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Coronavirus-News aktuell: Schock-Prognose! SO könnte die Welt nach dem Shutdown aussehen

Wie wird die Welt nach der Coronavirus-Pandemie aussehen? Bild: AdobeStock / triocean

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Die Weltwirtschaft stürzt ab. Unternehmen gehen pleite und die Arbeitslosigkeit steigt. Andererseits strömen Millionen Menschen in Supermärkte und hamstern Nudeln und Klopapier. Das öffentliche Leben steht nicht nur in Deutschland nahezu still. Über die Dauer der Coronavirus-Pandemie herrscht Uneinigkeit.Doch stellen wir uns vor, die Corona-Krise ist überstanden. Die Menschen können wieder uneingeschränkt nach draußen gehen und sich treffen. Wie sehr hat sich unser Leben dann geändert? Werden wir uns zur Begrüßung noch die Hand geben, uns umarmen? Räumen wir ohne weiteres unser Homeoffice? Haben wir dann überhaupt noch Arbeit? Trendforscher machen sich bereits Gedanken über die Welt nach dem Coronavirus. Sie sehen in der Pandemie eine tiefgreifende Zäsur - entwerfen aber durchaus ermutigende Zukunftsvisionen.

Nach dem Ende der Coronavirus-Pandemie: DIESE 4 Zukunftsszenarien sind möglich

"Wir werden uns wundern, dass die sozialen Verzichte, die wir leisten mussten, selten zu Vereinsamung führten", sagt etwa Trendforscher und Publizist Matthias Horx. In seinem White Paper "Der Corona-Effekt" wagt der Gründer des Zukunftsinstituts in Frankfurt ein Gedankenexperiment und erarbeitet vier mögliche Zukunftsszenarien: Er stellt sich vor, es ist schon Herbst und blickt von dieser Perspektive zurück auf unsere aktuelle Gegenwart mitten in der Corona-Krise mit all ihren Unsicherheiten, Einschränkungen und Kontaktverboten.

Nach Angaben von Harry Gatterer, Geschäftsführer des Zukunftsinstituts, sind mehrere Szenarien denkbar - die pessimistische Vision: Nach der Corona-Krise begeben wir uns in die "totale Isolation", die Menschen werden argwöhnisch, trauen anderen weniger, Staaten und Gesellschaften schotten sich ab.

Shutdown ist Normalität: Nationen schotten sich nach Coronavirus-Pandemie ab

Laut dem ersten Szenario könnte eine Super-Safety-Society entstehen. "Am Anfang war der Shutdown – und der Shutdown ist zur Normalität geworden", heißt es. So definiere sich die Gesellschaft wieder ganz klar als Nation. Sicherheit könne nur gewährleistet werden, wenn die Grenzen der Sicherheitszone klar abgesteckt seien, schreiben die Forscher. Das Szenario ist düster: So sei es normal, dass man für Reisen außerhalb der EU eine Genehmigung brauche. Menschen würden den Städten den Rücken kehren, aufs Land ziehen und Selbstversorger werden.

Zudem schüre die Germophobia (Sehnsucht nach Keimfreiheit) das Misstrauen gegenüber Produkten, deren Herkunft nicht eindeutig nachvollziehbar sei. Den globalen Handel, wie wir ihn kennen, gebe es nicht mehr. Handelsabkommen würden nur noch die Grundversorgung sichern. Kulturelles Leben gibt es außerhalb der eigenen vier Wände auch nicht mehr. Versammlungen mit mehr als zehn Personen seien dauerhaft verboten. Sportveranstaltungen und Konzerte können im Live-Stream verfolgt werden. Jegliche Solidarität ist in diesem Szenario verschwunden.

Permanenter Krisenmodus! Bürger haben Angst vor neuer Pandemie

Im zweiten Szenario befinden sich Nationen im permanenten Krisenmodus. Das System, was wir bislang kannten, ist völlig in sich zusammengebrochen. "Die Sorge vor einer erneuten Pandemie macht jede nochso kleine lokale Verbreitung eines Virus zum Auslöser drastischer Maßnahmen,
von Grenzschließungen bis zur Ressourcenverteidigung", heißt es in dem White Paper. Datenschutz sei überwiegend abgeschafft. Auch sämtliche Gesundheitsdaten der Bevölkerung obliegen dem Staat. Und die Bürger machen bereitwillig mit und tracken ihre Vitalwerte.

Wir-Kultur! Gesellschaft wendet sich von Globalisierung ab

Die beiden anderen Zukunftsszenarien sind nicht so düster. Sie zeigen vielmehr, dass sich die Welt nach der Corona-Krise zum Besseren entwickeln könnte. So hat sich die Gesellschaft im dritten Szenario von der Globalisierung angewandt. Die Menschen legen wieder mehr Wert auf regionale Erzeugnisse. "Nachhaltigkeit und Wir-Kultur sind wichtige Werte, die aber nur lokal gedacht werden, nicht global", heißt es im White Paper. Bürger ziehen sich ins Private zurück. Nachbarschaftshilfe werde groß geschrieben. Vorräte werden geteilt oder getauscht. Statt öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, steigen immer mehr aus Fahrrad um. Auch Fernreisen haben enorm an Attraktivität verloren. Großveranstaltungen soll es laut diesem Szenario jedoch kaum noch geben. Vielmehr würden die Menschen viele Events streamen.

Adaption für die Zukunft: Nationen lernen aus der Coronavirus-Isolation

Das positivste Szenario: Die Welt geht gestärkt aus der Krise hervor. Den Menschen gelingt die Adaption ans Neue, sie passen sich also an und lernen, besser mit Veränderungen umzugehen und achtsamer miteinander zu sein. Während der Zeit der Corona-Isolation müssen sich die Menschen ja auf sich selbst besinnen, erläutert der Trendforscher. Dadurch könnten sie einen Lerneffekt erleben. "Das heißt, dass wir völlig neu ordnen, was wichtig und was unwichtig ist. Dass wir verstehen, dass die soziale Beziehung und Bindung zu anderen Menschen eigentlich unsere Gesellschaft erst ausmacht."

Und welches Szenario wird Wirklichkeit? "Im Grunde gehen wir heute davon aus, dass schon die Adaption gelingen wird - aber nicht uneingeschränkt", erklärt Gatterer. Nach seinen Worten kann es also in manchen Bereichen der Wirtschaft so etwas wie einen System-Crash geben. Teile der Gesellschaft könnten sich auch zurückziehen, um sich "den globalen Gefahren sukzessive zu entziehen", was etwa dem Nationalismus Aufwind geben könnte. Klar sei aber auch: Jeder könne dazu beitragen, die Krise zu überwinden - indem man ihre Lernchancen nutze.

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/sba/news.de/dpa

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