Kaiserin Elisabeth: Wurde Sisi von ihrer Mutter verflucht?
Von Adelswelt
14.04.2020 16.06
Prinzessin Sophie stirbt in den Armen von Kaiserin Elisabeth
Sie musste so viele Tränen vergießen. Immer wieder suchten Kaiserin Elisabeth in ihrem Leben schlimme Schicksalsschläge heim. Der erste traf sie im Alter von 20 Jahren. Ihre kleinen Töchter Sophie und Gisela erkrankten während einer Ungarnreise schwer an Ruhr. Während sich die Jüngere wieder erholte, gab es für die Zweijährige keine Hoffnung mehr. Nach einem elfstündigen Todeskampf starb Prinzessin Sophie in den Armen ihrer Mutter. Der Verlust ihres Kindes traf die junge Kaiserin so schwer, dass sie in tiefe Trauer verfiel. Es sollte nicht das letzte Kind bleiben, dass Sisi zu Grabe tragen würde ...
1886 raubt ihr der Tod einen weiteren geliebten Menschen: Ihr Cousin König Ludwig II. wurde tot im Starnberger See gefunden. Ob ihr „Seelenverwandter", wie sie ihn nannte, durch Suizid oder Mord starb, ist bis heute nicht geklärt. Seinen tragischen Verlust betrauerte die Ehefrau von Kaiser Franz Joseph in Gedichten.
Sisi überlebt ihren Sohn keine zehn Jahre
Doch der schlimmste Schicksalsschlag traf sie am 30. Januar 1889: Ihr geliebter Sohn Kronprinz Rudolf von Österreich tötete erst seine 17-jährige Geliebte Baronesse Marie Vetsera, um sich dann selbst mit einer Waffe hinzurichten. Der Schmerz war für Elisabeth kaum zu ertragen. Bis zum Rest ihrer Tage trug die verzweifelte Kaiserin nur noch Trauerkleidung.
Keine zehn Jahre später endet das Leben der Kaiserin nicht weniger tragisch. Der Anarchist Luigi Lucheni stach ihr mit einer spitzen Feile direkt ins Herz. Wenig später erliegt Sisi ihrer schweren Verletzung.
Aus Kummer verfluchte Prinzessin Ludovika die ganze Familie
Warum Kaiserin Elisabeth so viel Leid durchmachen musste? Vielleicht war es ihr Schicksal. Möglicherweise hat es aber auch mit einem schlimmen Fluch zu tun, den einst ihre eigene Mutter aussprach. Als die damalige Prinzessin Ludovika 1828 Max in Bayern heiraten musste, war sie tief unglücklich. Denn ihr Herz gehörte eigentlich dem portugiesischen Prinzen Don Miguel. Weil er jedoch damals keine besonders gute Aussichten auf den Thron hatte, stimmten ihre Eltern der Hochzeit nicht zu.
Stattdessen musste sie mit Herzog Max vor den Traualtar treten. Dieser war eigentlich ihrer jüngeren Schwester Maximiliane versprochen gewesen. Doch nachdem diese bereits im Alter von zehn an den Folgen von Typhus starb, musste Ludovika an ihre Stelle treten. Voller Gram sprach die Braut an ihrem Hochzeitstag einen verhängnisvollen Fluch aus: „Dieser Ehe und allem, was daraus hervorgeht, soll der Segen Gottes fehlen bis ans Ende."
Ihre Ehe war zeitlebens zerrüttet und auch ihren zehn Kinder war wenig Glück vergönnt. Wäre alles anders gekommen, wenn Ludovika jene Worte nicht ausgesprochen hätte? Mit Gewissheit kann das wohl niemand sagen.
ADELSWELT/lic/news.de