Panorama

Doomsday Clock: 100 Sekunden bis zur Apokalypse? Weltuntergangsuhr besorgt Wissenschaftler

Die Weltuntergangsuhr (Doomsday Clock) ist aktualisiert worden Bild: (Symbolbild) lassedesignen/AdobeStock

  • Artikel teilen:

Die Redensart "Es ist fünf vor zwölf" haben sich die Macher der Weltuntergangsuhr (auch Atomkriegsuhr, Doomsday Clock, "Uhr des Jüngsten Gerichts") zu Nutze gemacht, um der Menschheit aufzuzeigen, wie es um ihre Zukunft bestellt ist und wie groß das Risiko ist, dass eine globale Katastrophe den Menschen auf der Erde den Garaus macht. Nun wurde die Doomsday Clock aktualisiert. Das Ergebnis besorgt.

Doomsday Uhr aktualisiert - gleiche Uhrzeit wie 2020

Auf 100 Sekunden vor zwölf wurde die Atomkriegsuhr am Mittwoch gestellt - also symbolische 100 Sekunden, bis die Menschheit aufgrund einer Natur- oder Atomkatastrophe ihr Ende auf der Erde fristet. Bereits im Krisenjahr 2020 wurde die Doomsday Clock auf 100 Sekunden vor zwölf gestellt. Grund war die Corona-Pandemie und das üble Management dieser in den meisten Weltregionen.

Bedrohung durch Corona-Pandemie zeigt: Apokalypse ist nicht unwahrscheinlich

Die aktualisierte Uhr wurde am Mittwoch während eines Live-Streams enthüllt. Dr. Rachel Bronson vom Bulletin of Atomic Scientists, den Machern der Weltuntergangsuhr, sagte, dass die gemeinnützige Wohltätigkeitsorganisation die Uhr nur zu gern weiter zurück gestellt hätten. Die biologische Bedrohung durch das Coronavirus und seine nachfolgenden Mutationen signalisierten den Atomwissenschaftlern jedoch, dass die Gefahr einer globalen Apokalypse in den letzten zwölf Monaten nicht abgenommen habe.

Krisenmanagement der Menschen unzureichend

Rachel Bronson, Präsidentin und Geschäftsführerin des Bulletins der Atomwissenschaftler, zählte die anhaltende Coronavirus-Pandemie als einen der Gründe für das diesjährige Update der Uhr auf: "Wir erkennen an, dass die Menschheit weiterhin leidet, wenn sich die Covid-19-Pandemie auf der ganzen Welt ausbreitet. Die Pandemie hat gezeigt, wie unvorbereitet und unwillig Länder und das internationale System sind, globale Notfälle richtig zu behandeln." Das Krisenmanagement vieler Länder sei schockierend gewesen.

Regierungen haben "wissenschaftliche Ratschläge ignoriert"

"In dieser Zeit einer echten Krise haben Regierungen auf der ganzen Welt zu oft ihre Verantwortung missbraucht, wissenschaftliche Ratschläge ignoriert, nicht zusammengearbeitet, um effektiv zu kommunizieren, und folglich die Gesundheit und das Wohlergehen ihrer Bürger nicht geschützt", so Bronson weiter.

Geschichte der Doomsday Clock 1947 ins Leben gerufen

Die Doomsday Clock wurde 1947 vom gemeinnützigen Bulletin of Atomic Scientists ins Leben gerufen, um zu kommunizieren, wie nah die Welt zu dieser Zeit an einem Atomkrieg war. Die Chicagoer Atomwissenschaftler stellten die Uhr mit ihrem Zeiger damals auf sieben Minuten vor Mitternacht. Den besten Wert erzielte die Uhr 1991 mit der Zeit 17 vor zwölf. In dem Jahr wurden die "START"-Verträge (Vertrag zur Verringerung strategischer Waffen) zwischen den USA und Russland unterzeichnet.

12 Uhr - Mitternacht symbolisch für Ende der Menschheit

"Mitternacht" ("12") steht symbolisch für das Ende der Menschheit. Je weiter die Uhr von Mitternacht entfernt ist, desto sicherer ist die Welt für die Menschen. Seit 2007 berücksichtigt die Uhr auch die Auswirkungen des Klimawandels auf die Welt und bezieht seine Folgen in seine Updates der Uhr ein.

Jedes Jahr trifft sich das Bulletin der Atomwissenschaftler, um zu entscheiden, ob die Ereignisse des vergangenen Jahres die Menschheit näher an den Rand der Zerstörung gebracht oder weiter entfernt haben. Es gibt glücklicherweise keine Möglichkeit zu wissen, wie nahe wir dem Untergang wirklich sind.

Schon gelesen?Außerirdische Technologie! Geheimnis um zigarrenförmigen Asteroiden gelüftet?

Folgen Sie News.de schon bei Facebook und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos, tolle Gewinnspiele und den direkten Draht zur Redaktion.

sig/bos/news.de

Themen

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.