Henry Howard Holmes: Weltausstellung in Chicago - ein Mordsfest für den Serienkiller H. H. Holmes
22.07.2017 14.55
Sein Hotel des Grauens, das er selbst entworfen hatte, finanzierte er unter anderem mit mehreren Hypotheken. Doch das Gebäude enthielt nicht nur Geschäfte im Erdgeschoss und zwölf Zimmer im Obergeschoss, sondern auch Zimmer ohne Fenster, einen luft- und schalldichten Raum mit Gaszuleitung, eine Rutsche vom ersten Stock in den Keller und einen Verbrennungsofen. Damit die auffällige Bauweise nicht auffiel, kündigte er den Arbeitern in der Bauphase recht häufig.
Serienmörder Dr. Henry Howard Holmes lockt nur Frauen in sein "World's Fair Hotel"
Niemand schöpfte Verdacht, als Menschen in seinem Hotel verschwanden, auch nicht als Holmes flaschenweise Chloroform kaufte. Zusätzliche Gäste brachte ihm die Weltausstellung 1893, die in Chicago direkt in der Nähe zu seinem "World's Fair Hotel" im Jackson Park ausgerichtet wurde. Während er seine Frau und Tochter in einen Chicagoer Vorort abgeschoben hatte, machte er sich zunächst an die verheiratete Julia Connor heran, die er dazu brachte sich scheiden zu lassen und der er die Ehe versprach. Als sie schwanger wurde, überredete er sie dazu, dass er ihr Kind abtreiben würde - schließlich war er Arzt. Doch stattdessen tötete er sie mit Chloroform, zog ihr die Haut ab und ließ sie von Präperator Charles Chappel, der neben Benjamin Pitezel sein Handlanger war, auseinandernehmen. Ihr Skelett verkaufte er an die Universität.
Während der Weltausstellung lockte Dr. Henry Holmes zahlreiche alleinstehende Frauen, die Chicago besuchen, in sein Hotel. Er schlich sich in ihre Zimmer, erstickte, erwürgte oder vergaste sie und nahm sie in seinem Keller auseinander, schälte ihnen das Fleisch von den Knochen, um ihre Skelette zu verkaufen, oder entsorgt sie in Ätzkalk oder im Verbrennungsofen. Männer nahm er in seinem Hotel nicht auf. Zwei weitere Frauen lockte er dafür mit Heiratsplänen, von denen er Minnie R. Williams tatsächlich ehelichte und von ihr ein Grundstück in Texas ergaunerte. Aber auch sie fällt ihm zum Opfer ebenso wie ihre Schwester Anna.
Vorgetäuschter Tod und Mord an drei Kindern: Detektiv Frank Geyer spürt Holmes auf
Doch je öfter Holmes tötet, desto auffälliger wurde der Chemikalien-Geruch im Hotel und mehr Fragen wurden gestellt. Schließlich setzte er sich mit Pitezel ab. Der wusste nichts von Holmes Morden und ließ sich nichtsahnend auf einen Versicherungsbetrug ein, bei dem sein Tod vorgetäuscht werden sollte - Dr. Holmes wollte das Versicherungsgeld einstreichen. Der macht aber kurzen Prozess und gaukelt Pitezels Tod nicht vor, sondern tötete ihn tatsächlich und zudem noch die drei Kinder seines Handlangers. Durch diese letzten Taten wurde jedoch die Versicherungsgesellschaft aufmerksam, die Betrug witterte. Der Detektiv Frank Geyer spürte ihn schließlich auf und Holmes wurde verhaftet.
Bei den polizeilichen Ermittlungen gegen Dr. Henry Howard Holmes durchsuchten die Polizisten auch sein Hotel, entdecken nicht nur den mit Blut verschmierten Operationstisch, sondern auch Überreste von Toten. Im Gefängnis gestand Holmes lediglich 27 Morde, aber es wird vermutet, dass die Zahl seiner Opfer deutlich höher liegt. Am 7. Mai 1896 wurde er erhängt, ohne Reue zu empfinden: "Ich bin mit dem Teufel in mir geboren".
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