Panorama

17 Tote im Seniorenheim Schliersee: Altenheim ließ Bewohner verhungern - Staatsanwalt ermittelt

Das Seniorenheim Schliersee in Bayern ließ seine Bewohner regelrecht verwahrlosen. (Symbolbild) Bild: Adobe Stock/Halfpoint

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Diese abscheuliche Geschichte macht einfach nur wütend! In einem Seniorenheim am Schliersee in Bayern soll sich Abscheuliches zugetragen haben. Wie aktuell der "BR" berichtet, sollen mindestens 17 Bewohner in dem Altenheim zu Tode gekommen sein - aufgrund von teils menschenunwürdigen Zuständen.

Altenheim am Schliersee lässt Bewohner sterben - Ermittlungen wegen Körperverletzung in 88 Fällen

Laut "BR" habe die Staatsanwaltschaft München II bereits ein Ermittlungsverfahren gegen die Seniorenresidenz Schliersee wegen Körperverletzung bei 88 Bewohnern und 17 Todesfällen eingeleitet. Man gehe aktuell davon aus, dass einige Senioren verhungert sein könnten. Demnach ließen Mitarbeiter die Bewohner des Pflegeheims völlig verwahrlosen. Gegenüber dem "BR" schildert eine ehemalige Mitarbeiterin des Gesundheitsamts die schrecklichen Zustände in der Seniorenresidenz. Dabei berichtet sie unter anderem von einer Heimbewohnerin, die nur noch Haut und Knochen war und deren Hände mit Exkrementen verdreckt waren.

Offene Wunden, alkoholisiertes Personal: Ex-Mitarbeiterin packt über Zustände in Horror-Heim aus

"Ich hätte diese Frau am liebsten mit beiden Händen aus dem Heim getragen, so schlimm fand ich das.", zitiert der "BR" die ehemalige Mitarbeiterin. Ans Licht gekommen sind die unfassbaren Vorkommnisse in dem Horror-Heim erst durch einen Corona-Ausbruch. Als die Behörden das Heim besuchten, eröffnete sich ihnen ein Bild des Grauens. "BR" berichtet von fast verhungerten und verdursteten Bewohnern mit offenen Wunden. Auch sei das Personal alkoholisiert gewesen. Überall sei Schimmel und Dreck gewesen, heißt es.

Trotz 17 Todesopfern! Seniorenheim bleibt weiter offen

"Ich verstehe nicht, wie so ein Heim in Deutschland überhaupt existieren darf", zeigt sich die ehemalige Mitarbeiterin noch immer schockiert über die Zustände in dem Altenheim. Umso erschreckender nun die Tatsache, dass der zuständige Landrat nur für einen Aufnahmestopp in dem Heim sorgte. Trotz der Horror-Zustände ist die Seniorenresidenz nach wie vor offen.

Behörden wussten Bescheid! Staatsanwalt nimmt Ermittlungen zu Horror-Heim auf

Obwohl Recherchen der "Bild" zufolge die zuständigen Behörden über Missstände in der Seniorenresidenz wussten, waren die Umstände für eine Schließung der Einrichtung nicht gegeben. Die gemeldeten Fälle bezögen sich behördlichen Angaben zufolge auf Zeiträume, in denen das Heim von einem früheren Betreiber geleitet wurde - nach einem Betreiberwechsel seien diese nicht mehr verwertbar. Zudem greife eine Behörde nur dann ein, "wenn eine Gefahr für Leib und Leben besteht", zitiert die "Bild" das örtliche Landratsamt. Indes ließ die Leitung des Altenheimes die Misshandlungsvorwürfe gegenüber "Bild" zurückweisen. Dennoch soll die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen vier frühere Mitarbeiter, darunter die einstige Heimleiterin, wegen des Verdachts auf Körperverletzung eingeleitet haben.

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