Lokales

Arbeitslosigkeit im Landkreis Garmisch-Partenkirchen aktuell im November: Arbeitslosigkeit steigt um 17,3 Prozent

Beratungsszene in einer Agentur für Arbeit (gestellt) Bild: Pressebild der Bundesagentur für Arbeit

  • Artikel teilen:
  • Arbeitslosigkeit im Landkreis Garmisch-Partenkirchen steigt deutlich
  • Auch mehr Menschen ohne Arbeit als vor einem Jahr
  • Mehr Menschen als im Oktober beziehen Bürgergeld

Die kalte Jahreszeit lässt die Zahl der Jobsuchenden steigen.Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Garmisch-Partenkirchen im Vergleich zum Oktober deutlich gestiegen. Zwar steigt die Arbeitslosigkeit in dieser Jahreszeit üblicherweise an, doch nicht immer so deutlich wie in diesem Jahr. Auch im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Arbeitslosen.
Auch die Zahl der Bürgergeldempfänger ist im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Im Vergleich zum Oktober 2023 stieg die Anzahl der Bürgergeld-Empfänger ebenfalls.
Die wichtigsten Daten im Überblick

Art der DatenAktuellVeränd. VormonatVeränd. VorjahrQuote
Arbeitslose1.852+17,3 %+11,0 %3,8 %
Bürgergeldempfänger2.655+3,7 %+ 8,1 %3,3 %

Hinweis: Die Arbeitslosenquote gibt den Anteil von Arbeitslosen an allen Menschen wieder, die arbeiten oder arbeitslos sind. Die Hilfequote beim Bürgergeld ist der Anteil aller arbeitsfähigen Bürgergeldempfänger an der Bevölkerung zwischen 15 und 66 (Rentenalter).

Weitere Beiträge zum Thema Wirtschaft und Soziales:* Berichte zur Arbeitslosigkeit in den Ländern und Kreisen* Inflation und Preisentwicklung* ifo-Index aktuell* So entwickeln sich die Preise für Häuser und Wohnungen

Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell im Landkreis Garmisch-Partenkirchen?

Die Zahl der Arbeitslosen nahm im Landkreis Garmisch-Partenkirchen um 273 Personen und damit 17,3 Prozent auf 1.852 zu. Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit ist in den Wintermonaten allerdings üblich. Grund dafür sind zahlreiche Außenberufe, die in diesen Monaten weniger Menschen beschäftigen. Das betrifft vor allem das Baugewerbe, aber auch die Gastronomie.

Arbeitslosenquote im Landkreis Garmisch-Partenkirchen im November 2024

Die Arbeitslosenquote stieg um 0,6 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent. Damit liegt die Quote über dem Landesdurchschnitt von 3,7 Prozent.

22,1 Prozent der Erwerbslosen sind bereits seit mindestens einem Jahr ohne Arbeit. Die Zahl dieser sogenannten Langzeitarbeitslosen erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 16 oder 4,1 Prozent auf insgesamt 410 Personen.

Arbeitslosigkeit in der Garmisch-Partenkirchen höher als vor einem Jahr

Im Vergleich zum November des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit im Landkreis Garmisch-Partenkirchen um 183 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 11,0 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,4 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 3,4 Prozent betragen.

Wer ist von Arbeitslosigkeit im Landkreis Garmisch-Partenkirchen besonders betroffen?

Für einige Bevölkerungsgruppen lag die Arbeitslosenquote über, für andere unter der allgemeinen Quote von 3,8 Prozent.
Männer waren im November etwas seltener von Arbeitslosigkeit betroffen als Frauen. Ihre Arbeitslosenquote lag bei 3,6 Prozent und damit 0,3 Prozentpunkte niedriger als die der Frauen von 3,9 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit erhebt außerdem Arbeitslosenquoten für jüngere und ältere Menschen. Unter 25-Jährige hatten eine Arbeitslosenquote von 2,5 Prozent, 55 bis unter 65-Jährige von 5,3 Prozent. Für Ausländer lag die Arbeitslosenquote bei 10,2 Prozent. Dazu zählt die Bundesagentur für Arbeit alle Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit, aber mit Wohnsitz in Deutschland.

"Hartz 4" in Arbeitslosenstatistik

Der Landkreis Garmisch-Partenkirchen gehört zur Minderheit von Kreisen in Deutschland, in denen weniger als 50 Prozent der Arbeitslosen Bürgergeld beziehen. Im aktuellen Monat sind es 866 der insgesamt 1.852 Arbeitslosen und damit 46,8 Prozent. Ihre Zahl lag um 28 höher als im Vormonat, was einer Zunahme von 3,3 Prozent entspricht.
Bis 31. Dezember 2022 hieß diese Leistung noch Arbeitslosengeld 2 beziehungsweise Sozialgeld. Bekannter war - und ist teilweise noch - die Bezeichnung "Hartz IV". Mit der Umbenennung einher gingen auch zahlreiche Änderungen, unter anderem eine Erhöhung der Zahlungen.
Allerdings ist ein großer Teil der Bürgergeld-Beziehenden nicht arbeitslos gemeldet. Teilweise handelt es sich dabei um Beschäftigte oder Selbständige, die zwar mindestens 15 Stunden arbeiten und daher nicht arbeitslos sind, deren Einkommen aber nicht ausreicht und die daher ergänzend Sozialleistungen beziehen. Auch Schülerinnen und Schüler sowie Eltern mit kleinen Kindern können Bürgergeld beziehen, ohne Arbeit zu suchen. Aus diesem Grund sind viele Empfänger von Bürgergeld nicht arbeitslos. Denn Voraussetzung dafür ist das Interesse an einer Arbeitsstelle.

Wer erhält im Landkreis Garmisch-Partenkirchen Bürgergeld?

Insgesamt bezogen im November 2.655 Menschen Bürgergeld im Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Das ergab eine erste Schätzung der Bundesagentur für Arbeit. 1.834 Personen davon gelten als erwerbsfähig. Das bedeutet, dass sie mindestens 15 Jahre alt und noch nicht in Rente (einschließlich Erwerbsunfähigkeitsrente) sind. Bei den nicht-erwerbsfähigen Bürgergeld-Beziehern handelt es sich überwiegend um Kinder.
Die Zahl der Menschen mit Bürgergeldbezug erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 113 Personen. Das entspricht einem Anstieg von 4,5 Prozent. Gegenüber dem November vor einem Jahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 221 Menschen höher, ein Plus von 9,1 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern stieg die Zahl der Betroffenen verglichen mit dem Vormonat um 65 Personen, was einem Zuwachs von 3,7 Prozent entspricht. Verglichen mit dem Vorjahr stieg die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 137 Personen und damit 8,1 Prozent.
Sie wollen weiterlesen? Lesen Sie auch unsere Beiträge zur Arbeitslosigkeit in Deutschland insgesamt, in Bayern oder anderen Bundesländern oder einen der weiteren 399 Beiträge zur Arbeitslosigkeit in den deutschen Landkreisen und Städten!
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 29.11.2024. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++

Folgen Sie News.de schon bei Facebook und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/roj/news.de

Themen

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.