Panorama

Und tschüss!: Die sechs spektakulärsten Gefängnisausbrüche

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In der JVA Berlin-Moabit sind die Gefängnismauern offenbar nicht hoch genug. Zwei Männer entkamen. Bild: dpa

Aids vorgetäuscht und eigenen Tod inszeniert

Steven Jay Russell aus den USA machte sich schon in Freiheit als Trickbetrüger und Hochstapler einen Namen. Das sollte sich hinter Gittern nicht ändern. So täuschte er im Harris County Gefängnis in Houston 1998 eine Aids-Erkrankung vor, indem er die Symptome durch die Einnahme von Abführmittel simulierte. Im Krankenhaus nahm er dann die Identität eines Arztes an und ließ sich selbst für tot erklären. Doch die Polizei kam Russell auf die Schliche. Seine Geschichte wurde 2009 mit der Komödie «I Love You Phillip Morris» verfilmt.

Ausbrecher zu dick für das Fluchtloch

Ende 2012 dachte sich der brasilianische Häftling Rafaela Valadao «Raus hier!», erlangte mit seinem Fluchtversuch aber nicht die Freiheit, sondern unfreiwillige Berühmtheit. Gemeinsam mit drei weiteren Insassen hatte er ein Loch in die Gefängnismauer geschlagen. Doch Valadao, stolze 100 Kilo schwer, blieb stecken! Das Loch war zu klein für ihn. Als seine Mitinsassen ihn anschoben, brach er sich auch noch eine Rippe. Am Ende musste ihn die Feuerwehr aus seiner misslichen Lage befreien: Das Fazit: Ausbruch schmerzhaft gescheitert.

Im Koffer unentdeckt gen Freiheit rollen

Nicht zu dick, sondern gerade klein genug war Juan Ramirez Tijerina, als er 2011 mit Hilfe seiner Frau aus dem Gefängnis Chetumal in Mexiko zu flüchten versuchte. Diese verstaute den 1,60 Meter kleinen Mann, der wegen Drogenhandels und illegalen Waffenbesitzes einsaß, in einem Koffer und wollte ihn so in die Freiheit schmuggeln. Den Wärtern erzählte sie, die Schmutzwäsche ihres Mannes zu transportieren. Als diese jedoch im Koffer nachschauten, fanden sie Tijerina zusammengekauert und halbnackt vor. Seine Frau leistete ihm im Knast folglich Gesellschaft.

An einem Bettlaken aus dem 20. Stock abgeseilt

Joseph Banks und Kenneth Colney wagten im Dezember 2012 die Flucht aus dem Metropolitan Correctional Center, einem Gefängnis in Chicago, das sich in einem Hochhaus befindet. Doch der Weg aus dem 20. Stock nach unten konnte die wegen Bankraubes angeklagten Männer nicht aufhalten. Sie krochen durch ein kleines Fenster ihrer Zelle und seilten sich mit zusammengeknoteten Bettlaken mehr als 60 Meter zu Boden. Ihre Flucht wurde erst am frühen Morgen bemerkt. Sie hatten ihre Betten mit Kleidungsstücken ausgestopft.

Hollywoodreife Flucht per Hubschrauber

Als Ausbrecher-König wurde der zu 30 Jahren Haft verurteilte Mörder Pascal Payet aus Frankreich berühmt-berüchtigt. 2007 flog er per Hubschrauber davon - und das bereits zum zweiten Mal! 2001 war der Kriminelle auf diese Weise schon einmal entkommen. Nun wiederholte er das Spektakel, ließ einen Piloten kidnappen und sich auf dem Dach des Gefängnisses abholen. Für zweieinhalb Monate konnte Payet untertauchen, wurde dann aber in Spanien gefasst. Wegen seiner Fluchtversuche muss er noch länger im Knast schmoren.

Elektrozaun mit bloßen Händen zerrissen

Im Februar dieses Jahres gelang dem vierfachen Mörder Michael David Elliot im US-Bundesstaat Indiana die Flucht. Mit seinen bloßen Händen hatte er Löcher in zwei Gefängniszäune gerissen, durch die der Häftling in die Freiheit kletterte. Eigentlich hätte er dabei einen Stromschlag erleiden müssen, da es sich um Elektrozäune handelte. Warum Elliot die Flucht dennoch gelang, blieb unklar. Am Ende ging sie schließlich doch schief: Die Polizei erwischte den verurteilten Mörder wenige Tage später in einem Auto, das als gestohlen gemeldet war.

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zij/news.de

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