp auch Mitteilungen an Bekannte, die sich wie Abschiedsnachrichten lasen.

Bei einem weiteren Telefonat erklärte Tomas Gimeno seiner Ex-Frau, er wolle nicht, dass ein Greis seine Kinder aufziehe. Gemeint ist der neue Partner der Mutter, der bereits 60 Jahre alt ist. Danach soll er laut "Bild" die Leichen der beiden Mädchen im Meer versenkt haben. Später, so die Annahme, nahm er auch sich selbst das Leben. Sein Boot wurde erst am nächsten Tag um 17.35 Uhr leer und ohne Anker auf dem Meer treibend entdeckt.

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/bua/news.de/dpa

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