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Coronavirus-News aktuell: Neue Studie veröffentlicht! Schützen Mundspülungen vor Ansteckung?

Schützt eine Mundspülung vor schweren Covid-19-Verläufen? Bild: AdobeStock / Dario

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Bereits Anfang Dezember sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), dass die Gefahr einer Corona-Ansteckung im Privatbereich womöglich durch Gurgeln verringert werden könne. "Wissenschaftlich belegt ist das noch nicht. Aber die Idee dahinter ist, dass Gurgeln mit Mundspülungen aus in Alkohol gelösten ätherischen Ölen oder sogar Kochsalz die Viruslast im Mund-und-Rachen-Raum senken soll", sagte Spahn damals. Kurz zuvor hatte die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene eine explizite Gurgel-Empfehlung ausgesprochen. Nun zeigt eine aktuelle Studie, dass einfache Mundhygiene nicht nur dabei helfen könnte, die Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus zu senken, sondern vermutlich auch schwere Covid-19-Verläufe zu verhindern.

Coronavirus-News aktuell: Senken Mundspülungen das Sterberisiko?

Wissenschaftler:innen aus Großbritannien, Südafrika und den USA haben Hinweise gefunden, dass bei einer Covid-19-Erkrankung zunächst nicht die Atemwege, sondern die Blutgefäße der Lunge getroffen sind. Zudem sei das Sterberisiko bei einer hohen Konzentration von Sars-CoV-2 in Speichel und Parodontitis deutlich höher. Die Ergebnisse ihrer Untersuchung veröffentlichten sie im "Journal of Oral Medicine and Dental Research".

Coronaviren könnten laut Studie über den Speichel in die Lunge gelangen. Doch bereits im Mund können die Krankheitserreger in den Blutkreislauf eindringen - vor allem dann, wenn man an einer Zahnfleischerkrankung leidet. Von dort gelange Sars-CoV-2 dann durch die Hals- und Brustvene zunächst ins Herz bevor es die Lunge erreicht.

Aktuelle Corona-Studie: Einfache Mundhygiene schützt vor schweren Covid-19-Verläufen

Die Wissenschaftler vermuten, dass bei einer Anhäufung von Zahnbelag und parodontalen Entzündungen die Wahrscheinlichkeit steigt, dass Coronaviren die Lunge erreichen und somit schwere Krankheitsverläufe auslösen könne. Die richtige Mundhygiene könne daher Leben retten. "Zahnfleischerkrankungen machen das Zahnfleisch undichter, wodurch Mikroorganismen in das Blut gelangen können. Einfache Maßnahmen - wie sorgfältiges Zähneputzen zusammen mit speziellen Mundspülungen, um die Entzündung des Zahnfleisches zu reduzieren - könnten dazu beitragen, die Konzentration des Virus im Speichel zu verringern und die Entwicklung einer Lungenerkrankung und das Risiko einer Verschlechterung zu einer schweren COVID-19-Erkrankung zu mindern", heißt es in der Studie. Dabei sei jedoch wichtig, dass man viruzide Mundspüllösungen verwendet. Diese gibt es rezeptfrei in der Apotheke.

Viruzide Mundspüllösungen schützen vor Ansteckung

"Das Gurgeln mit Rachen-Desinfektionsmitteln senkt die Viruskonzentration so entscheidend, dass man nicht mehr ansteckend ist. Rechtzeitig angewandt oder als Prophylaxe sind außerdem – wenn überhaupt – nur leichte Krankheitsverläufe zu erwarten", sagte Hygiene-Professor Dr. Klaus-Dieter Zastrow gegenüber der "Bild". "Die viruzide (also virustötende) Wirkung von Mundspüllösungen wie Betaisodona ist wissenschaftlich belegt und auch für das Coronavirus nachgewiesen."

Durchviruzide Mundspüllösungen werden Viren inaktiviert. Dadurch seien sie nicht mehr ansteckend, wenn man sie beim Husten oder Sprechen ausscheidet. "Flächendeckend eingesetzt könnten viruzide Mundspüllösungen sicherer als Schnelltests dazu beitragen, dass Infektionsketten unterbrochen werden und die Pandemie bald endet. Das muss auch die Politik endlich begreifen und umsetzen. Denn selbst wenn das Virus so mutiert, dass Impfstoffe möglicherweise weniger wirksam werden: Auch gegen jede Mutante werden Mund-Rachen-Desinfektionsmittel wirksam bleiben", fordert Zastrow. Noch ist jedoch nicht bekannt, wie lang die Wirkung der Mundspüllösung anhält.

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