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Rosch Haschana heute: "Schana tova!" Das sind die Bräuche des jüdischen Neujahrsfestes

Das Blasen des Schofar gehört traditionell zum jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana.  Bild: dpa

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Das jüdische Neujahrsfest Rosch Haschana läutet den Jahresanfang im jüdischen Kalender ein. Es findet an den ersten beiden Tagen des siebten Monats Tischri statt - 2024 ist dies vom 2. bis 4. Oktober der Fall.

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Wann ist jüdisches Neujahrsfest Rosch Haschana 2024?

Anders als im gregorianischen Kalender wird im jüdischen Kalenderjahr der Mond- und Sonnenlauf gleichermaßen berücksichtigt. Es gibt zwölf Monate, die aus 29 oder 30 Tagen bestehen. Siebenmal in 19 Jahren wird ein 13. Monat als Schaltmonat eingeschoben. Während laut Kirchenkalender die Zeitrechnung mit der Geburt von Jesus Christus beginnt, wird im Judentum davon ausgegangen, dass Gott die Welt im Jahr 3761 vor Christus erschaffen hat, genauer gesagt am 1. Tischri. Damit läutet Rosch Haschana am Abend des 2. Oktober 2024 das Jahr 5784 ein.

Was feiert man an Rosch Haschana und welche Bedeutung hat es?

Rosch Haschanagehört neben Jom Kippur zu den Hohen Feiertagen und wird als Tag des Gerichts begangen. Es heißt, dass Gott jeden Menschen an sich vorüberziehen lässt und sein Urteil über ihn fällt. Jeder wird je nachdem, ob er Gutes oder Böses getan hat, in das Buch des Lebens oder des Todes eingetragen. Halten sich seine guten und bösen Taten die Waage, erhält er zehn Tage Aufschub bis zum Versöhnungstag Jom Kippur. Diese werden auch als die "zehn Tage der Umkehr" bezeichnet, da man in ihnen die Gelegenheit erhält, sich zu bessern.

Was sagt man zum jüdischen Neujahr?

Ähnlich wie man sich zu Silvester ein glückliches, gesundes oder gutes Jahr wünscht, gibt es auch zu Rosch ha-Schana einen Neujahrsgruß. Der ist direkt an die Vorstellung vom Tag des Gerichts geknüpft. So wünscht man sich zum Feiertag auf hebräisch: "Ketivah Vachatimah Tovah". Übersetzt bedeutet es: "Möge dein Name im Buch des Lebens niedergeschrieben werden". Ebenfalls geläufig ist die Grußformel "Schana Tova", was so viel bedeutet wie "Gutes neues Jahr!".

Welche Traditionen und Bräuche gibt es zum Neujahrsfest?

An Rosch Haschana ist es Tradition, sich in Weiß zu kleiden. Auch die Ausschmückung der Synagoge ist ganz in Weiß gehalten, wie etwa der Vorhang des Thoraschranks. Die Farbe symbolisiert Reinheit und Sittlichkeit. Es geht darum sich darauf zu besinnen, ein besserer Mensch zu werden. So steht für religiöse Juden das Gebet im Mittelpunkt und der Neujahrsgottesdienst, an dem die Männer teilnehmen, ist wesentlicher Bestandteil des Festes. Eine besondere Bedeutung hat dabei das Schofar. Das gewundene Widderhorn wird während des Gottesdienstes viermal geblasen. So wird Neujahr in der Tora auch "Jom Teruah" genannt, der "Tag des Schofarblasens". Der Klang des Horns kann als Weckruf verstanden werden, der an den Bund mit Gott erinnern soll.

Was wird an Rosch Haschana gegessen?

Am Abend vor dem jüdischen Neujahrstag gibt es ein feierliches Essen mit der Familie. Es gibt unter anderem Gerichte mit Granatapfel, dessen Kerne die 613 Gebote der Tora symbolisieren, wie die "Jüdische Allgemeine" berichtet. Das Verzehren eines Fisch- oder Schafskopfes soll dagegen an den Neubeginn erinnern. Darüber hinaus gehört Challa, ein gewundenes Weißbrot, zum Festtag auf den Tisch, das in Honig getaucht wird. Das Tauchen von Äpfeln in Honig und süßer Wein gehören ebenfalls dazu, um sich das neue Jahr zu versüßen.

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/kad/news.de/dpa

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