Serienmörder Peter Kürten: "Vampir von Düsseldorf" metzelte sich durchs Rheinland
Erstellt von Maria Ganzenberg
21.07.2016 16.09
"Ich war wie gelähmt", erinnert sich Hermann Mühlemeyer. Acht Jahre sei er alt gewesen, als er auf einem Feldweg im Düsseldorfer Süden plötzlich Peter Kürten gegenüber gestanden habe. Die unheimliche Begegnung mit dem Jahrhundert-Verbrecher ist inzwischen 87 Jahre her, aber in den Erinnerungen Mühlemeyers noch sehr präsent. Mittlerweile könnte der 95-Jährige der letzte lebende Zeuge sein, der dem "Vampir von Düsseldorf" in die Augen geblickt hat.
"Vampir von Düsseldorf" - Auge in Auge mit Serienmörder Kürten
Der Fall des Düsseldorfer Serienmörders Kürten (1883-1931), der neun Menschen ermordete und rund 40 weiteren nach dem Leben trachtete, gilt als der spektakulärste Kriminalfall der Weimarer Republik und machte weltweit Furore. Vor 85 Jahren, im Juli 1931, wurde Kürten zum Tode verurteilt und kam in Köln unter das Fallbeil. Regisseur Fritz Lang griff den Fall noch 1931 in seinem Film "M - Eine Stadt sucht einen Mörder" auf.
Serienmörder Kürten: "Jetzt will ich dir mal dein Hälschen abschneiden"
Der in einen vornehmen Anzug gekleidete Kürten habe auf einem Feldweg mit einem Fahrrad vor ihm gehalten, ein langes Messer gezückt und in ganz freundlichem Tonfall zu ihm gesagt: "Jetzt will ich dir mal dein Hälschen abschneiden", erzählt Mühlemeyer. Sein Freund Werner habe ihn gerettet, indem er rief: "Hermann, lauf auf den Bahndamm. Dahinten kommt Bahnpolizei." Daraufhin sei Kürten auf sein Rad gesprungen und in heller Panik davongerast, berichtet der 95-Jährige der Deutschen Presse-Agentur und zuvor der "Westdeutschen Zeitung".