Erdbeben in Horbach am vergangegen Freitag: Leichtes Beben in Nordrhein-Westfalen, Städteregion Aachen
Erstellt von Alexander Aßmann
04.01.2025 07.06
- Wo? 4 Kilometer von Aachen in Horbach (Städteregion Aachen, Nordrhein-Westfalen)
- Wie stark? Magnitude von 2,48
- Wann? am 03.01.2025 gegen 07:07 Uhr
- Grund?: tektonisch
- In welcher Tiefe? 5 Kilometer
Aktuelles Erdbeben in der Nähe von Aachen
Natürliche Erdbeben treten in Deutschland laut dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) im globalen Vergleich recht selten und oft nur in geringer Stärke auf. Dennoch können sie in einigen Regionen deutlich spürbar sein und Schäden anrichten. Rund 4 Kilometer von Aachen bebte es am Freitag den 03.01.2025 mit einer Stärke von 2,48. Ein solches Beben wird nur von wenigen Personen als leichtes Schwanken wahrgenommen, etwa in höheren Stockwerken großer Gebäude. In der Regel treten keine Schäden auf. Die Stärke, oder auch die Magnitude kann man dabei als Grad dafür verstehen, wie stark die Schwingung infolge eines Bebens ist.
Zentrum des Erdbebens in 5 km Tiefe
Das Erdbeben in Horbach wurde in einer Tiefe von 5 Kilometern gemessen, wodurch es sich um ein flaches Beben (< 70 Kilometer) handelt. Solche flachen Beben werden vor allem durch die weniger tiefen Kontinentalplatten ausgelöst, weshalb man sie auch als kontinentale Beben bezeichnet. Diese können dabei eine größere Intensität haben und eine Gefahr für Menschen und Häuser werden, da sie näher an der Erdoberfläche sind. Somit können zum Beispiel Gebäude schneller erschüttert werden, wie beim schweren Erdbeben in Marokko im September 2023.
Gebiet Horbach: Wann gab es die letzten Erdbeben?
In der Region um Horbach wurden in den letzten zehn Jahren 24 Erdbeben gemessen. Zuletzt bebte es dort am 24.10.23 (Stärke 2,3), 16.09.23 (2,8) und am 23.04.23 (2,4). Allgemein sind natürliche Beben in Nordrhein-Westfalen nicht ungewöhnlich: Die gefährdetsten Gebiete in Deutschland befinden sich laut dem Helmholtz-Zentrum Potsdam im Süden Baden-Württembergs, im Westen Nordrhein-Westfalens, sowie in Teilen von Hessen, Sachsen und Bayern. Das letzte Beben in Deutschland, was schwerere Schäden anrichten konnte, ereignete sich am 17. Mai 2014 in der Nähe von Darmstadt. Mit einer Stärke von 4,2 sind durch das Beben knapp 70 Häuser beschädigt worden.
In der folgenden Tabelle sehen Sie einen Überblick über die stärksten Erdbeben in Deutschland der letzten zehn Jahre:
Wann? | Wo? | Stärke |
---|---|---|
31. Mai 2014 | Bad Brembach, Vogtlandkreis, Sachsen | 4,5 |
17. Mai 2014 | Bei Darmstadt, Hessen | 4,2 |
27. Juni 2024 | Schopfheim, Landkreis Lörrach, Baden-Würrtemberg | 4,2 |
09. Juli 2022 | Hechingen, Zollernalbkreis, Baden-Würrtemberg | 4,1 |
16. Oktober 2022 | Jungingen, Zollernalbkreis, Baden-Würrtemberg | 3,9 |
Quelle: Erdbebennews.de
In der folgenden Tabelle finden Sie eine Übersicht darüber, welche Schäden durch die verschiedenen Erdbebenstärken möglich sind. Da die Magnitude wenig darüber aussagt, wie groß die Schäden an Häusern oder der Infrastruktur sein können, wird oft die "modifizierte Mercalliskala" hinzugezogen, welche Beben aufgrund ihrer Intensität in Schadensgruppen (I - XII) einteilt. Die Intensität gibt dabei das Ausmaß der Schäden an, die Erdbeben anrichten können.
Stufe auf der modifizierten Mercalliskala | Beschreibung | Stärke |
---|---|---|
I | Wird nur von technischen Instrumenten wahrgenommen. | ~ 1 - 1,6 |
II | Wird nur von wenigen Personen wahrgenommen, besonders in höheren Stockwerken. Manche Objekte können leicht wackeln. | ~ 1.7 - 2.2 |
III | Wird von einigen Personen wahrgenommen. Autos können vibrieren, als ob ein LKW vorbeifahren würde. | ~ 2.3 - 2.8 |
IV | Wird von vielen Personen wahrgenommen. Fenster, Geschirr oder Türen können wackeln. | ~ 2.9 - 3.4 |
V | Wird von den meisten Personen wahrgenommen. Geschirr oder Fenster können zerbrechen oder Putz von Hauswänden bröckeln. | ~ 3.5 - 4.1 |
VI | Wird von allen wahrgenommen. Kleinere Schäden an Häusern möglich, etwa einfallende Kamine. | ~ 4.2 - 4.6 |
VII | Deutliche Schäden an weniger stabilen Häusern möglich. | ~ 4.7 - 5.2 |
VIII | Schwere Gebäudeschäden wie einfallende Wände sind möglich. Sand und Schlamm wird aufgewirbelt. | ~ 5.3 - 5.9 |
IX | Gebäude können vom Fundament gehoben und unterirdische Rohre zerstört werden. Risse können sich in der Erde auftun. | ~ 6.0 - 6.5 |
X | Die meisten Gebäude werden beschädigt oder zerstört. Risse in der Erde und Erdrutsche treten auf. | ~ 6.6 - 7.1 |
XI | Nur wenige Gebäude und Brücken bleiben unzerstört. Große Erdkluften und schwere Erdrutsche entstehen. | ~ 7.2 - 7.7 |
XII | Ein Großteil der Infrastruktur wird völlig zerstört. Schwere Objekte werden durch die Luft geworfen. Wellen in der Erde sind zu erkennen. | ~ 7.8 und höher |
Quelle: Missouri Department of Natural Resources
Was tun im Falle eines schweren Erdbebens?
Wenn Sie deutlich ein Beben spüren, sollten Sie die folgenden Sicherheitsmaßnahmen des BBK befolgen:
- Bleiben Sie im Gebäude. Sie können durch herabfallende Gegenstände verletzt werden
- Halten Sie sich von Fenstern und Glastüren fern. Glassplitter können Sie verletzen
- Suchen Sie Schutz beispielsweise unter einem Türrahmen oder einem Tisch
- Meiden Sie Fahrstühle
- Wenn Sie sich im Freien befinden, meiden Sie die Nähe von Bauwerken
Quelle: BBK
Nach einem Erdbeben kann es zu Nachbeben kommen. Das BBK empfiehlt hier, Gebäude, die bereits Schäden aufweisen, schnellstens zu verlassen. Wenn durch das Beben Menschen verletzt, verschüttet oder anders geschädigt wurden, sollte Erste Hilfe geleistet und der Notruf verständigt werden. Bei Schäden an Gebäuden ist außerdem die Feuerwehr zu verständigen.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des deutschen Geodatendienstes für Erdbeben (GERSEIS) der Bundesanstalt für Geologie und Rohstoffe (BGR) generiert und wird datengetrieben aktualisiert. GERSEIS-Daten werden automatisch erstellt und könnnen nachträglich angepasst werden, weshalb leichte Diskrepanzen bei der Erdbebenstärke oder dem genauen Standort auftreten können. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
alx/roj/news.de