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Zum 33. Jahrestag von Tschernobyl: Die 7 schlimmsten Umweltkatastrophen aller Zeiten

Umweltkatastrophen: Die brennende Deepwater Horizon Bild: picture alliance / Us Coast Guard / Handout/US COAST GUARD / EPA FILE/dpa

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Heute vor genau 33 Jahren explodierte am Lenin-Kernkraftwerk in Tschernobyl Reaktor 4. Die ausgetretene Strahlung, die der Wind in großen Teilen Europas verteilte und der Regen auf die Erde brachte, ist immer noch vorhanden, die Sperrzone nach wie vor unbewohnbar. Obwohl die Zahlen umstritten sind, geht man insgesamt von bis zu 10.000 auf den Unfall zurückzuführende Todesopfern und von bis zu 40.000 zusätzlichen Krebserkrankungen bis 2065 aus. Im Folgenden haben wir einige der anderen schlimmsten Umweltkatastrophen für Sie zusammengefasst.

Exxon Valdez als eine der größten Öl-Katastrophen aller Zeiten

März 1989: Der Öltanker "Exxon Valdez" läuft am 24. März 1989 vor Alaska auf Grund und verliert 45.000 Tonnen Öl. Der alkoholkranke Kapitän ist zum Zeitpunkt des Unglücks nicht auf der Brücke. Exxon muss erst 2008 nach einem Urteil des Obersten Gerichtshofs der USA 500 Millionen Dollar Strafe zahlen.

Die größten Öl-Katastrophen aller Zeiten: Der zweite Golfkrieg

August 1990 – Februar 1991: Saddam Hussein erobert und annektiert Kuwait, daraufhin marschieren die USA und ihre Verbündeten ein und befreien das Land von der irakischen Besatzung. Die irakischen Streitkräfte setzen bei ihrem Rückzug950 Ölquellen in Brand oder sabotieren sie anderweitig. So verbrennen über Monate hinweg rund 240 Milliarden Liter Erdöl völlig unkontrolliert, wodurch es zu schwersten Umweltschäden kommt. Rund 1,7 Milliarden Liter auslaufendes Öl verseuchen den Persischen Golf und mehr als 550 Kilometer Küste.

Explosion auf der Deepwater Horizon: Bis zu 1 Million Tonnen Erdöl treten aus

April 2010: Auf der BP-Ölplattform "Deepwater Horizon" kommt es nach einer technischen Fehlentscheidung zu mehreren schwereren Explosionen und zu einem sogenannten "Blowout". Aus dem Bohrloch am Meeresgrund strömt ungehindert Öl, die Folgen sind ein Ölteppich von der Größe Jamaikas und 1000 Kilometer schmutzverklebte Küste. Man geht davon aus, dass insgesamt bis zu einer Million Tonnen Erdöl ausgetreten sind. BP bezahlte 4,5 Milliarden Dollar Strafe und rechnet mit bis zu 40 Milliarden Dollar weiterer Kosten für die Folgekosten der Ölpest.

Katastrophe von Bhopal als einer der größten Chemie-Unfälle aller Zeiten

Dezember 1984: Aus einer Anlage der Firma Union Carbide im indischen Bhopal treten wegen eines menschlichen Fehlers mehrere Tonnen Methylisocyanat und andere giftige Stoffe aus, die dauerhaft Luft, Böden und Wasser verseuchen. Mehrere Tausend Menschen sterben, etwa 200.000 werden verletzt und leiden bis heute unter den Spätfolgen. 

Chemie-Unfall in Seveso: Giftwolke verseucht 1.800 Hektar großes, bevölkertes Gebiet

Juli 1976: Bei der Explosion einer Tochterfirma des Schweizer Chemiekonzerns Hoffmann-La Roche nahe der italienischen Industriestadt Seveso wird eine unbekannte Menge Dioxin freigesetzt. 200 Menschen erleiden schwere Vergiftungen. Die sich ausbreitende Giftwolke verseucht ein 1.800 Hektar großes, dicht bevölkertes Gebiet auf Jahre.

Dammbruch-Katastrophe in Baia Mare: Flutwelle aus mit Schwermetallen versetzter Natriumcyanidlauge

Januar 2000: Nach schweren Regenfällen bricht in der Stadt Baia Mare in Rumänien der Damm einer Golderz-Aufbereitungsanlage. Schätzungsweise 300.000 Kubikmeter (300 Millionen Liter) mit Schwermetallen versetzte Natriumcyanidlauge überflutet das angrenzende Gebiet und gelangt über kleinere Flüsse in die Donau und schließlich in deren Delta in Rumänien. Mehr als 1.400 Tonnen Fische verenden, Hunderte Fischer verlieren ihre Existenzgrundlage, in mehreren Städten wird tagelang die Trinkwasserversorgung unterbrochen, weil dieses vergiftet ist.

Klimawandel als schlimmste Umweltkatastrophe überhaupt

So furchtbar all diese Einzelkatastrophen auch waren: Glaubt man den Klimaforschern, ist keine von ihnen vergleichbar mit der Umweltkatastrophe, die sich momentan abspielt. Gemeint ist der menschengemachte Klimawandel, der die Pole schmelzen und die Meeresspiegel ansteigen lässt. Die Folgen für Natur und Mensch sind wohl gigantisch: Eine unüberschaubare Anzahl von zerstörerischen Naturkatastrophen mit hunderten Millionen von Opfern sind die Folge. Überschwemmungen, Hurrikane, Dürren.

Im Meer versinkende Landstriche, Hungerkatastrophen, massenhaftes Artensterben und dramatische Völkerwanderungen. Wenn die Forscher Recht behalten sollten und wir nichts ändern, wird sich schon in einigen Jahrzehnten kein Mensch mehr über "Lappalien" wie Reaktorexplosionen oder Ölteppiche erregen. Stattdessen wird man sich in die guten alten Zeiten zurücksehnen, als Duisburg noch nicht am Meer lag.

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sit/fka/news.de

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