9 Personen im Krankenhaus: Blasen am ganzen Körper - Heftige Nebenwirkung durch Energie-Tablette

Medien berichten von gleich mehreren Fällen, bei denen Betroffene nach der Einnahme von sogenannten "Energietabletten" ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten. Bild: Adobe Stock/mogumogu200
Erstellt von Ines Fedder
12.03.2025 11.36
- Mehrere Krankenhausfälle nach Einnahme vonModafinil und Armodafinil
- Gefährliche Nebenwirkung: Blasen am ganzen Körper
- Mediziner warnt vor Einnahme von Energietabletten als Freizeitdroge
Handelt es sich hierbei etwa um eine bisher noch unbekannte Nebenwirkung? Medien berichten derzeit von gleich mehreren Fällen, bei denen Betroffene nach der Einnahme von sogenannten "Energietabletten" ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten. Die Hintergründe.
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Es sind beunruhigende Zahlen, die auf eine ungewollte Komplikation hindeuten. Wie unter anderem die "Dailymail" berichtet, haben sich in den vergangenen zwölf Monaten gleich neun Fälle ereignet, bei denen es zu ungewollten Komplikationen nach der Einnahme von sogenannten Energietabletten kam.
Die sieben Männer und zwei Frauen hatten im Vorfeld alle das Medikament "Modafinil" oder "Armodafinil" eingenommen. Dabei handelt es sich um verschreibungspflichtige Medikamente, die unter anderem zur Behandlung von Narkolepsie eingesetzt werden. Die "Energietabletten" werden in der breiten Bevölkerung trotz der Verschreibungspflicht oft als "Freizeitdroge" konsumiert, da sie eine leistungssteigernde Wirkung haben sollen. In den sozialen Medien tauschen sich Konsument:innen darüber aus, wie man das Medikament auch ohne Rezept bekommen kann.
Als Folge der Einnahme litten die neun Betroffenen nur kurze Zeit später unter ekelerregendem Hautausschlag, der unter Umständen lebensbedrohlich ist. Sie sind laut Behördenangaben in einem Zeitraum zwischen Februar 2024 bis Februar 2025 in mehrere Krankenhäuser in Singapur eingeliefert. Das Medikament haben die Betroffenen laut eigener Aussage von Freunden oder Straßenhändler:innen erhalten.
Unbekannte Nebenwirkung nach Modafinil? Mehrere Fälle vom Stevens-Johnson-Syndrom (SJS)
Mediziner:innen diagnostizieren später - sie alle leiden am sogenannten Stevens-Johnson-Syndrom (SJS).
Stevens-Johnson-Syndrom: Was ist das und welche Symptome treten auf?
Dabei handelt es sich um eine lebensbedrohliche Hautreaktion, die durch starke Blasenbildung und Abschälen der Haut gekennzeichnet ist. Der Ausschlag beginnt typischerweise am Oberkörper und breitet sich auf Arme, Gesicht und Beine aus bis hin zum Genitalbereich.
Gesundheitsbehörde warnt vor lebensbedrohlichen Blasenbildung durch Aufputschmittel
Die Health Sciences Authority (HSA) von Singapur berichtet über die lebensbedrohlichen Komplikationen: "Bei einem männlichen Konsumenten in den Vierzigern traten schmerzhafte Ausschläge mit Blasenbildung und Hautabschälung auf. Zudem litt er unter schweren Geschwüren im Mundbereich, die ihn mehrere Tage lang unfähig machten zu essen und zu sprechen." Drei weitere Betroffene erlitten eine schwerwiegende Nekrolyse (Ablösung der Haut). "Sie hatten schwere Hautreaktionen und entwickelten schmerzhafte Ausschläge mit Blasenbildung und Hautabschälung, die sich über den ganzen Körper ausbreiteten, heißt es in einem Statement der HSA. Und weiter: "Bei einem von ihnen, einem männlichen Konsumenten in seinen Zwanzigern, kam es zu lebensbedrohlichen Blasenbildungen auf der Haut, die 60 Prozent seines Körpers bedeckten, darunter sein Gesicht, seine Brust, seine Arme, Genitalien, Beine und Fußsohlen."
Nebenwirkung von Narkolepsie-Mittel Modafinil - Weitere Komplikationen bekannt
Neben den Hauterkrankungen sind zudem weitere Nebenwirkungen der Medikamente Modafinil undArmodafinil bekannt. So kann es zu Herzproblemen und Bluthochdruck kommen. Psychiatrische Erkrankungen wie Angstzustände, Halluzinationen oder Manien sollen ebenfalls durch die Einnahme begünstigt werden.
Professor Lee Haur Yueh, leitender Berater der Abteilung für Dermatologie am Singapore General Hospital erklärte gegenüber der Presse: "Die Tatsache, dass wir eine erhebliche Anzahl von Fällen im Zusammenhang mit Armodafinil und Modafinil beobachten, deutet darauf hin, dass das mit diesen Arzneimitteln verbundene Risiko besonders hoch ist."
„Um die Patientensicherheit zu gewährleisten, sollten diese Arzneimittel nur nach ärztlicher Verschreibung und unter angemessener medizinischer Aufsicht eingenommen werden."
Nähere Informationen finden Sie auch hier:
- Rote-Hand-Brief zu Modafinil: Mögliches Risiko schwerer angeborener Fehlbildungen, in: Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, abgerufen am 12.03.2025
- Mitteilung an die Angehörigen der Heilberufe zur Einschränkung der Anwendungsgebiete für
Modafinil, abgerufen am 12.03.2025
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ife/sfx/news.de