Polizei News für Göttingen, 25.11.2024: Tag gegen Gewalt an Frauen: Polizeidirektion Göttingen setzt sichtbares Zeichen in Orange
Erstellt von Team Datenjournalismus
25.11.2024 13.41
Tag gegen Gewalt an Frauen: Polizeidirektion Göttingen setzt sichtbares Zeichen in Orange
Göttingen (ots) -
Im Jahr 2023 sind im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Göttingen in 2889 Fällen Frauen Opfer häuslicher Gewalt geworden. Bei dieser Zahl handelt es sich jedoch nur um die Fälle, die der Polizei auch gemeldet worden sind. Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher ausfallen. Und für das laufende Jahr zeichnet sich eine ähnliche Entwicklung ab. Darauf macht die Polizeidirektion Göttingen anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung der Gewalt an Frauen (25. November) aufmerksam und nimmt auch an diesem Jahr wieder an der UN-Kampagne "Orange The World" teil, um ein sichtbares Zeichen für eine Gesellschaft zu setzen, in der Frauen ohne Angst vor Gewalt leben können.
Gewalt gegen Frauen ist die Menschenrechtsverletzung, die am häufigsten vorkommt. Das Phänomen tritt auf der ganzen Welt auf und betrifft Frauen unabhängig von ihrer Herkunft oder dem sozialen Milieu, in dem sie leben. Es umfasst alle Formen physischer, sexueller und psychischer Gewalt. Gerade häusliche Gewalt betrifft dabei nicht nur die direkten Opfer - auch beispielsweise Kinder lernen Gewalt als Muster zur Konfliktlösung und werden später nicht selten selbst zu Opfern. Oder sogar zu Tätern. Die Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen hat bei der Polizei aus diesem Grund einen sehr hohen Stellenwert und bildet einen besonderen Schwerpunkt in der polizeilichen Arbeit.
Die Zahlen aus der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik belegen die Bedeutung dieses Schwerpunkts: Im Jahr 2023 sind im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Göttingen fast 2889 Fälle bekannt geworden, in denen eine Frau Opfer von Gewalt geworden ist. Eine Frau wurde von ihrem Partner ermordet, in sieben Fällen kam es zum Totschlag. Hohe Fallzahlen weisen auch Straftaten wie Vergewaltigung, sexuelle Belästigung, gefährliche und schwere Körperverletzung sowie Stalking, Nötigung und Bedrohung auf."Gewalt gegen Frauen tritt am häufigsten dort auf, wo die Opfer sich eigentlich am sichersten fühlen sollten - in ihrem eigenen Zuhause. Dabei sind diese Taten keine Privatangelegenheit, sondern Straftaten, die verfolgt und bestraft werden müssen. Uns als Polizei kommt eine besondere Verantwortung zu, die Opfer zu schützen, und das tun wir auch - mit allen uns zu Verfügung stehenden Mitteln", sagt Tanja Wulff-Bruhn, Präsidentin der Polizeidirektion Göttingen. Neben dem repressiven Ansatz setzt die Göttinger Behörde aber auch auf Prävention. Hierbei steht die PD Göttingen viele Kooperationspartnerinnen und -partner anderer Behörden, aber auch aus der Zivilgesellschaft zur Seite. "Diese Netzwerke sind von großem Wert, insbesondere wenn es darum geht, Gefahren zu erkennen und einzuschreiten, bevor es zu spät ist. Nur so können wir Opfern schnelle Hilfe und effektiven Schutz zuteilwerden lassen und weitere Opferwerdung verhindern."
Aktionen rund dem den "Orange Day"
Am heutigen 25. November verleiht die Polizeidirektion Göttingen ihren Bemühungen auch ganz sichtbar Ausdruck und beteiligt sich aktiv an der UN Women-Kampagne "Orange The World". Das Polizeigebäude an der Groner Landstraße in Göttingen wird in orangenes Licht getaucht.Weiterhin wurden anlässlich des Aktionstages jeder Polizeiinspektion im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Göttingen orangene Bänke mit der Aufschrift "Kein Platz für häusliche Gewalt" zur Verfügung gestellt, die einen dauerhaften Aufstellort Platz vor den Polizeistandorten oder auch im öffentlichen Raum erhalten und damit nicht nur am Aktionstag auf das Thema aufmerksam machen sollen.Die Bänke gehen zurück auf eine Idee der Dein Werk gGmbH, einer Werkstatt für Menschen mit psychischen Behinderungen aus dem Landkreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen. Die Bänke werden von der Dein Werk gGmbH produziert und europaweit vertrieben. "Sie sollen unter anderem aufgrund ihrer besonderen Farbgebung und ungewöhnlichen Gestaltung in Zukunft weithin sichtbar auf ein Thema aufmerksam machen, das häufiger vorkommt, als man sich vielleicht vorstellen kann", sagt Tanja Wulff-Bruhn abschließend über die außergewöhnliche Aktion.
Diese Meldung wurde am 25.11.2024, 12:57 Uhr durch die Polizeidirektion Göttingen übermittelt.
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Kriminalstatistik zur Gewaltkriminalität im Kreis Göttingen
Über die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) des Bundeskriminalamtes (BKA) wurden im Kreis Göttingen im Jahr 2022 insgesamt 778 Straftaten der Kategorie Gewaltkriminalität registriert, 14% davon blieben versuchte Straftaten. In 6 Fällen wurde mit einer Schusswaffe gedroht, in 2 Fällen auch von ihr Gebrauch gemacht. Im letzten Jahr lag die Aufklärungsquote der Straftaten mit gewalttätigem Hintergrund bei 82%. Von insgesamt 751 Tatverdächtigen konnten 630 Männer und 121 Frauen identifiziert werden. 32% der Tatverdächtigen sind nicht-deutscher Herkunft.
Alter | Anzahl Tatverdächtige |
---|---|
unter 21 | 205 |
21 bis 25 | 123 |
25 bis 30 | 89 |
30 bis 40 | 157 |
40 bis 50 | 81 |
50 bis 60 | 60 |
über 60 | 36 |
Im Jahr 2021 erfasste die Polizeiliche Kriminalstatistik des BKA 634 Straftaten der Kategorie Gewaltkriminalität im Kreis Göttingen, die Aufklärungsquote lag bei 82%.
Unter dem Straftatbestand "Gewaltkriminalität" fasst das BKA Mord und Totschlag, Vergewaltigung und sexuelle Nötigung, Raubdelikte sowie gefährliche und schwere Körperverletzung und Verstümmelung weiblicher Organe zusammen.
Kriminalstatistik zum Straftatbestand Mord und Totschlag im Kreis Göttingen
Im Jahr 2022 registrierte die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) des Bundeskriminalamtes (BKA) im Kreis Göttingen 5 Straftaten aus dem Bereich Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen. In 100% der Fälle blieb es bei versuchter Tötung. Die Aufklärungsrate lag 2022 bei 100%. Unter den insgesamt 5 Tatverdächtigen befanden sich 5 Männer und 0 Frauen. 20% der Personen sind Tatverdächtige nicht-deutscher Herkunft.
Alter | Anzahl Tatverdächtige |
---|---|
unter 21 | 0 |
21 bis 25 | 0 |
25 bis 30 | 2 |
30 bis 40 | 1 |
40 bis 50 | 1 |
50 bis 60 | 0 |
über 60 | 1 |
Für das Jahr 2021 gibt die Polizeiliche Kriminalstatistik des BKA 0 erfasste Fälle von Straftaten im Bereich Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen im Kreis Göttingen bekannt, die Aufklärungsquote lag hier bei 100%.
Kriminalstatistik zum Straftatbestand Vergewaltigung und sexuelle Nötigung im Kreis Göttingen
Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) des Bundeskriminalamtes (BKA) erfasste für 2022 im Kreis Göttingen insgesamt 60 Straftaten im Zusammenhang mit Vergewaltigung und sexueller Nötigung. In 12% der Fälle blieb es bei versuchten Straftaten. Die Aufklärungsquote betrug 78%. Unter den insgesamt 48 Tatverdächtigen befanden sich 0 Frauen und 48 Männer, 31% der Personen sind nicht-deutscher Herkunft.
Alter | Anzahl Tatverdächtige |
---|---|
unter 21 | 9 |
21 bis 25 | 8 |
25 bis 30 | 8 |
30 bis 40 | 15 |
40 bis 50 | 4 |
50 bis 60 | 2 |
über 60 | 2 |
Für das Jahr 2021 gibt die Polizeiliche Kriminalstatistik des BKA 48 erfasste Fälle von Vergewaltigung und sexueller Nötigung im Kreis Göttingen bekannt, die Aufklärungsquote lag hier bei 85%.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten vom Blaulichtreport des Presseportals und Kriminalstatistiken des BKAs generiert. Übermittelt durch news aktuell: Zur Presseportal-Meldung. Um Sie schnellstmöglich zu informieren, werden diese Texte datengetrieben aktualisiert und stichprobenartig kontrolliert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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