Polygamie: Die Top Ten der potenten Potentaten
Von news.de-Redakteur Jan Grundmann
29.12.2012 08.00
Von Angela Merkel ist nicht bekannt, dass sie einen Harem von Männern um sich scharen würde. Im Gegenteil, die Kanzlerin ist «nur» mit Joachim Sauer verheiratet. Kinder hat sie keine. Damit steht sie zwar in siebenfachem Gegensatz zu Ursula von der Leyen, aber die Bildungsministerin schwört ebenfalls auf ihren einen Mann, mit dem sie sich 1986 vermählt hat.
Auch, wenn Horst Seehofer durch seine Affäre einen außerehelichen Nachkommen zeugte, beherrscht die Monogamie die sexuelle (Außen-)Moral der meisten westeuropäischen Politiker. Das war nicht immer so, eigentlich ist dieses Phänomen ein zeitlich und regional ziemlich beschränktes Sex-Konzept von Herrschern. Erst die letzten ein, zwei Jahrhunderte und nur in Gesellschaften, die von westlichen Moral geprägt sind, leben die Herrscher in sexueller Monogamie - von den Ausschweifungen eines Silvio Berlusconi einmal abgesehen.
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- 3. Dagegen erfreuten sich viele frühere Herrscher, Tyrannen und Despoten am Frauensammeln. Die Anthropologin Laura Betzig von der US-Universität in Michigan hat ihr Sexleben untersucht. Ihre These: Macht wird für sexuellen Erfolg missbraucht. Ihr Ergebnis: «Die sexuelle Dimension der Tyrannei wird von Historikern meistens übersehen.» In den sechs frühen Hochkulturen in Babylon, Ägypten, Indien, China, Azteken und Inka hätte jeweils ein Mann geherrscht, der sich einen Harem von Frauen aufgebaut habe. Teilweise waren es mehrere Tausend Frauen, die dem Herrscher sexuell dienen mussten. Das Prinzip des Frauensammelns blieb meist das gleiche: Die Damen wurden, noch als junge Mädchen ausgesucht, ihre Familien versorgt. Kastraten bewachten die Frauen, führten sogar – etwa in China – ein exaktes Tagebuch über die Menstruationszyklen. Ziel des Herrschers war ja, möglichst viele Nachkommen zu produzieren, und dafür ist der Zeitpunkt des Beischlafs bekanntermaßen recht entscheidend. Das Vorgehen der Tyrannen ist tierisch: mehr Weibchen, mehr Kinder. Und gleichzeitig bedeutet es, dass andere Männchen leer ausgehen und keine Kinder produzieren können. Monogamie sichert sozialen Frieden
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