Blaulichtreport für Aachen/Würselen, 19.11.2024: Gemeinsame Presseerklärung von Staatsanwaltschaft Aachen und Polizei Aachen: Ermittlungen nach Raubdelikten in der StädteRegion
Erstellt von Team Datenjournalismus
19.11.2024 16.08
Gemeinsame Presseerklärung von Staatsanwaltschaft Aachen und Polizei Aachen: Ermittlungen nach Raubdelikten in der StädteRegion
Aachen/Würselen (ots) -
In den letzten sechs Wochen wurden in Würselen eine Vielzahl von Raubdelikten, Einbrüchen und Bränden begangen, die das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger beeinträchtigt haben. Die Polizei Aachen hat in diesem Zusammenhang eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, die sich mit der Aufklärung dieser Straftaten befasst.
Im Rahmen umfangreicher Ermittlungen zu den Straftaten nahm die Polizei bereits am Samstag, den 09. November, vier jugendliche Tatverdächtige vorläufig fest. Gegen drei dieser Personen wurde Untersuchungshaft angeordnet. Die jugendlichen Tatverdächtigen stammen alle aus dem Raum Würselen. Noch am gleichen Tag stellte die Polizei bei Durchsuchungen der Wohnungen der Tatverdächtigen diverses Beweismaterial (u. a. Diebesgut und Mobiltelefone) sicher. Am Mittwoch, den 13. November, erfolgte neben weiteren Wohnungsdurchsuchungen die Festnahme eines fünften Täters. Auch gegen diesen wurde die Untersuchungshaft angeordnet.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand geht die Polizei Aachen davon aus, dass die mindestens fünfköpfige Gruppe in wechselnder Beteiligung sowohl für die Raubstraftaten, aber auch für Einbruchsdelikte und Fahrzeugbrände in Würselen verantwortlich ist.
Bislang werden der Gruppierung u. a. diese Taten zugeordnet:
Am 04. Oktober kam es zu zwei Raubdelikten in Würselen, bei dem zunächst ein 31-jähriger Geschädigter in Morsbach und später ein 25-jähriger Geschädigter im Stadtgarten unter Vorspiegelung falscher Tatsachen von vier vermummten Personen auf Motorrollern angegriffen, verletzt und beraubt wurden.
Einer der Roller blieb am Tatort zurück. Er wurde Ende September in der Aachener Soers entwendet.
Roller fielen auch im Zusammenhang mit Einbrüchen auf. So wurde am 28. September die Schaufensterscheibe eines Modegeschäfts auf der Kaiserstraße eingeschlagen und Kleidungsstücke aus der Auslage entwendet, bei der die Täter anschließend auf Rollern flüchteten. Gleichgelagerte Geschäftseinbrüche fanden am 6. Oktober auf das Geschäft eines Mobilfunk-Anbieters auf der Kaiserstraße und am 26. September auf das Ladenlokal "Der rote Kleiderschrank" statt.
Am 11. Oktober wurde ein weiterer Geschädigter im Würselener Stadtgarten von vier Personen angegriffen, beraubt und verletzt.
Ein zweiter Motorroller wurde am 8. Oktober in der Waldstraße brennend aufgefunden. Vier Tage später brannte an derselben Örtlichkeit ein abgestellter Wohnwagen nach Brandstiftung vollständig aus.
Zu Halloween griff eine Gruppe in der Nähe des Stadtgartens mehrere Jugendliche an, verletzte und beraubte diese.
Am 03. November wurde eine 92-jährige Seniorin von drei Tätern in Ihrer Wohnung brutal ausgeraubt und verletzt - ihr wurde u. a. Schmuck entwendet. Darüber hinaus wurde sie gezwungen, die PIN ihrer Bankkarte preiszugeben. Mit der Karte hob einer der Täter am Bankautomaten Geld ab.
In der Nacht zum 04. November versuchten drei bis vier Täter ein Ehepaar in der Wohnung zu überfallen. Die Gegenwehr des Wohnungsinhabers verhinderte den Überfall, jedoch erlitt der Geschädigte einen Schlag gegen den Kopf und musste im Krankenhaus behandelt werden.
Am 05. November versuchten vier Täter eine Tankstelle auf der Krefelder Straße zu überfallen. Die Personen wurden von einem Angestellten der Tankstelle bei der Vorbereitung überrascht und flüchteten.
Am 07. November kam es zu einem Überfall auf einen Schnellimbiss in der Morsbacher Straße. Drei Täter beraubten unter Einsatz eines Messers und einer Pistole während des Geschäftsbetriebes den Imbiss. Ein Gast wurde dabei durch einen Schlag auf den Kopf verletzt.
Zusammenfassend stellte die Polizei fest, dass die Täter zunehmend rücksichtloser vorgingen. Bei jeder Raubstraftat wurden Opfer verletzt. Das Mitführen von Messern und Schusswaffen ließ schlimmere Folgen bei weiteren Taten befürchten.
Der stellvertretende Polizeipräsident Andreas Bollenbach dankt vor diesem Hintergrund den eingesetzten Beamtinnen und Beamten der Polizei Aachen und der Staatsanwaltschaft Aachen für die intensive und erfolgreiche Ermittlungsarbeit.
Seit der Inhaftierung der ersten tatverdächtigen Personen kam es in Würselen zu keinen vergleichbaren Straftaten. Gleichwohl bleibt die Aufklärung weiterer Taten Gegenstand anhaltender Ermittlungen.
Im Zuge der Ermittlungen konnten auch zwei Raubüberfälle auf eine Spielhalle auf der Kaiserstraße vom 27. Oktober und 3. November aufgeklärt werden. Nachdem ein zunächst unbekannter Täter am Nachmittag des 07. November einen Lebensmittel-Discounter in der Jülicher Straße in Aachen überfiel und ohne Beute unerkannt flüchten konnte, wurde ebendieser von aufmerksamen Zeugen am 09. November in der Peterstraße erkannt. Dort konnte der29-jährige Mann durch die Polizei widerstandslos festgenommen werden - gegen ihn wurde Untersuchungshaft angeordnet. Die Ermittlungen ergaben, dass der Mann auch dringend tatverdächtig ist, zwei Mal die Spielhalle in der Kaiserstraße in Würselen überfallen zu haben. (Siehe auch folgende Pressemeldungen vom 28.10. https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/11559/5896212, und vom 04.11. https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/11559/5900993).
Diese Meldung wurde am 19.11.2024, 15:30 Uhr durch die Polizei Aachen übermittelt.
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Kriminalstatistik zu Wohnungseinbruchdiebstahl im Kreis Städteregion Aachen
Bis zu fünf Jahre Gefängnis drohen Dieben in Deutschland, wenn sie erwischt werden. In einigen Fällen kann die Strafe sogar bis zu zehn Jahre betragen, beispielsweise bei bandenmäßigem Diebstahl, bei Wohnungseinbrüchen oder wenn der Dieb oder die Diebin eine Waffe mit sich geführt hat.
ImJahr 2022 gab es in Deutschland etwa 1,8 Millionen Diebstähle. Das bedeutet einen Zuwachs der Diebstahl-Fälle zum Jahr 2021 um 20,0 Prozent.
Rund drei von zehn Diebstählen wurden 2022 aufgeklärt. Allerdings gibt es dabei deutliche Unterschiede je nach Diebstahlart. Sobald Geld gestohlen wird, werden nur 7,9 Prozent der Fälle aufgeklärt, bei Ladendiebstählen sind es 89,8 Prozent. Allerdings werden nicht alle Fälle gemeldet. Gerade bei Ladendiebstählen werden oft nur jene Fälle angezeigt, bei denen der Dieb oder die Diebin bereits erwischt wurde.
Kriminalstatistik zu Straftaten der Kategorie Raubüberfälle in Wohnungen im Kreis Städteregion Aachen
2022 wurden durch die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) des Bundeskriminalamtes (BKA) im Kreis Städteregion Aachen 37 Straftaten der Kategorie Raubüberfälle in Wohnungen verzeichnet. Die Aufklärungsquote lag hier bei 70,27%. In 19% der Fälle blieb es bei einer versuchten Straftat. Unter den insgesamt 32 Tatverdächtigen befanden sich 26 Männer und 6 Frauen. 56% der Personen sind Tatverdächtige nicht-deutscher Herkunft.
Alter | Anzahl Tatverdächtige |
---|---|
unter 21 | 5 |
21 bis 25 | 3 |
25 bis 30 | 9 |
30 bis 40 | 7 |
40 bis 50 | 5 |
50 bis 60 | 3 |
über 60 | 0 |
Für das Jahr 2021 gibt die Polizeiliche Kriminalstatistik des BKA 22 erfasste Fälle von Raubüberfällen im Kreis Städteregion Aachen bekannt, die Aufklärungsquote lag hier bei 55%.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten vom Blaulichtreport des Presseportals und Kriminalstatistiken des BKAs generiert. Übermittelt durch news aktuell: Zur Presseportal-Meldung. Um Sie schnellstmöglich zu informieren, werden diese Texte datengetrieben aktualisiert und stichprobenartig kontrolliert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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