Beate Zschäpe, Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos: Uwe Mundlos: Der stille Ideologe?
31.03.2016 15.33
„Das Politische lag ihm, aber er war auch kein Führertyp, eher einer, der im Hintergrund agierte", beschreibt Lothar König, evangelischer Stadtjugendpfarrer in Jena, den auffallend stillen und nachdenklichen Uwe Mundlos. Ein Schläger oder Proll sei er nicht gewesen, berichtet König auf "cicero.de". Stattdessen trat Uwe Mundlos als wissbegieriger Musterschüler auf, als stets freundliches Kind eines Mathematik-Professors und einer Verkäuferin. Manchmal fuhr er seinen behinderten Bruder in dessen Rollstuhl spazieren.
Intelligent, ruhig und gefährlich: Uwe Mundlos bastelte in seiner Freizeit gerne Bomben
Anfang der 1990er-Jahre lernt Mundlos Beate Zschäpe und Uwe Böhnhardt kennen. Mit Zschäpe ist er zwei Jahre lang liiert, auch kurz verlobt. Zschäpe ging nach der Trennung eine Beziehung mit Böhnhardt ein. 1996 treten Zschäpe, Böhnhardt und Mundlos der Anti-Anti-Fa-Bewegung bei (später "Thüringer Heimatschutz"). Mundlos wird Datenverarbeitungskaufmann und möchte das Abitur am Ilmenau-Kolleg nachholen. In dieser Zeit fängt der junge Mann und Hobby-Chemiker an, selbst Bomben zu bauen. Mundlos erscheint irgendwann nicht mehr zum Unterricht. Was die Lehrer und Mitschüler damals noch nicht wussten: Uwe Mundlos war bereits untergetaucht, gegen ihn, Böhnhardt und Zschäpe wurde bereits ermittelt.
Nach einem Banküberfall in Eisenach ist die Polizei im November 2011 kurz davor, Mundlos und Böhnhardt in deren Wohnmobil festzunehmen. Doch Uwe Mundlos ist bis zuletzt Herr über sein Leben, seinen Tod. Er erschießt laut den Ermittlungsergebnissen erst seinen Freund, steckt dann den Wagen in Brand und jagt sich anschließend selbst eine Kugel durch den Kopf.