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Geisterjäger in Deutschland: So machen echte Geisterjäger dem Spuk ein Ende

Geisterjäger Timo Herbert bei einer paranormalen Untersuchung. Bild: Ghosthunter Germany

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In einem Dortmunder Wohnhaus lebt ein Mann, der sich gruselt. Seine Wohnung im ersten Stock werde von verschiedenen Vorfällen heimgesucht, seit seine Freundin ausgezogen ist, berichtet er. Ein gerahmtes Foto fiel ohne ersichtlichen Grund aus einem Regal des Wohnzimmerschranks. Einige Zeit später fiel es erneut, dabei stürzt ein Schokohase aus demselben Regal. "Er entdeckte den Schokohasen auf dem Fußboden und stellte fest, dass er regelrecht geköpft worden war. Auch die Verpackung war wie am Hals abgeschnitten", so berichten es die Ghosthunter Germany. Fünf Menschen suchen in ihrer Freizeit im ganzen Bundesgebiet nach Beweisen für paranormale Aktivitäten. Sie sind Deutschlands Geisterjäger.

Echte Geisterjäger in Deutschland: Rufe sollen jenseitige Wesen anlocken

Wenn sie zu einem Einsatz ausrücken, dann sind sie ähnlich gut ausgestattet wie die Kino-Ghostbusters aus dem Jahr 1984. Erst werden elektromagnetische Felder, Infraschall, Temperatur und Luftdruck der Ortschaft analysiert. Auch Mondphase, oder Solarstürme Richtung Erde werden festgehalten. "Alles Daten, die man mit natürlichen Ursachen in Verbindung bringen kann", schränkt Geisterjäger Timo Herbert im news.de-Gespräch ein.

Danach beginnt die Tiefen-Untersuchung: Nachtsichtkameras werden aufgebaut, Aufnahmegeräte angeschaltet. Manchmal "hat man interagierende Stimmen auf Diktiergeräten, Schatten und Nebel auf Fotos und Videoaufnahmen, plötzliche rapide Veränderungen der Temperatur und Luftfeuchte, gar Schläge auf Kameras aus dem Nichts konnten wir bereits erleben", schildert Herbert. Dies lasse aber noch nicht auf Geister schließen. In 99 Prozent aller Fälle beliefen sich Vorkommnisse von Betroffenen auf ganz banale Dinge wie klappernde Heizrohre, quietschende Dielen bis hin zu Schlaf-Halluzinationen.

Ghosthunter Germanybearbeiten 150 Fälle im Jahr

Die Wohnung in Dortmund untersuchen die Geisterjäger in einer Juninacht 2011, stellen Camcorder auf und Diktiergeräte an. Auch auf dem Dachboden stellen sie eine Fotofalle auf. Plötzlich hört die Gruppe ein Winseln, plötzlich hat der Camcorder Probleme bei der Fokussierung. Die Ghosthunters versuchen, die Kontaktaufnahme zu jenseitigen Wesen zu verstärken: Sie geben Klopfzeichen, sie rufen laut nach den Geistern.

Nach Mitternacht erst beenden sie die Untersuchung, können keine paranormalen Ursache feststellen. Das Bild sei vielleicht durch Vibrationen eines vorbeifahrenden LKWs umgefallen, Geräusche auf dem Dachboden könnten durch herabfalle Dachziegelstücke ausgelöst worden seien. "Wir versuchen, zuerst natürliche Gründe für Phänomene zu finden." Rund 150 Fälle bearbeiten die deutschen Ghostbusters pro Jahr, die meisten per Telefon.

Kritische Geisterjäger mit wissenschaftlicher Zurückhaltung

Denn zu paranormalen Untersuchungen können sie nur in ihrer Freizeit ausrücken. Der hauptberufliche Bäcker Timo Herbert wurde im Alter von zwölf Jahren zum Geister-Forschen angeregt: "Nach einem nächtlichen Toilettengang sah ich am unteren Ende meines Bettes einen schwarzen Schatten stehen. Nach kurzem Verharren des Schattens flog er mit rasender Geschwindigkeit über mich hinweg." Von da an habe er sich auf die Suche nach Antworten gemacht. Später suchte und fand er Gleichgesinnte.

Auf die Frage, ob er selbst an Geister glaubt, antwortet er indirekt: Bis heute, so erklärt der 33-Jährige, sei kein wissenschaftlicher Beweis für oder gegen Geister erbracht. "Alles was man bis dato hat, sind Indizien". Doch kümmere sich die Wissenschaft nur bedingt um solche Vorfälle - außer der parapsychologischen Beratungsstelle in Freiburg habe ein Hilfesuchender sonst keine wirklichen Anlaufstellen. Trotzdem bleibt er bei jeder Geisterjagd kritisch: "Wer lediglich nach Geistern sucht, wird in jede Seltsamkeit gleich Spuk interpretieren."

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beu/news.de

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