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Unfälle im Luftverkehr: Wer oder was kontrolliert den Flugverkehr?

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Wer oder was kontrolliert den Flugverkehr?

Zum einen haben alle Flugzeuge ein eingebautes Kontrollsystem an Bord, welches die Piloten vor einem Zusammenstoß warnt. Dieses Kontrollsystem dient dazu, gefährliche Situationen frühstmöglich zu erkennen und so zu vermeiden. Das Kontrollsystem erkennt weltweit zahlreiche Luftfahrzeuge, die mit dem gleichen System ausgestattet sind. Natürlich ist dies nicht das einzige Warnsystem, welches vor einerm Kollision schützen soll.

Contigency-Tower der DFS: Flugraumüberwachung aus dem Tower. Bild: dpa

Flugsicherung koordiniert den Flugverkehr

Für die Überwachung des Luftraums ist zusätzlich auch noch die Flugsicherung zuständig. Beispielsweise gibt es bei der Flugsicherung einen sogenannten Tower, in dem die Lotsen das Geschehen im Vorfeld überwachen und im umliegenden Luftraum gewährleisten, dass der Verkehr am Flugplatz reibungslos abläuft. Wie die Deutsche Flugsicherung (DFS) erklärt, koordinieren die Lotsen per Sprechfunk die rollenden, startenden und landenden Flugzeuge – sie informieren die Piloten über die Abflugverfahren und erteilen die Startfreigabe. Dabei haben die Towerlotsen direkten Sichtkontakt zu den Maschinen. Bei Nebel und in der Nacht werden sie an großen Flughäfen mit viel Verkehr von einem Bodenradar unterstützt.

Im Normalfall ist steht jedes Flugzeug unter Beobachtung

Wenn das Flugzeug nach dem Start in den Himmel steigt, gibt der Lotse die genaue Startzeit in den Computer ein. Kurz nach dem Abheben übernehmen die Fluglotsen der An- und Abflugkontrolle (Approach) in der Radarkontrollzentrale das Flugzeug. Sie leiten den Abflug so lange weiter, bis das Flugzeug eine bestimmte Höhe erreicht hat und der Lotse des benachbarten Sektors übernimmt. Bei der Landung ist es umgekehrt: Hier wird die Maschine zunächst an die An- und Abflugkontrolle übergeben und kurz vor der Landung vom Towerlotsen übernommen, der schließlich das Flugzeug sicher auf den Boden leitet. Das heißt also, dass egal wo sich das Flugzeug gerade befindet, es immer jemand im Blick hat.

Zusammenspiel von Mensch und Technik: Grund für das Unglück über dem Bodensee

Sieht also einer der Lotsen, dass sich beipspielweise aufgrund von Wetterbedingungen Kursänderungen ergeben, die zwei Flugzeuge gefährlich nah aneinander fliegen lassen, dann ist es die Auafgabe der Lotsen, die jeweiligen Maschinen anzufunken und ihnen einen entsprechenden Ausweichkurs durchzusagen. Im Falle des Unglücks über dem Bodensee war das Zusammenspiel von Mensch und Technik jedoch tödlich. Zwar warnte der Lotse die Maschinen rechtzeitig, allerdings bedachte er nicht, dass das Kollisionswarnsystem schon beide Flieger nach unten schickte.

Unglücke können nicht vollständig ausgeschlossen werden

Es bleibt also festzuhalten, dass sowohl menschliches als auch technisches Versagen zu solch einem Unglück führen können. Auch ein Lotse im Tower kann aufgrund von Müdigkeit, Unwohlsein oder anderen Gründen ein Unglück zu spät entdecken. Auch kann der Mensch in Panik vergessen, dass das zum Schutz eingebaute Kollisionswarnsytsem bereits vor ihm reagiert hat. Weder Mensch noch Maschine funktionierten in diesem Fall perfekt. Natürlich wird die Überwachung des Flugraums in den nächsten Jahren sicher noch strikter ablaufen, allerdings wird das nicht dauerhaft vor erneutem menschlichen Versagen schützen.

Wie wird es bei der Flugsicherung weitergehen?

Bleibt abzuwarten, was sich die DFS und auch die Flugsicherungen anderer Länder demnächst noch zur Verbesserung der Flugraumüberwachung einfallen lassen. Die DFS ließ nach dem aktuellen Drohnen-Vorfall nur mitteilen, "dass sich auch die Betreiber von Drohnen (unbemannte Luftfahrtsysteme) an die Regeln der Flugsicherung halten müssen, wenn sie den Luftraum nutzen. Andererseits ist die Luftsicherheit nicht mehr gegeben. Den Betreibern von Drohnen sollte bewusst sein, dass sie sich bei Nichtbeachtung wegen gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr strafbar machen." Die meisten Flugzeugkollisonen erigneten sich übrigens bisher in den USA.

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sba/zij/news.de

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