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Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk: Zusatzeinkünfte aufgedeckt! So viel verdienen die Senderchefs

NDR-Intendant Joachim Knuth verdient neben seinem Jahresgehalt 23.400 Euro im Jahr hinzu. Bild: picture alliance/dpa | Jens Büttner

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Der Öffentlich-Rechtliche-Rundfunk geriet zuletzt wegen der Affäre um Patricia Schlesinger enorm in die Kritik. Die Ex-RBB-Intendantin soll unter anderem teure Abendessen in ihrer Privatwohnung auf Kosten des Gebührenzahlers veranstaltet haben. Finanzminister forderte daraufhin einen Gehaltsdeckel für die Sender-Chefs der ARD. Nun deckte das "NDR"-Rechercheteam auf, wie viel die Intendanten bereits zusätzlich zu ihrem Gehalt verdienen.

Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk: Das sind die Zusatzverdienste der Intendantinnen und Intendanten

An der Spitze steht dabei NDR-Intendant Joachim Knuth, wie aktuell "tagesschau.de" berichtet. Er soll zu seinem Jahresgehalt in Höhe von 346.000 Euro zusätzlich 23.400 Euro im Jahr verdienen. Denn er ist auch Aufsichtsratsvorsitzender für die NDR-Tochterunternehmen Studio Hamburg GmbH und NDR Media GmbH und Mitglied im Verwaltungsrat des Deutschlandradios. Diese Mandate nehme er in seiner Funktion als NDR-Intendant wahr. Laut NDR-Pressestelle würden alle zusätzlichen Aufgaben jährlich im Geschäftsbericht veröffentlicht und vom Verwaltungsrat genehmigt werden.

Bei anderen öffentlich-rechtlichen Sendern gebe es bereits eine Zuverdienstgrenze. So könne ZDF-Intendant Norbert Himmler zu seinem Jahresgehalt von 372.000 Euro maximal 25.000 Euro hinzuverdienen, beim MDR seien die Einkünfte auf 5.000 Euro, beim rbb und WDR auf 6.000 Euro begrenzt. Eine solche Deckelung gebe es bei NDR und SWR nicht. Intendantinnen und Intendanten von BR, HR, rbb, SR, Radio Bremen, Deutschlandradio und Deutsche Welle würden derzeit keine zusätzlichen Einnahmen erhalten.

Gebührenzahler fordern Reform der Öffentlich-Rechtlichen

Vielen Gebührenzahlern sind die uneinheitlichen Regeln sowie die teils hohen Zusatzverdienste ein Dorn im Auge. Auf "meta.tagesschau.de" machen sie ihrem Ärger Luft: "Muss das sein? Intendanten mit 400.000 Euro Jahreseinkommen (Buhrow) haben Zusatzeinnahmen. Oder meinen, das haben zu müssen. Das klingt einfach nach Hals nicht voll.", heißt es in einem Kommentar. "Bei solchen Gehältern mit dieser hohen Anzahl an Empfängern/Intendanten entsteht zurecht auch die Diskussion, ob der öffentliche Rundfunk noch ein Bestandsrecht haben sollte. Zumal die Verflechtungen mit der Politik keine neutrale Berichterstattung erwarten lässt. Und die überbordende Anzahl an Sendern sich schon lange nicht mehr mit dem öffentlichen Auftrag begründen lässt.", so eine weitere Meinung.

Viele sprechen sich für Veränderungen aus. "Das System der öffentlich-rechtlichen Sender braucht eine drastische Reform. Mangels jeglicher Aufgabenkritik und effektiver Kontrolle ist es zu einem Selbstbedienungssystem geworden. Leider ist die Kritik auch aus der rechtspopulistischen Ecke nur zu berechtigt", schreibt ein Gebührenzahler. "Die alten Strukturen aus der Nachkriegszeit beinhalten auch Rundfunk- und Verwaltungsräte, die von amt. und eh. Politikerinnen als Postenversorgung missbraucht werden, ebenso von Massenorganisationen, die fachlich völlig unbedarft sind, aber über Millioneninvestitionen, Spitzengehälter und Programmauswahl entscheiden sollen. Das Beispiel RBB zeigt doch, wie die eh. Intendantin und der VR-Vorsitzende alle persönliche Vorstellungen und Privilegien unkritisch und ohne Prüfung an den Kontrollgremien vorbeibekommen haben.", so ein weiterer Kommentar.

Ein anderer kann die hitzige Diskussion hingegen nicht ganz nachvollziehen: "Wer sich über die Gehälter der Intendanten bei den Öffentlich-Rechtlichen mokiert, sollte sich mal die Millionen-Gehälter der Senderchefs bei den Privaten anschauen. Dagegen sind die ÖR Waisenknaben bzw. -Käbinnen. Ob das eine kleinkarierte Neid-Debatte werden soll oder aber eine Gelegenheit, den ÖR aus der gewohnten Ecke ans Schienbein zu treten: Die Debatte ist einseitig, wenn sie nicht die g e s a m t e Branche zum Maßstab nimmt."

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