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Verkaufsverbot für Magnetkugeln gefordert: Irrer TikTok-Trend bringt Kinder und Teenies in Lebensgefahr

Nicht selten geraten Kinder und Jugendliche wegen TikTok-Challenges in Lebensgefahr. Bild: picture alliance/dpa/SOPA Images via ZUMA Wire | Sheldon cooper

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Mutproben unter Heranwachsenden gibt es seit Menschengedenken - egal ob bei mürrischen Nachbarn klingeln und schnell wegrennen oder der Sprung vom Fünf-Meter-Brett im Freibad, kaum eine Kindheit kam ohne derartige Aktionen aus. Inzwischen haben soziale Medien in unser aller Leben Einzug gehalten und auch die Mutproben für Kinder und Jugendliche verändert. Heute heißen die Herausforderungen "Challenges" und erfreuen sich vor allem auf Plattformen wie TikTok großer Beliebtheit unter Kinder und Teenagern - oft jedoch mit gefährlichen, ja sogar tödlichen Folgen.

Tödliche Challenges bei TikTok reißen Kinder und Jugendliche aus dem Leben

Immer wieder werden traurige Schicksale von Minderjährigen bekannt, die durch leichtsinnige Aktionen für Likes bei TikTok ums Leben kamen. Bei der sogenannten "Blackout-Challenge" beispielsweise kommen immer wieder Kinder und Jugendliche bei dem Versuch ums Leben, sich bis zur Ohnmacht die Luft abzuschnüren. Der Tod der erst zehnjährigen Antonella aus Italien durch eine TikTok-Challenge entfachte heftige Debatten zu den Themen Jugendschutz und Datensicherheit.

Neue TikTok-Challenge: Magnetkügelchen als Fake-Piercing bringen Kids in Lebensgefahr

Nun macht eine neue Challenge bei TikTok die Runde, die das Leben und die Gesundheit von Heranwachsenden abermals gefährdet.In Videoclips bewegen Jugendliche zwei kleine magnetische Metallkugeln, die sie zuvor auf beiden Seiten ihrer Zunge platziert haben, so umher, dass der Eindruck eines Zungenpiercings entsteht. Doch wenn die Kügelchen versehentlich verschluckt werden, bestehe Lebensgefahr, warnte der britische Gesundheitsdienst National Health Service (NHS).

 

Verschluckte Magnetkugeln können Blutzufuhr im Darm stören - Lebensgefahr!

Die magnetischen Objekte würden die Blutversorgung im Darm unterbrechen, erklärte der NHS. "Magneten üben eine Faszination auf Kinder aus", sagte NHS-Experte Simon Kenny. Aber letztendlich seien magnetische Spielzeuge nicht sicher "und sollten nicht verkauft werden dürfen", so die Begründung für das vom NHS geforderte Verkaufsverbot für die kleinen Metallkugeln. In den vergangenen drei Jahren hätten insgesamt 65 Kinder in Krankenhäusern behandelt werden müssen, und zuletzt habe die Zahl zugelegt.

Not-OP wegen Magnetkügelchen! Gesundheitsexperten fordern Verkaufsverbot

 

Zuletzt hatte der Fall eines Elfjährigen für Aufsehen gesorgt. Er hatte insgesamt fünf Kügelchen verschluckt. Erst in einer mehrstündigen Notoperation retteten ihm Ärzte das Leben und entfernten dabei mehrere Zentimeter seines Darms. Seine Mutter rief andere Eltern daraufhin zur Vorsicht auf. Magnetische Kügelchen brachten auch einen Jungen aus China in eine missliche Lage: Der Elfjährige musste sich, nachdem er sich 20 der Kügelchen in den Penis geschoben hatte, einer Not-Operation unterziehen, um die Fremdkörper zu entfernen.

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/news.de/dpa

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