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Sammy Amara im Interview: Sammy Amara über politische Themen in der deutschen Musik

Sammy Amara ist seit 1992 Frontmann der Broilers. Bild: Marc Müller/dpa

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Du bist jetzt seit weit über 20 Jahren Teil der Broilers, du bist eines von zwei verbliebenen Gründungsmitgliedern. Zurückblickend, bereust du was? Hättest du gern was anders gemacht? Würdest du gern was ändern?

Sammy Amara: "Es gibt sicher Dinge im Leben, die man hätte besser oder anders machen sollen. Ich meine, es gibt sicher immer etwas, das man bereut. Das gehört aber zum Leben dazu und aus Fehlern lernt man."

Für die Zeit nach eurer Pause: Habt ihr noch Wünsche offen? Kollaborationen, die ihr gern eingehen wollt, Orte, die ihr bespielen wollt, musikalische Experimente?

Sammy Amara: "Oh ja, da gibt es schon einiges was wir noch gern machen wollen und Ziele, die wir noch haben. Da ist noch der ein oder andere Wunsch offen. Aber was genau, darüber dürfen wir nicht sprechen. Das sind Wünsche und mit denen ist es wie mit Sternschnuppen. Darüber spricht man nicht, sonst gehen sie nicht in Erfüllung."

Studioarbeit, Konzert, Festival - was magst du am meisten?

Sammy Amara: "Alles. Das hat alles seine Vorzüge. Festivals sind toll: Wetter, es ist Sommer, du bist draußen, tolle Stimmung. Konzert und Studioarbeit sind schon sehr unterschiedlich. Im Studio arbeitest du und siehst, wie das Ding entsteht. Das ist auch was Schönes. Am wenigsten schön vielleicht, denn es kann auch ein sehr zäher, langwieriger Prozess sein. Also, ist vielleicht Studioarbeit nicht so geil." (lacht)

Du hast in einem Interview angegeben, dass du wieder gern Popmusik hörst und dich ihr wieder öffnest. Wie kann man sich das vorstellen? Läuft im Tourbus jetzt Helene Fischer?

"Nein. Helene Fischer mögen wir nicht. Aber es gibt schon einige gute Sachen, die auch Inspirationsquelle sind. Robyn, das ist eine schwedische Künstlerin, die finden wir zum Beispiel ziemlich gut, oder auch Lana del Rey."

Ihr geht aus der Punk-Bewegung hervor, habt als Band eine anti-rassistische Grundeinstellung. Aktuell zu Rechtsruck und Flüchtlingsdebatte: Muss deutsche Musik wieder politischer werden?

"Gut, dass du das ansprichst. Ja, Musik sollte auch politisch sein. Musik hat nicht nur die Aufgabe, gute Stimmung zu verbreiten und null auszusagen - da kannst du auch die bereits erwähnte Helene Fischer hören. Zur politischen Situation: Ehrlich gesagt, ich versteh' das nicht. Wenn wir verfolgt werden würden und in unserem Land Krieg wäre, dann würden wir auch fliehen und wären dankbar, wenn es jemanden gäbe, der uns aufnimmt und uns willkommen heißt - uns Schutz bietet. Getreu dem alten Motto: Was Du nicht willst, was man Dir tu', das füg auch keinem anderen zu. Einfach menschlich und emphatisch sein, der Rest ergibt sich."

Was ist dein persönlicher Broilers-Lieblingssong?

"Oh, das wechselt eigentlich immer mal. Aber 'Lofi', der bedeutet mir viel."

Vielen Dank für das nette Gespräch!

"Danke auch!"

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gea/sam/news.de

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