Insekten-Horror in Europa: Tausende Fliegen und Heuschrecken terrorisieren Bevölkerung
Erstellt von Anika Bube
14.06.2019 10.21
Ein Teppich aus Hunderttausend schwarzen Fliegen bedeckt den Boden des russischen Dorfs Lazorevy. Die Bewohner sind aus Angst in ihren Häusern gefangen. Doch warum suchen soviele Fliegen das Dorf im Ural heim?
Hunderttausende Fliegen verbreiten Angst und Schrecken in Russland
"Wir leben wie in einer Müllhalde", zitiert der britische "Mirror" eine Bewohnerin des Ortes. "Sie sind überall, wir verschlucken sie sogar." Es ist unmöglich die Fenster zu öffnen oder Wäsche aufzuhängen. Nun haben die Bewohner sogar Angst um ihre eigenen Kinder. Fliegen können nämlich gefährliche Krankheiten übertragen.
Bauer schuld an Fliegen-Invasion?
Schuld an dem fliegenden Dilemma soll der Bauer Andrey Savchenko sein. Er habe seine Felder mit Hühnerkot und Geflügelresten gedüngt haben. Ökologen behaupten nun, dass dies zu dem sprunghaften Anstieg der Fliegenpopulation geführt habe. Fliegen legen ihre Eier in den Mist und heraus kommen Tausende neue Fliegen. Tendenz steigend! Doch der Bauer streitet die Vorwürfe ab. Immerhin tragen Fliegen kein Etikett, wodurch erkennbar sei, woher sie kommen.
Nun haben russische Behörden Ermittlungen eingeleitet. Sollte sich herausstellen, dass Savchenko schuld an der Fliegen-Invasion ist, drohen ihm bis zu zwei Jahre Gefängnis.
Heuschrecken-Invasion auf Sardinien
Doch nicht nur in Russland sorgt eine Insekten-Invasion für Unheil. Auch die italienische Urlaubsinsel Sardinien wird derzeit von Millionen Krabbeltieren heimgesucht. Bis zu 2.000 Hektar (20 Quadratkilometer) seien in der Region Nuoro im Landesinnerenvon einer Heuschrecken-Plage befallen, teilte der Bauernverband Coldiretti mit. Es handle sich um einen "echten Notfall". "Es gibt Zonen, in denen man auf einem Teppich aus Heuschrecken geht." Der Schaden gehe in die Millionenhöhe.
Entwarnung für Touristen: Heuschrecken-Plage nicht in Ferienorten
Die Heuschrecken dringen demnach in Bauernhäuser ein und zerstören Weideland. Rund 20 Agrarbetriebe seien betroffen, Touristen dagegen nicht, sagte ein Sprecher des Verbandes auf Sardinien der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag.
Ignazio Floris von der Universität Sassari erklärte laut Nachrichtenagentur AGI, es sei bereits der Höhepunkt des Phänomens erreicht. "Es ist ausgeschlossen, dass es zu so einer schlimmen Invasion wie vor den 40er Jahre kommt, als Hunderttausende Hektar befallen waren." Berichte von einem "biblischen Ausmaß" seien übertrieben. Grund für die Invasion sind nach Angaben von Experten unter anderem Wetterbedingungen und die Tatsache, dass Land nicht kultiviert wird. Dann legen die Insekten dort ihre Eier ab. Das Umpflügen könne gegen eine Ausbreitung helfen, so der Bauernverband.
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bua/jat/news.de/dpa