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Skurriler Gerichtsprozess: Richterin fordert Penis-Gutachten

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Der Preis für den skurrilsten Gerichtsprozess des Jahres ist bereits vergeben. In Ostfriesland lässt eine Richterin den Penis eines Mannes nachmessen. Grund: Exhibitionismus.

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Unglaublich: Vor einem Gericht in Ostfriesland entfacht ein heftiger Streit um einen Penis während eines Prozesses wegen Exhibitionismus. Nun lässt die Richterin nachmessen. Bild: picture-alliance / dpa / Julian Stratenschulte

Postbote schockt Mädchen mit Penis

Im Mittelpunkt der Verhandlung steht der Penis von einem 54-jährigen Postboten. Wie die Bild-Zeitung berichtet soll er im August 2013 einer Schülerin (15) ein Nachnahme-Paket zugestellt haben. Doch das junge Mädchen war geschockt vom Anblick des Postboten. «Der Hosenstall war offen, sein Penis hing raus, das war sehr unangenehm», berichtet die Jugendliche vor Gericht.

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Am Abend habe sie ihrer Mutter von dem schockierenden Vorfall erzählt. Was dann kam, ist eigentlich logisch. Die beiden Frauen gingen zur Polizei und zeigten den Briefträger an. Bis hier hin kann von einem ganz normalen Gerichtsprozess mit dem Vorwurf des Exhibitionismus ausgegangen werden. Doch was im Amtsgericht von Leer geschieht, ist mehr als irre.

Heftiger Streit zwischen Klägerin und Verteidiger

«Meine Tochter sagte, sie hätte sogar die Eichel gesehen», sagte die Mutter des betroffenen Mädchens aus. Das will sich der Verteidiger des Angeklagten nicht gefallen lassen. «Das ginge nur, wenn mein Mandant beschnitten wäre», kontert er. Ein Streit entfacht: «Dann war es eine Kugel», rechtfertigt sich die Mutter.

«Dein Penis ist zu kurz, der kann nicht raushängen»

Als wäre das nicht schon peinlich genug, kommt auch die Frau des Angeklagten zu Wort. «Tschuldigung, Schatz – aber dein Penis ist zu kurz, der kann nicht raushängen», zitiert die OZ die Frau. Um den Streit über die Länge und das Aussehen des Corpus delicti zu schlichten, macht der Verteidiger einen dubiosen Vorschlag. Die Richterin Ulrike Andrees möge doch den exhibitionistischen Penis selbst untersuchen, um festzustellen, wer denn nun Recht habe. Wer hätte es gedacht, die Juristin lehnt ab und fordert stattdessen ein Gutachten.

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«Wenn die Ehefrau sich vor Gericht derart deutlich äußert, muss ich dem nachgehen. Es ist sicher die einfachste Möglichkeit, es in der Rechtsmedizin in Oldenburg klären zu lassen, wie viele Zentimeter es nun sind», begründet die Richterin laut Bild ihre Entscheidung.

Angeklagter hofft auf Freispruch

Der Verteidiger zeigte sich sichtlich positiv über die Entscheidung der Richterin. «Wer weiß, was die junge Frau wirklich gesehen hat. Mein Mandant will einen richtigen Freispruch. Deshalb haben wir eine Einstellung des Verfahrens gegen Geldzahlung abgelehnt. Da bleibt doch immer was hängen...» Okay, wie das gemeint ist, wollen wir lieber nicht wissen.

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