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Prinz John (†13): DIESER Royal wurde vergessen und aus den Geschichtsbüchern gestrichen

Eine Aufnahme von Prinz John aus dem Jahr 1913. Bild: Gemeinfrei

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Das Leben eines Royals ist oft geprägt von strikten Reglements und Verhaltensnormen. Das Leben von Prinzen und Prinzessinnen ist oft weniger beschützt verlaufen als in der Öffentlichkeit bekannt. So auch das Leben von Prinz John.

Liebe gab es für Prinz John nur vom Kindermädchen

Ein Haus voller Kinderlachen – das war York Cottage mit Sicherheit nicht. Auf dem königlichen Landsitz herrschte Prinz George (1865-1936) wie ein Tyrann. Seine Sprösslinge, die er wie Seekadetten erzog, fürchteten sich vor seinen unkontrollierten Wutausbrüchen. Nur das Jüngste der sechs Kinder blieb stets unbeeindruckt:Prinz John (*1905).

Als der Junge vier Jahre alt war, bemerkte man zunehmend Auffälligkeiten an ihm. Der Prinz zeigte Anzeichen einer geistigen Behinderung, hatte epileptischen Anfälle.Was genau dem blonden Knaben fehlte, konnte nicht diagnostiziert werden.Obwohl "Johnny", wie er genannt wurde, die Zuneigung seiner Mutter gebraucht hätte, wurde ihm diese verwehrt.Wie viele Damen der höheren Gesellschaft überließ auch Prinzessin Mary von Teck (1867-1953) die Fürsorge einem Kindermädchen. Eine liebevolle Ersatz-Mama fand Johnny in Charlotte "Lalla" Bill. Sie war die gute Seele des Hauses und kümmerte sich liebevoll um den kleinen Prinzen, als wäre er ihr eigener Sohn.

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Die Königsfamilie schämte sich für Prinz John

Als George am 22. Juni 1911 zum König gekrönt wurde, war John nicht unter den geladenen Gästen. Die Familie fürchtete, dass der kleine Prinz sie vor der Öffentlichkeit blamieren könnte. Sein Verhalten war unberechenbar. Prinzessin Alexandra von Teck wurde Zeugin einer Szene, die sie in einem Brief beschrieb: "Prinz John murmelte vor sich hin ,Sie küsste Papa, hässlicher, alter Mann'."  Für die Königsfamilie war das eine peinliche Blamage.

Der Junge liebte es außerdem Streiche zu spielen. Johnny klebte Sekundenkleber auf die Türknaufe und versteckte Nadeln im Sofa. Jede disziplinarische Maßnahme blieb jedoch erfolglos. "Das seltsame Kind" war unbelehrbar.

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Der kranke Prinz wird verbannt

Im Jahr darauf begann der erste Weltkrieg. Johnny sah seine Familie nur noch selten. Seine Geschwister gingen auf ein Internat oder zum Militär. Seine Eltern hatten viele offizielle Verpflichtungen. Nur seine geliebtes Kindermädchen "Lalla" war ihm geblieben.

1916 wurden Johnny und die Nanny in Wood Farm, einem nahe gelegenen Cottage untergebracht. Dort lebte der Junge weitestgehend isoliert von der Außenwelt. Seine Familie sah er nur noch zweimal im Jahr. Nur manchmal kamen Kinder zum Spielen vorbei. Zunehmend geriet der kleine Royal auch in der Öffentlichkeit in Vergessenheit. Nach seinem elften Geburtstag wurden keine Bilder mehr von Prinz John veröffentlicht. König George und Königin Mary schämten sich offenbar für ihren behinderten Sohn. Auch bei der Feier zur Silberhochzeit seiner Eltern war er nicht eingeladen.

Trotz allem beschrieben Zeitzeugen John als fröhliches Kind. Obwohl der Onkel von Queen Elizabeth nicht zur Schule ging, lernte er sogar zu schreiben. Außerdem liebte er es Musik zu hören und Blumen zu pflücken, die er seiner Mutter schicken ließ.

So gefühlskalt reagierte die Familie auf seinen Tod

Am 18. Januar 1919 starb Prinz John nach einem schweren epileptischen Anfall. Er wurde gerade einmal 13 Jahre alt. Seine Familie reagierte herzlos auf den frühen Tod des kleinen Royals. "Es war ein großer Schock", schrieb seine Mutter Königin Mary in ihr Tagebuch. "Sein Tod war aber auch eine große Erleichterung." Und sein älterer Bruder Prinz Edward schrieb seiner Geliebten: "Er war sowieso eher wie ein Tier. Für so etwas sollte ich nicht trauern."

Nach seinem Tod verschwand der Name von Prinz John aus den Geschichtsbüchern. In den Zeitungen war ohne Erklärung nur noch von fünf Kindern des Königspaares die Rede. Alle schienen den behinderten Jungen vergessen zu wollen. Nur sein Kindermädchen "Lalla" nicht. Bis zu ihrem eigenen Tod hatte sie stets ein Foto von ihrem Johnny über dem Kamin hängen.

AH/add/news.de

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