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Wie im Dschungelbuch: Kinder, die wie Tiere lebten - Doch welche Geschichte stimmt?

Schon Romulus und Remus sollen von einer Wölfin aufgezogen worden sein, bevor sie Rom gründeten. Bild: dpa

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1731: Marie Angelique Memmie Le Blanc - Das wilde Mädchen aus der Champagne

Die Geschichte von Memmie ist sehr gut überliefert. Sie soll zehn Jahre lang allein im französischen Wald überlebt und sich von allem ernährt haben, was ihr zwischen die Finger kam. Sie soll sogar eine Keule als Waffe genutzt haben. Reiche Gönner kümmerten sich angeblich um das Mädchen, lehrten sie sprechen, lesen und schreiben. Sie soll im Alter von 63 friedlich gestorben sein.

Aufgewachsen unter Tieren: Sind die Geschichten wahr?

Solche Schicksale werden in der Geschichte hundertfach beschrieben, wie die Seite "www.feralchildren.com" beweist. Doch häufig gibt es Unsicherheiten, wenn es um den Wahrheitsgehalt geht. "Der absolute Großteil solcher Geschichten ist allerdings leider sehr unglaubwürdig", äußert sich P. J. Blumenthal, der das Buch "Kaspar Hausers Geschwister" veröffentlicht gegenüber "faz.net".

Sein Kollege Andrew Ward unterstützt ihn bei seiner Ansicht: "Gerade bei den älteren Fällen gibt es verdächtig viele Parallelen bis hin zu Details wie einem überzähligen Finger oder einer Narbe, an der die Eltern ihr verloren geglaubtes Kind erkennen."

Verschollene Kinder, die es wirklich gab

Es gibt aber auch "echte" Moglis. So gibt es zahlreiche Berichte über den Wolfsjungen aus dem 14. Jahrhundert und ein Mädchen, das 1767 in Ungarn bei Bären aufwuchs. Ob wahr oder nicht, eins ist in jedem Fall sicher: Kinder die zu lange zwischen Tieren überlebten, finden nur sehr langsam und schwer in die sozialen Strukturen unserer Gesellschaft zurück.

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grm/bua/news.de

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