Lebenslauf: Diese Fehler sollten vermieden werden
Erstellt von Cori Brossmann
23.01.2024 16.39
Übersichtlichkeit – eine klare Struktur bindet Aufmerksamkeit
Die ersten Eindrücke sind entscheidend, insbesondere bei Bewerbungsunterlagen. Untersuchungen zeigen, dass Personalverantwortliche etwa sechs Sekunden benötigen, um eine Entscheidung über einen Lebenslauf zu treffen. In dieser kurzen Zeit muss der Lebenslauf die Aufmerksamkeit des HR-Mitarbeiters auf sich ziehen und ihn zum Weiterlesen animieren. Eine klare und übersichtliche Gestaltung ist daher von zentraler Bedeutung, um das Interesse des Lesers nicht zu verlieren.
Die antichronologische oder „amerikanische" Anordnung des Lebenslaufs hat sich in der modernen Bewerbungslandschaft als bevorzugtes Format etabliert. In dieser Strukturierung beginnt man mit der neuesten oder aktuellen Position und arbeitet sich rückwärts durch den beruflichen Werdegang. Das gleiche Prinzip wird auch auf andere Abschnitte des Lebenslaufs mit zeitlichen Angaben angewendet, wie Ausbildung, Studium, Fortbildungen und Zusatzqualifikationen.
Heute finden sich im Internet Muster und Vorlagen für Lebensläufe, die in Zusammenarbeit mit Personalfachleuten entwickelt wurden und daher in vollem Umfang den Anforderungen an Struktur und Aufbau entsprechen.
Überlänge vermeiden – präzise Informationen sind gewünscht
Die ideale Länge eines Lebenslaufs liegt zwischen einer bis zwei DIN A4-Seiten. Berufserfahrene Fach- und Führungskräfte, die über zehn Jahre im Beruf sind und viele Positionen und Jobwechsel hatten, können ihre Erfahrungen auf bis zu drei Seiten ausweiten. Dies sollte jedoch die Obergrenze darstellen, da längere Lebensläufe häufig nicht vollständig gelesen werden.
Die Fähigkeit, den Lebenslauf auf das Wesentliche zu fokussieren und zu komprimieren, ist nicht nur eine Frage der Lesbarkeit, sondern auch ein Indikator für die Fähigkeit des Bewerbers, wichtige Informationen effektiv zu kommunizieren. Dies spiegelt eine wertvolle Kompetenz wider, die in nahezu jedem Berufsfeld geschätzt wird. Die Auswahl, Priorisierung und punktgenaue Darstellung von Informationen sind entscheidende Fähigkeiten, die sich auch im Berufsalltag als nützlich erweisen.
Hobbys – privater Zeitvertreib nicht immer relevant
Die Angabe von Hobbys und Interessen im Lebenslauf kann ein zweischneidiges Schwert sein. Sie bietet die Möglichkeit, ein vollständigeres Bild des Bewerbers zu zeichnen, aber nur, wenn diese Angaben relevant für die ausgeschriebene Stelle sind. Es ist entscheidend, dass die Hobbys das Kompetenzportfolio ergänzen und wichtige Persönlichkeitsmerkmale unterstreichen, die für die Position von Bedeutung sind.
Beispiele wie die Mitgliedschaft in einem Gospelchor oder Kenntnisse der mediterranen Küche sind nur dann von Interesse, wenn sie direkt mit der angestrebten Stelle in Verbindung stehen, beispielsweise bei einer Bewerbung für eine Position in einem Gesangsverein oder als Koch. In anderen Kontexten könnten solche Informationen als irrelevant angesehen werden und den Raum für wichtiger erscheinende Inhalte einnehmen.
Die Aufnahme von Hobbys kann jedoch vorteilhaft sein, wenn sie bestimmte Soft Skills oder Erfahrungen belegen, die für die Position qualifizieren. Zum Beispiel könnte die Teilnahme an Mannschaftssportarten die Teamfähigkeit demonstrieren, während ehrenamtliche Führungspositionen Führungsqualitäten belegen können. In solchen Fällen können Hobbys und Interessen eine zusätzliche Dimension zur Bewerbung hinzufügen und den Bewerber in einem positiveren Licht darstellen.
Unwahre Angaben – Ehrlichkeit zahlt sich aus
Es ist wesentlich, beim Erstellen eines Lebenslaufs eine Balance zwischen Selbstbewusstsein und Bescheidenheit zu finden. Die Präsentation der eigenen Stärken ist entscheidend, um die Aufmerksamkeit von Personalverantwortlichen zu erlangen, jedoch ist es ebenso wichtig, ehrliche Angaben zu machen. Erfahrene Personalverantwortliche können oft erkennen, wenn Bewerber ihre Fähigkeiten übertreiben, und es ist üblich, bestimmte Angaben während des Vorstellungsgesprächs zu überprüfen.
Ein klassisches Beispiel ist die Angabe von Sprachkenntnissen. Wenn beispielsweise fließendes Englisch in Wort und Schrift angegeben wird, kann dies leicht überprüft werden, indem das Gespräch auf Englisch geführt oder ein schriftlicher Test verlangt wird. Unwahre Angaben können nicht nur peinlich sein, sondern auch das Vertrauen des Personalverantwortlichen in den Bewerber untergraben.
brc/news.de