Vier Tote in Jena: Beziehungstat? Mann tötet Ex-Freundin und Baby (3 Wochen)
Erstellt von Franziska Kais
20.11.2018 17.01
Nach dem Fund von vier Toten in einer Wohnung in Jena werden die Leichen in der Rechtsmedizin untersucht. Zudem gab die Staatsanwaltschaft am Dienstag weitere Details zu der mutmaßlichen Beziehungstat bekannt: So handelt es sich bei dem getöteten drei Wochen alten Säugling um das leibliche Kind des mutmaßlichen Täters. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen soll der 38-Jährige seine 25-jährige Ex-Partnerin und deren 43 Jahre alten neuen Freund getötet haben, wie ein Sprecher in Gera sagte. Danach soll der Mann das Baby und sich selbst getötet haben.
Vier Tote in Jena: Mann tötet Ex-Freundin und drei Wochen altes Baby
Als mögliche Tatwaffe komme ein Messer in Frage. Die Untersuchung der Leichen könne aber noch einige Tage in Anspruch nehmen, sagte der Behördensprecher. Einen Medienbericht, wonach der mutmaßliche Täter und das Kind an einer Rauchgasvergiftung starben, bestätigte er nicht. Dass es sich bei dem getöteten Kind um einen Jungen gehandelt haben soll, konnte der Sprecher nicht bestätigen. Angaben dazu werde es auch nicht geben. Die vier Toten seien in die Rechtsmedizin gebracht worden, um die Todesursache festzustellen. Ein Ergebnis der Untersuchungen werde erst in den nächsten Tagen erwartet.
Mord im Plattenbau in Jena - vier Tote, darunter ein Baby
Die Leichen des Kindes, der Frau und der beiden Männer - alles deutsche Staatsangehörige - waren am Montag entdeckt worden. Das Verbrechen selbst soll sich den Angaben zufolge bereits am Wochenende ereignet haben. Die Leichen lagen in einer Wohnung im obersten Geschoss eines fünfgeschossigen Wohnhauses im Jenaer Stadtteil Winzerla.
Nur langsam lässt sich nachvollziehen, was sich ereignet haben könnte. Die 25-Jährige hatte sich kurz vor der Geburt des gemeinsamen Kindes von dem 38-jährigen Vater getrennt, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Gera am Dienstag sagt. Die Frau hatte sich demnach zuvor offensichtlich einem anderen, 43 Jahre alten Mann zugewandt.
Medienberichte: Täter hatte zuvor mehrere Tage bei der Arbeit gefehlt
Zeitungsberichten zufolge soll der mutmaßliche Täter mehrere Tage bei der Arbeit gefehlt haben. Eine Kollegin habe ihn als vermisst gemeldet, weshalb die Polizei die Wohnung aufsuchte, hieß es. Wahrscheinlich sei dies bis zur Trennung die gemeinsame Wohnung des 38-Jährigen und seiner Frau gewesen. Der getrennt lebende Ehemann soll zum Schluss nur wenig entfernt gelebt haben.
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fka/news.de/dpa