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Krawalle am 1. Mai: Bombe, Schüsse, 28 Tote: Wo der 1. Mai seinen Ursprung als Kampftag nahm

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Der 1. Mai ist voller Gegensätze: Tanz in den Mai, bunte Maibäume, Krawalle und Deeskalations-Strategien. Bild: picture-alliance / dpa / Michael Kappeler

Anarchistische Bedeutung des ersten Mai

Anarchisten werfen den Gewerkschaften und sozialen Parteien vor, den ersten Mai nicht als den Kampftag für Arbeit zu machen, der ihm historisch zugedacht wird. Auf «anarchismus.at» wird kritisiert, dass der DGB den Feiertag für «müde Kundgebungen» nutzt und Familien lieber spazieren gehen und Jugendliche nichts besseres zu tun haben, als sich grundlos zu besaufen. Den Revolutionären reicht es nicht aus, sich auf den Kampf der Arbeiter und gegen den Kapitalismus zu beschränken. Vielmehr solle es Ziel sein, auch «gegen den alltäglichen Rassismus, gegen den aufkeimenden Militarismus und für die internationale Solidarität» zu kämpfen.

«Haymarket Affair» 1996 in den USA als Grund für Kampftag erster Mai?

Vielleicht geht die Tradition des Zerstörens und der blanken Wut gegen die Obrigkeit auf den «Haymarket Affair» zurück. Die nordamerikanische Arbeiterbewegung rief 1886 zum Generalstreik auf. Ziel – die Durchsetzung des Achtstundentages. Der Streik führte jedoch zu gewalttätigen und teilweise blutigen Auseinandersetzungen zwischen den Demonstranten und der Polizei. Als die Gesetzeshüter eine friedliche Kundgebung stürmten, warfen Unbekannte eine Bombe in die Meute. Traurige Bilanz: Sieben tote Polizisten und 21 tote Arbeiter und zahlreiche Schwerverletzte auf beiden Seiten. Acht Anarchisten, die die Demo organisierten, wurden festgenommen. Wegen Verschwörung angeklagt, wurden vier Verurteilte sofort erhängt, einer beging Suizid und die anderen wurden nach mehreren Jahren Haft begnadigt.

In Gedenken an die Opfer des auch als «Haymarket Riot» bezeichneten Gefechts wurde der erste Mai zum Kampftag ausgerufen. Seither finden überall auf der Welt Massen-Demos statt.

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jag/news.de

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