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#allesdichtmachen: DIESER Mann steckt hinter der fragwürdigen Protest-Aktion

Die Kombo aus einzelnen Video-Standbildern der Internetaktion #allesdichtmachen via Youtube zeigt Schauspieler, die sich an der Internetaktion unter dem Motto #allesdichtmachen beteiligen. Bild: picture alliance/dpa/Internetaktion #allesdichtmachen via Youtube

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Man kennt sie aus dem "Tatort" oder der Erfolgs-Serie "Babylon Berlin": Dutzende prominente Schauspielerinnen und Schauspieler haben in einer koordinierten Aktion die Corona-Politik der Bundesregierung kritisiert. Unter dem Hashtag #allesdichtmachen verbreiteten Künstler wie Ulrich Tukur, Volker Bruch, Meret Becker, Ulrike Folkerts, Richy Müller oder Jan Josef Liefers bei Instagram und auf der Videoplattform Youtube gleichzeitig ironisch-satirische Clips mit persönlichen Statements.

Deutsche Schauspieler kritisieren mit #allesdichtmachen Corona-Politik der Regierung

Neben einigem Lob für die Kampagne hagelte es auch umgehend Kritik von Schauspielkollegen. Christian Ulmen etwa postete auf Instagram lediglich den Satz: "Heute bisschen für Kollegen schämen." Elyas M'Barek schrieb: "Mit Zynismus ist doch keinem geholfen." Jeder wolle zur Normalität zurückkehren, und das werde auch passieren. Hans-Jochen Wagner nannte die Aktion peinlich. Er verstehe sie nicht, schrieb der Schauspieler, der an Liefers gerichtet fragte: "Das kann doch nicht Dein Ernst sein." Nora Tschirner warf den Machern der Clips Handeln aus Langeweile und Zynismus vor.

Wer steckt hinter der Protest-Aktion #allesdichtmachen?

Ob die beteiligten Schauspielerinnen und Schauspieler mit derartig starkem Gegenwind gerechnet haben? Wahrscheinlich nicht. Doch wem sie mit ihren Videos in die Karten spielen, hätte ihnen klar sein müssen. Schon allein, weil Bernd K. Wunders Firma "Wunder Am Werk" für die Webseite verantwortlich zeichnete. Gegenüber dem "Spiegel" erklärte Wunder, dass seine Firma dahintersteckt und dass es Kunst sei.

Der Deutschen Nachrichtenagentur sagte Wunder, er sei nicht der Initiator, sondern Teil einer großen Gruppe. Es gehe bei der Aktion darum, die Angemessenheit der Maßnahmen zu diskutieren. Auf seinem - inzwischen auf privat gestellten - Instagram-Account ist teils heftige Kritik gegen Corona-Maßnahmen zu finden, Befürworter werden "Coronazis" genannt. Dies würde er heute nicht mehr wiederholen, sagte Wunder.

Bernd K. Wunder setzt Coronavirus mit der Grippe gleich

"Verantwortlich für die Webseite #allesdichtmachen zeichnet Bernd K. Wunder. Er äußerte sich seit 2020 auf seinem Instagram-Account mehrfach sehr kritisch über Corona-Maßnahmen. Befürworter eines Teil-Lockdowns nannte er im Mai 2020 'Mundschutzknappen'", klärt auch Journalist Matthias Meisner über den Verantwortlichen hinter der Protest-Aktion auf Twitter auf.

Nicht der einzige Tweet dieser Art, der über den Kopf hinter #allesdichtmachen aufklärt. "Der Verantwortliche von #allesdichtmachen ist laut Impressum Bernd K. Wunder, ein Münchener Filmproduzent, der bereits seit letztem Jahr Corona als Grippe bezeichnet und Masken und Präventionsmaßnahmen ablehnt -genau wie ein Großteil derer, die die Beiträge auf IG bejubeln", weiß auch dieser User zu berichten.

"Hooligans gegen Satzbau" gehen mit Promis hart ins Gericht und verurteilen Aktion

Auch die Satire-Seite "Hooligans gegen Satzbau" konnte die fragwürdige Protest-Aktion nicht unkommentiert lassen und äußerte sich gewohnt satirisch und überspitzt auf Facebook. "Liebe "Prominente", die bei #allesdichtmachen mitmachen. Bravo! Wir sind stolz auf euch. Das Netz leidet doch so sehr unter einem Mangel an Un- und Halbwahrheiten, schlechten Scherzen und Zynismus, da ist eine so ehrliche Zustimmungskampagne genau das, was wir brauchen, um die Gesellschaft zu befrieden und nicht noch weiter gegeneinander aufzustacheln! Chapeau", heißt es im entsprechenden Facebook-Beitrag.

"Darum habt ihr euch der Kampagne des Bernd K. Wunder angeschlossen, der Corona nur für eine Grippe hält und Präventionsmaßnahmen ablehnt. Das ist wirklich schlau, mutig und garantiert der richtige Schritt, wie euch der Jubel von AfD, Roland Tichy und ähnlichen blitzgescheidten 'Kritiker:innen' jetzt beweist. Danke dafür!"

"Was es jetzt als allerletztes braucht, sind erhabene Prominente, die aus ihrer Wohlstandsfrustration heraus zynisch die wirklich Benachteiligten aufstacheln und diesen Unsinn auch noch als Kunst verkaufen wollen. Schämt euch in Grund und Boden für diese schäbige Kampagne, die inzw. zwar von Youtube gelöscht aber von rechter Querdenker:innen zigfach weiterverbreitet wird. Damit konnte ja nun wirklich keiner rechnen", lautet das Fazit der Satire-Seite.

Dem ist nichts hinzuzufügen.

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/loc/news.de/dpa

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