Auch bei Normalgewicht: Diese Körperformen haben das größte Krebsrisiko

Insbesondere ein hoher Fettanteil in der Bauchregion kann Krebs fördern. Bild: picture alliance/dpa/PIXSELL | Grgo Jelavic/Pixsell
Von news.de-Redakteur Felix Schneider
23.01.2025 12.50
- Nicht nur der Körperfettanteil trägt zum Krebsrisiko bei
- Auch die Fettverteilung im Körper spielt eine wichtige Rolle
- Davon sind auch Menschen im Normalgewicht betroffen
Wie hoch das Risiko ist, an Krebs zu erkranken, das ist nicht nur abhängig vom Fettanteil, der im Körper enthalten ist. Britische Forscher haben eine Studie im "British Journal of Cancer" veröffentlicht, die zeigt, dass auch die Verteilung des Fetts im Körper eine Rolle dabei spielt. Je nach Körperform ist die Gefahr, an Krebs zu erkranken, erhöht. Doch welche Körpertypenhaben das größte Risiko?
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Allgemeines Übergewicht bleibt gefährlich
Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass allgemein übergewichtige Menschen von einem erhöhten Krebsrisiko aller Arten betroffen sind. Darunter fallen auch Gebärmutterkrebs und Kolonkarzinome. Das rührt daher, dass Fettgewebe Botenstoffe absondert, die Entzündungsreaktionen hervorrufen können. Zudem schüttet das Fettgewebe zu viel von dem "Fetthormon" Leptin und zu wenig von dem Hormon Adiponektin aus. Dadurch wird das Wachstum von Zellen angeregt oder die Kontrollmechanismen des Körpers werden abgeschaltet. Damit haben es Krebszellen leichter, zu entstehen und sich auszubreiten.
"Apfeltypen" sind besonders gefährdet
Wer einen apfelförmigen Körper, also einen breiten Oberkörper oder Mittelteil und dafür eine wenig ausgeprägte Taille hat, sollte aufpassen. Auch diese Körperform begünstigt das Krebsrisiko enorm. Dabei bleibt es allerdings nicht: auch Herz-Kreislauf-Probleme treten bei dieser Körperform deutlich häufiger auf. Weniger gefährdet sind Menschen mit birnenförmigen Körper, also einem erhöhten Fettanteil an den Hüften, Gesäß und Oberschenkeln. Für diese Körperform konnten die Forscher keine signifikante Zunahme des Krebs-Risikos feststellen, trotz eines hohen BMI. Der Body-Mass-Index ist diesen Erkenntnissen zufolge im Bezug auf das Krebsrisiko nur wenig aussagekräftig. Besonders Fett, das direkt unter der Haut gespeichert ist, sorgt für weniger Probleme als Fett, dass sich in der Körpermitte ansammelt.
Ein gesunder BMI allein reicht nicht aus
Weitere Studien unterstützen diese Befunde: insbesondere Bauchfett erhöht das Risiko, an Gebärmutter-, Gallenblasen-, Nieren-, Leber- und Brustkrebs zu erkranken. Letzterer kann bei starker Fettleibigkeit und einem erhöhten Alter auch Männer betreffen, ist allerdings eher selten. Festzuhalten ist: auch, wenn eine Körperform nicht im klassischen Sinne als fettleibig gilt, kann eine ungünstige Körperfett-Verteilung also das Krebsrisiko erhöhen. Neben dem BMI sollten Sie daher auch spezifischere Messungen zum Körperfettanteil in verschiedenen Regionen Ihres Körpers durchführen lassen. Lassen Sie sich im Zweifel bei Ihrem Hausarzt dazu beraten und nehmen Sie die nötigen Schritte vor, um eine weniger gefährliche Körperform zu erreichen.
Dieser Artikel wurde nach umfassender Recherche erstellt und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Im Notfall sollten Sie immer einen Mediziner oder den Rettungsdienst um Hilfe bitten.
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Verwendete Quellen:
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