Sexueller Missbrauch in Velbert: Hintergrund zur Gruppenvergewaltigung in Velbert
31.08.2018 10.47
In einem Waldstück in Velbert sollen sich mindestens acht Jugendliche an einem 13 Jahre alten Mädchen vergangen und die Tat gefilmt haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Wuppertal vom Dienstag sitzen sechs von ihnen in Untersuchungshaft, zwei weitere seien auf der Flucht. Die Jugendlichen seien im Alter zwischen 14 und 16 Jahren. Die Tat habe sich bereits am 21. April ereignet, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Wuppertal.
Sexueller Missbrauch in Velbert: Jugendliche vergewaltigen und filmen 13-Jährige
Um das junge und schwer traumatisierte Opfer zu schützen, habe man die Öffentlichkeit nicht früher informiert. Zunächst hatte die "WAZ"über den Fall berichtet. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatten die Jugendlichen das Mädchen und ihre Freundinnen zunächst in einem Freibad belästigt. Auf dem Weg nach Hause hätten die Jungen die 13-Jährige in einen Wald gezerrt und missbraucht.
Videoaufnahmen überführen die Täter nach Missbrauch
"Sie sind, man muss es so sagen, über das Mädchen hergefallen", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Als eine Frau die Jugendlichen zur Rede stellte, hätten sie die Flucht ergriffen. Die Beweislage sei vergleichsweise eindeutig, sagte der Sprecher. "Die Gruppe hat die Tat mit einem Handy gefilmt." Bei den Tatverdächtigen handele es sich um EU-Ausländer, alle wohnen ebenso wie das Mädchen in Velbert.
Nach Missbrauch von Mädchen: Teenager setzen sich mit Familien ab
Nach dem mutmaßlichen schweren Missbrauch einer 13-Jährigen in Velbert nahe Wuppertal haben sich zwei der Tatverdächtigen mitsamt ihren Familien abgesetzt. Die Ermittler halten es für möglich, dass die beiden Jugendlichen sich mit ihren Eltern ins Ausland abgesetzt haben, wie ein Sprecher der Wuppertaler Staatsanwaltschaft am Donnerstag sagte. Sie stammen wie die bereits in U-Haft sitzenden weiteren sechs Tatverdächtigen aus Bulgarien. "Wir haben auch bei den Vermietern nachgefragt. Die Wohnungen sind leer", sagte der Staatsanwalt.
13-Jährige missbraucht: Opfer kam Verdächtigen selbst auf die Spur
Nach dem schweren sexuellen Missbrauch an einer 13-Jährigen in Velbert bei Wuppertal ist das Opfer seinen mutmaßlichen Peinigern selbst auf die Spur gekommen. "Das Mädchen hatte das Gefühl, einen der Täter irgendwo schon einmal gesehen zu haben", sagte der Sprecher der Wuppertaler Staatsanwaltschaft, Wolf-Tilman Baumert, am Freitag. "Sie hat dann auf Facebook in allen möglichen Gruppen nach ihm gesucht und ist dabei fündig geworden." Auf einem Foto habe sie ihn wiedererkannt.
Zwar habe der Schüler seinen Facebook-Account unter falschem Namen geführt, sein Foto sei aber an alle Streifenpolizisten in Velbert verteilt worden. "Dann hat es nicht lange gedauert, bis er einer Streife über den Weg lief", sagte Baumert. Seine Festnahme sei "ein Volltreffer" gewesen: "Er hatte sein Handy dabei, auf dem ein Filmmitschnitt des Verbrechens gespeichert war."
Minderjährige Vergewaltiger nach Facebook-Recherche des Missbrauchsopfers gefasst
Damit konnten dann auch die übrigen Verdächtigen im Umfeld des Jugendlichen ermittelt werden. Mindestens acht Jugendliche aus Bulgarien sollen die 13-Jährige in einen Wald gezerrt und missbraucht haben. Die verdächtigen Schüler sind zwischen 14 und 16 Jahre alt. Eine Spaziergängerin hatte das Mädchen aus den Händen der Gruppe gerettet. Sie sprach die Jugendlichen scharf an, die daraufhin von dem Mädchen abließen und türmten.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatte die Gruppe das Mädchen und seine Freundinnen zunächst in einem Velberter Freibad belästigt. Als die 13-Jährige dann allein nach Hause ging, hätten die Jungen sie verfolgt. In dem nahe gelegenen Wald wurde sie dann vergewaltigt.
Sechs Verdächtige sitzen in Untersuchungshaft. Zwei weitere sollen sich mitsamt ihren Familien abgesetzt haben. Ihre Wohnungen seien leer. Die Beweislage ist nach Angaben der Ermittler erdrückend: Es gebe DNA-Spuren, Aussagen des Opfers, der Spaziergängerin und das beschlagnahmte Handy mit dem Film. Die Tat hatte sich bereits am 21. April ereignet.
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jat/news.de/dpa