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Zu milde Strafen?: So geht Deutschland mit Kinderschändern um

Bis zu eine Million Kinder sind in Deutschland von Missbrauch betroffen. Bild: Fotolia/ Photographee.eu

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Eltern aus dem rheinland-pfälzischen Bruchmühlbach-Miesau bei Kaiserslautern wurden in dieser Woche mit einer Schock-Nachricht konfrontiert. Bei einem Erzieher einer Kita wurde kinderpornografisches Material entdeckt. Der Mitarbeiter wurde mit sofortiger Wirkung freigestellt. Die Polizei ermittelt.

Neunjähriger aus Freiburg an Pädophile verkauft

Ermittelt wird auch im Fall eines neun Jahre alten Jungen aus Freiburg, dessen Eltern ihren Sohn an Pädophile verkauft hatten. Über zwei Jahre hinweg soll das Kind missbraucht worden sein. Während der Ermittlungen stellt sich heraus, dass die Behörden massiv versagt hatten. Der Lebensgefährte der Mutter, der maßgeblich an den Vergewaltigungen beteiligt gewesen sein soll, hat bereits eine Reihe von Vorstrafen als Kinderschänder.

Behördenversagen im Missbrauchsfall aus Freiburg

"Bild"-Informationen zufolge soll der 39-Jährige 300 Kinderpornos sowie 1.000 explizite Fotos in seinem Besitz gehabt haben und zu dem Zeitpunkt bereits eine Vorstrafe aus dem Jahr 2005 gehabt haben. Doch das Gericht sah es offenbar nicht als erwiesen an, den Pädophilen in einer Sicherungsverwahrung unterzubringen. Ein schwerer Fall, wie sich später zeigen sollte.

So werden Kinderschänder in Deutschland bestraft

Unweigerlich drängt sich die Frage auf, welche Strafe Kinderschänder in Deutschland bekommen, sollten sie geschnappt werden? Das Strafmaß für schweren Kindesmissbrauch liegt in Deutschland bei zwei bis maximal 15 Jahren. Aber auch eine Bewährungsstrafe ist nicht ausgeschlossen. "Bei Kindesmissbrauch gibt es viele Umstände, die das Strafmaß mildern können, z. B. ein Geständnis", erklärt Strafverteidiger Oliver Bartsch im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung.

Hohe Rückfallquote bei Kindesmissbrauch

Bedenklich ist zudem die Rückfallquote der Kinderschänder. Die Berliner Charité führte 2011 eine Studie durch, die sich mit diesem Thema beschäftigte. Das Ergebnis: 80 Prozent der Täter werden rückfällig.

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/bua/news.de

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