Polizei News für Frankfurt, 01.01.2025: 250101 - 0001 Frankfurt: Vorläufige Bilanz der Frankfurter Polizei zum Jahreswechsel
Erstellt von Team Datenjournalismus
01.01.2025 14.34
250101 - 0001 Frankfurt: Vorläufige Bilanz der Frankfurter Polizei zum Jahreswechsel
Frankfurt (ots) -
Die Frankfurter Polizei blickt auf einen silvestertypischen arbeitsreichen Jahreswechsel zurück. Größere Ausschreitungen, Randale oder andere nennenswerte gruppendynamische Prozesse fanden nicht statt. Die Szenerie in der Innenstadt war aufgrund des fortentwickelten Sicherheitskonzepts ruhiger als in den Vorjahren. Allerdings sticht, neben einigen Messerdelikten, der Angriff auf eine Funkwagenbesatzung in der Nordweststadt durch das Herabwerfen eines E-Scooters von einer Brücke auf einen fahrenden Streifenwagen besonders hervor.
Zusätzlich waren in diesem Jahr rund 800 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte in der Silvesternacht in Frankfurt am Main eingesetzt, um für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger während der Feierlichkeiten zum Jahreswechsel zu sorgen. Im Rahmen des offensiven Einsatzkonzepts kontrollierte die Polizei mehr als 500 Personen und sprach mehr als 130 Platzverweise aus. Die livegesichteten Aufnahmen der Videoschutzanlagen stellten sich erneut als besonders hilfreich heraus, um Gefahrensituationen frühzeitig zu erkennen und zielgerichtet darauf zu reagieren.
Die seitens der Stadt Frankfurt eingerichteten Feuerwerkverbotszone im Bereich der Zeil gepaart mit hoher polizeilicher Präsenz entfalteten eine erkennbar positive Wirkung und führten zu einer deutlichen Beruhigung dieses Bereichs im Vergleich zu den Vorjahren. Bei vereinzelten Verstößen gegen das Verbot des Abbrennens von Feuerwerkskörpern schritt die Polizei zügig und konsequent ein und beruhigte die Situation schnell wieder.
Das gesamte Mainufer sowie der Eiserne Steg und der Hohlbeinsteg zogen auch in diesem Jahr viele Feiernde an. Aufgrund des hohen Besucherandrangs wurden die beiden Fußgängerbrücken zeitweilig gesperrt. Zwischenzeitlich entwickelte sich der Paulsplatz ebenfalls zu einer beliebten Anlaufstelle für Feiernde. Um die Gefahr von Überfahrtaten zu minimieren und die Sicherheit der Anwesenden bestmöglich zu gewährleisten, sperrte die Polizei die "Berliner Straße" für etwa 90 Minuten, was zu erheblichen, aber unvermeidbaren Verkehrsbeeinträchtigungen in diesem Bereich führte.
Das Amüsierviertel "Alt-Sachsenhausen" war nach Mitternacht sehr stark besucht, es herrschte ausgelassene Feierstimmung, ohne dass es zu berichtenswerten Ereignissen kam. Auch das Bahnhofsgebiet zog viele Feiernde an, insbesondere der unsachgemäße Gebrauch von Pyrotechnik fiel dort auf. Im Frankfurter Norden beschäftigten vor allem zahlreiche Mülltonnenbrände die Einsatzkräfte.
Darüber hinaus kam es in der Nacht zu den folgenden herausragenden Vorkommnissen:
Gegen 22:40 Uhr meldete eine Anwohnerin eine verdächtige Gruppe von 10-15 Jugendlichen im "Hammarskjöldring". Als die alarmierte Polizei vor Ort eintraf, ergriffen alle Personen die Flucht. Im Rahmen der daraufhin eingeleiteten Fahndung warfen Unbekannte einen E-Scooter von einer Fußgängerbrücke auf den zu diesem Zeitpunkt darunter im "Erich-Ollenhauer-Ring" fahrenden Streifenwagen. Der etwa 30kg schwere Roller schlug teils auf dem Dach, teils in der Windschutzscheibe des Funkwagens ein. Dabei wurde der Dachholm verformt und die Windschutzscheibe zerbarst. Die beiden Polizisten wurden durch herabfallende Plastikverkleidungen, Innenspiegel und Glassplitter leicht verletzt.
Polizeipräsident Müller dazu: "Meine beiden Kollegen hatten großes Glück und gleich mehrere Schutzengel, hier ging es nur um Zentimeter, sonst wären schwere Kopfverletzungen die Folge gewesen. Die Mordkommission hat sofort die Ermittlungen übernommen. Wir werden alles daransetzen, die Verantwortlichen für diesen niederträchtigen Angriff zu ermitteln."
Personen, die sachdienliche Hinweise zu diesem Sachverhalt geben können, werden gebeten, sich mit der Polizei unter 069 / 755 5 31 10 oder jeden anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Zwei weitere versuchte Tötungsdelikte ereigneten sich in den Morgenstunden in der Innenstadt sowie im Bahnhofsviertel. In der "Alte Gasse" wurde ein 32-jähriger Mann mit einer Schnittverletzung am Hals angetroffen. Nach derzeitigen Erkenntnissen war er in einem Club in der "Alte Gasse" von einem 17-Jährigen verletzt worden, den die Polizei noch vor Ort festnahm. Die Mordkommission ermittelt nun wegen des Verdachts des versuchten Totschlags, der Tatverdächtige wird im Laufe des Tages einem Haftrichter vorgeführt.
Gegen 8:00 Uhr geriet ein 35-jähriger Gast eines Lokals in der Moselstraße mit dem dortigen Türsteher aneinander. Im weiteren Verlauf stach er diesem mit einem Messer in den Oberkörper und flüchtete. Seine Flucht währte nur kurz, denn eine im Bahnhofsviertel eingesetzte Streife nahm ihn unmittelbar nach Verlassen des Lokals fest. Auch gegen ihn wird nun wegen Verdachts des versuchten Totschlags ermittelt.
Zwei weitere Fälle, in denen Stichwerkzeuge zum Einsatz kamen, verzeichnete die Polizei in der Münchener Straße sowie auf der Zeil. Am frühen Abend kam es in der Münchener Straße zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen, im Rahmen derer ein 32-Jähriger durch einen Stich in den Oberkörper verletzt wurde. Die restlichen Beteiligten sind aktuell flüchtig.
Gegen 22:40 Uhr sprach ein 17-Jähriger die am Kaiserplatz eingesetzten Polizeikräfte an und gab an, kurz zuvor am "Brockhausbrunnen" angegriffen und mittels eines Stichwerkzeuges im Bereich der Schulter verletzt worden zu sein. In beiden Fällen ermittelt die Polizei wegen gefährlicher Körperverletzung.
In Niederrad zündeten Unbekannte kurz nach Mitternacht einen selbstgebauten Böller an der Tür einer Schule in der Straße "Im Mainfeld", die dadurch völlig zerstört wurde.
Bei den dargestellten Zahlen und Sachverhalten handelt es sich um eine vorläufige Bilanz der Polizei Frankfurt am Main zum diesjährigen Jahreswechsel. Die Erfahrungen der Vorjahre haben gezeigt, dass Strafanzeigen auch erst im Nachhinein gestellt werden.
Diese Meldung wurde am 01.01.2025, 14:02 Uhr durch das Polizeipräsidium Frankfurt übermittelt.
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Kriminalstatistik zur Gewaltkriminalität im Kreis Frankfurt am Main
Über die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) des Bundeskriminalamtes (BKA) wurden im Kreis Frankfurt am Main im Jahr 2022 insgesamt 4375 Straftaten der Kategorie Gewaltkriminalität registriert, 13% davon blieben versuchte Straftaten. In 23 Fällen wurde mit einer Schusswaffe gedroht, in 22 Fällen auch von ihr Gebrauch gemacht. Im letzten Jahr lag die Aufklärungsquote der Straftaten mit gewalttätigem Hintergrund bei 64%. Von insgesamt 3249 Tatverdächtigen konnten 2760 Männer und 489 Frauen identifiziert werden. 53% der Tatverdächtigen sind nicht-deutscher Herkunft.
Alter | Anzahl Tatverdächtige |
---|---|
unter 21 | 854 |
21 bis 25 | 423 |
25 bis 30 | 491 |
30 bis 40 | 673 |
40 bis 50 | 467 |
50 bis 60 | 225 |
über 60 | 116 |
Im Jahr 2021 erfasste die Polizeiliche Kriminalstatistik des BKA 3255 Straftaten der Kategorie Gewaltkriminalität im Kreis Frankfurt am Main, die Aufklärungsquote lag bei 67%.
Unter dem Straftatbestand "Gewaltkriminalität" fasst das BKA Mord und Totschlag, Vergewaltigung und sexuelle Nötigung, Raubdelikte sowie gefährliche und schwere Körperverletzung und Verstümmelung weiblicher Organe zusammen.
Kriminalstatistik zum Straftatbestand Mord und Totschlag im Kreis Frankfurt am Main
Im Jahr 2022 registrierte die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) des Bundeskriminalamtes (BKA) im Kreis Frankfurt am Main 72 Straftaten aus dem Bereich Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen. In 81,944% der Fälle blieb es bei versuchter Tötung. In 5 Fällen wurde geschossen. Die Aufklärungsrate lag 2022 bei 87,5%. Unter den insgesamt 72 Tatverdächtigen befanden sich 69 Männer und 3 Frauen. 68% der Personen sind Tatverdächtige nicht-deutscher Herkunft.
Alter | Anzahl Tatverdächtige |
---|---|
unter 21 | 11 |
21 bis 25 | 11 |
25 bis 30 | 15 |
30 bis 40 | 15 |
40 bis 50 | 11 |
50 bis 60 | 7 |
über 60 | 2 |
Für das Jahr 2021 gibt die Polizeiliche Kriminalstatistik des BKA 0 erfasste Fälle von Straftaten im Bereich Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen im Kreis Frankfurt am Main bekannt, die Aufklärungsquote lag hier bei 97,674%.
Unfall-Statistik und Verunglückte im Straßenverkehr
Bei den polizeilich erfassten Verkehrsunfällen der letzten Jahre im ganzen Bundesgebiet zeigt sich ein leichter Aufwärtstrend. So wurden 2022 insgesamt 2.406.465 Unfälle im Straßenverkehr erfasst, in den Jahren 2021 dagegen 2.314.938 Fälle und 2020 2.245.245 Fälle. Auch bei den Zahlen der Unfälle mit Personenschaden ist diese Entwicklung zu beobachten. So gab es 2022 289.672 Unfälle mit zu Schaden gekommenen Personen, insgesamt wurden dabei 2.788 Verunglückte getötet. Im Jahr 2021 wurden von 258.987 Unfällen mit Personenschaden 2.562 Todesopfer verzeichnet.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten vom Blaulichtreport des Presseportals und Kriminalstatistiken des BKAs generiert. Übermittelt durch news aktuell: Zur Presseportal-Meldung. Um Sie schnellstmöglich zu informieren, werden diese Texte datengetrieben aktualisiert und stichprobenartig kontrolliert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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