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Polizeimeldungen für Osnabrück, 16.12.2024: Osnabrück: VfL Osnabrück vs Rot-Weiss Essen - Platzsturm und Ausschreitungen nach dem Spiel

Gewalt für das Presseportal Bild: Adobe Stock / Racle Fotodesign

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Osnabrück: VfL Osnabrück vs Rot-Weiss Essen - Platzsturm und Ausschreitungen nach dem Spiel

Osnabrück (ots) -

Am 15.12.2024 um 16:30 Uhr fand das Fußballspiel des VfL Osnabrück gegen Rot-Weiss Essen im Stadion an der "Bremer Brücke" statt.

Die Gästefans reisten mit Zügen der Deutschen Bahn, drei Reisebussen sowie individuell mit Pkw an. Vor Spielbeginn zündete eine bislang unbekannte Person einen Nebeltopf vor dem Gästeeingang in der Oststraße. Abgesehen davon verlief der Einlass der Gästefans ab 14:30 Uhr störungsfrei. Der VfL Osnabrück setzte eine sogenannte Vereinzelungsanlage ein, um den Einlass in den Gästebereich geordnet zu gestalten.

Bereits vor Spielbeginn wurden Sachbeschädigungen in der Toilettenanlage des Gästebereichs festgestellt. Hinweise auf die Verursacher liegen derzeit nicht vor.

Die erste Halbzeit verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle. In der zweiten Halbzeit eskalierte die Situation jedoch im Block K, in welchem sich sowohl Gäste- als auch Heimfans aufhielten sowie im angrenzenden Gästefanblock.

Gegen 17:45 Uhr zeigte ein VFL-Fan aus dem Block K heraus einen Hitlergruß in Richtung des Gästeblocks und anschließend zu einem dunkelhäutigen Ordner. Die Polizei nahm folglich die Personalien des Mannes auf und leitete ein Strafverfahren wegen Volksverhetzung ein. Der VFL sprach darüber hinaus ein Hausverbot aus.

Kurz vor Abpfiff kam es gegen 18:20 Uhr ebenfalls im Block K nach wechselseitigen Provokationen zwischen Heim- und Gästefans zu körperlichen Auseinandersetzungen. Ordner schritten ein und übergaben die beteiligten Personen an die Polizei.

In unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang öffneten zwei Gästefans aus dem Innenraum heraus das Fluchttor des Gästeblocks, wodurch 30 bis 50 Personen auf das Spielfeld stürmten und gezielt in Richtung Block K vorgingen. Zeitgleich wurden zwei Raketen aus dem Gästeblock abgefeuert, die in der Mitte des Spielfeldes landeten.Die Ausschreitungen wurden durch den Einsatz von Ordnern und Polizeikräften, teils unter Anwendung von Zwang, gestoppt. Dabei wurden die Gästefans zurück in den Block gedrängt.

Zeitgleich gelangten aus der Ostkurve Heimfans über den Zaun in den Innenraum, unter anderem um die aufgehängten Zaunfahnen zu entfernen. Diese beobachteten von dort die Situation im Block K und kehrten nach Ende der Ausschreitungen in ihren Bereich zurück. Die Abreise der Gästefans verlief ohne weitere Vorfälle.

Bei den Ausschreitungen im Zusammenhang mit dem Platzsturm erlitten mindestens zwei Ordner und vier Polizeibeamte Verletzungen von unterschiedlichem Ausmaß. Die Polizeibeamten wurden leicht verletzt, waren jedoch weiterhin dienstfähig. Die beiden Ordnungskräfte kamen mit dem Rettungsdienst in Krankenhäuser und wurden dort nach kurzer Behandlung wieder entlassen.

Neben zwei Festnahmen von Gästefans und der Durchführung von diversen Folgemaßnahmen, leitete die Polizei zahlreiche Strafverfahren ein.Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Osnabrück wurden die aus der Gruppe der Essener Fans begangenen Tathandlungen im Kontext des Platzsturmes als schwerer Landfriedensbruch gewertet. Es liegen umfangreiche Videoaufzeichnungen vor. Diese werden aktuell gesichert und ausgewertet. Die genauen Tatbeiträge einzelner Personen sind dabei Gegenstand laufender Ermittlungen.

Die Polizei bittet Zeugen, die Hinweise zu der Tat geben können, sich unter 0541/327-2619, -2617 (tagsüber) oder unter -2115 zu melden. Personen, die die Tat/die Täter fotografiert oder gefilmt haben, bitten wir, diese Aufnahmen über den nachfolgenden QR-Code hochzuladen und damit der Polizei zur Verfügung zu stellen.

Diese Meldung wurde am 16.12.2024, 14:32 Uhr durch die Polizeiinspektion Osnabrück übermittelt.

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Kriminalstatistik zur Gewaltkriminalität im Kreis Osnabrück

Über die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) des Bundeskriminalamtes (BKA) wurden im Kreis Osnabrück im Jahr 2022 insgesamt 898 Straftaten der Kategorie Gewaltkriminalität registriert, 13% davon blieben versuchte Straftaten. In 3 Fällen wurde mit einer Schusswaffe gedroht, in 3 Fällen auch von ihr Gebrauch gemacht. Im letzten Jahr lag die Aufklärungsquote der Straftaten mit gewalttätigem Hintergrund bei 74%. Von insgesamt 813 Tatverdächtigen konnten 689 Männer und 124 Frauen identifiziert werden. 42% der Tatverdächtigen sind nicht-deutscher Herkunft.

AlterAnzahl Tatverdächtige
unter 21199
21 bis 25128
25 bis 30119
30 bis 40175
40 bis 50110
50 bis 6055
über 6027

Im Jahr 2021 erfasste die Polizeiliche Kriminalstatistik des BKA 611 Straftaten der Kategorie Gewaltkriminalität im Kreis Osnabrück, die Aufklärungsquote lag bei 80%.

Unter dem Straftatbestand "Gewaltkriminalität" fasst das BKA Mord und Totschlag, Vergewaltigung und sexuelle Nötigung, Raubdelikte sowie gefährliche und schwere Körperverletzung und Verstümmelung weiblicher Organe zusammen.

+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten vom Blaulichtreport des Presseportals und Kriminalstatistiken des BKAs generiert. Übermittelt durch news aktuell: Zur Presseportal-Meldung. Um Sie schnellstmöglich zu informieren, werden diese Texte datengetrieben aktualisiert und stichprobenartig kontrolliert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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