Unwetter-Warnung aktuell: Sintflutartiger Starkregen überflutet Keller und Straßen
Erstellt von Anika Bube
09.06.2021 07.48
Nachdem in vielen Orten Deutschlands Unwetter am Wochenende immense Schäden verursacht haben, ist die Gewittergefahr auch zu Beginn der Woche nicht gebannt. "Die feuchte, schwüle und gewittrige Luftmasse hält uns auch in den nächsten Tagen weiter in Atem", warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD). Das Schlimme: Im Vorfeld lasse sich dabei kaum eingrenzen, welche Orte konkret betroffen sein werden.
Unwetter in Deutschland aktuell: Starkregen überflutet ganze Ortschaften
Am Wochenende kam es in ganz Deutschland durch Starkregen zu zahlreichen Einsätzen von Polizei und Feuerwehr: Der kleine Ort Gierstädt bei Erfurt in Thüringen stand am Sonntagmorgen unter Wasser. Die Polizei sperrte das Dorf zeitweise ab. Zuvor war am Freitagabend im Ortsteil Mosbach der thüringischen Gemeinde Wutha-Farnroda eine Flutwelle kniehoch durch den Ort geströmt und hatte Häuser, Gärten und Garagen geflutet.
Erneut heftige Unwetter in vielen Regionen Deutschlands
Heftige Unwetter haben auch am Dienstag etliche Regionen in Deutschland getroffen. Vor allem aus einigen Gebieten im Süden wurden am Abend Gewitter mit Starkregen gemeldet.
Besonders betroffen war zum Beispiel Nürnberg, wie die dortige Berufsfeuerwehr berichtete. "In mehreren Unterführungen blieben Fahrzeuge im Wasser stecken. An drei dieser Einsatzstellen mussten Personen durch Einsatzkräfte aus den Fahrzeugen gerettet werden", hieß es. Über Verletzte lagen vorerst keine Informationen vor.
Unwetter-Chaos in Nürnberg: Wohnhaus unbewohnbar, Bewohner ausquartiert
An einem Wohngebäude hätten sich unwetterbedingt plötzlich Risse gezeigt, teilte die Nürnberger Feuerwehr weiter mit. "Es wurde nach Begutachtung durch einen Baufachberater für unbewohnbar erklärt. Sämtliche Bewohner konnten bei Verwandten oder Bekannten unterkommen." Den Angaben nach war es um kurz nach 16.00 Uhr über weiten Teilen Nürnbergs zu einem sehr starken Unwetter gekommen.
Im Bodenseekreis in Baden-Württemberg führten schwere Gewitter mit Starkregen am Dienstagabend zu mehr als 60 Feuerwehreinsätzen innerhalb von drei Stunden. Vor allem das nördliche Gemeindegebiet von Friedrichshafen sei betroffen gewesen, teilte der Kreisfeuerwehrverband mit. Es mussten zahlreiche Keller leergepumpt sowie überflutete Straßen gesperrt werden.
Blitz entfacht Dachstuhlbrand - unwetterbedingte Verkehrsunfälle in Thüringen
In Herrenberg in der Mitte Baden-Württembergs setzte ein Blitz einen Dachstuhl in Brand. Nachbarn des Wohnhauses alarmierten die Feuerwehr, die die Bewohner aus dem Haus brachte und das Feuer schnell löschte, wie ein Kommandant der Feuerwehr Herrenberg sagte.
Auch in Thüringen kam es zu Unwettern. Diese führten seit Dienstagnachmittag zu zehn Verkehrsunfällen auf den Autobahnen in dem Bundesland, wie die Polizei am späten Abend mitteilte. Bei dreien dieser Unfälle seien insgesamt drei Menschen leicht verletzt worden. "Unfallursächlich war in allen Fällen die unangepasste Geschwindigkeit auf regennasser Fahrbahn. Gegen alle Fahrzeugführer wurden entsprechende Bußgeldverfahren eingeleitet", hieß es.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartete für die Nacht zum Mittwoch meist nachlassende Gewitter. In der zweiten Nachthälfte sei über der Mitte Deutschlands aber wieder mit neuen Schauern und Gewittern zu rechnen, teils mit Starkregen. Schon in den vergangenen Tagen hatten Unwetter vielen Regionen zu schaffen gemacht.
Tödliche Überschwemmung in Baden-Württemberg: Mann wird in Wohnung von Wassermassen überrascht und ertrinkt
Ein Mann ist bei Unwettern in Rot an der Rot im Kreis Biberach in seiner Wohnung ums Leben gekommen. Er sei am Montagabend in seiner Wohnung im Untergeschoss eines Mehrfamilienhauses von den Wassermassen überrascht worden, sagte ein Sprecher der Polizei. Erst Stunden später nachdem das Wasser abgeflossen war, konnten Feuerwehrleute den 65-Jährigen bergen. Insgesamt wurden über 20 Häuser in der Gemeinde durch die Überschwemmungen beschädigt.
Sturzfluten möglich! Gewittertätigkeit soll zum Wochenende nachlassen
Nach einer kurzen Ruhepause soll die Gewittertätigkeit ab Dienstagmittag wieder zunehmen. Dann drohen in der Südhälfte erneut lokal Gewitter mit Starkregen. Örtlich seien eng begrenzt Unwetter mit Regenmengen über 25 Litern pro Quadratmeter innerhalb kürzester Zeit möglich. Diese Wetterlage soll bis mindestens zum Ende der Woche anhalten. Immer wieder drohen teils heftige Gewitter mit Starkregen und Hagel.
Laut aktueller Prognose soll sich am Wochenende möglichweise ein Hochdruckgebiet durchsetzen. Dann können wir uns hoffentlich wieder in ganz Deutschland auf Sonnenschein und heiße Temperaturen freuen.
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bua/fka/news.de/dpa