Darum scheitert Ihre Diät: Vermeiden Sie diese Fehler beim Intervallfasten

Die Diät dürfte Nachteulen schwerfallen, denn der nächtliche Gang zum Kühlschrank ist in der Regel nicht mehr möglich. Bild: picture alliance/dpa | Lino Mirgeler
Von news.de-Redakteur Felix Schneider
21.01.2025 12.18
- Beim sogenannten Intervallfasten muss etwa 16 Stunden gefastet werden
- Diese Umstellung fällt vielen schwer und die Diät scheitert
- Wir zeigen, wie Sie mit der Fastenmethode erfolgreich werden
Das sogenannte "Intervallfasten", auch intermittierendes Fasten genannt, ist prinzipiell eine recht simple Methode um abzunehmen: so wird beim Intervallfasten nur zu bestimmten Zeiten gegessen, während man die restliche Zeit komplett auf Essen verzichtet. Je nach Variante wird dabei mindestens 16 Stunden lang gefastet, also kann nur während den restlichen acht Stunden gegessen werden. Damit Sie Erfolg mit der Methode haben können, sollten Sie allerdings einiges beachten.
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Wie funktioniert Intervallfasten?
Warum funktioniert das Intervallfasten eigentlich so gut? Laut Forschern ist der Mechanismus recht simpel: isst man für 10-16 Stunden nichts, holt sich der Körper Energie aus seinen Fettreserven. Daraufhin werden Fettsäuren, oder "Ketone", in den Blutkreislauf eingespeist. Diese funktionieren für den Körper als Brennstoffquelle. Das schützt offenbar auch das Erinnerungsvermögen und die Lernfähigkeit, bietet also neben dem Gewichtsverlust auch weitere Vorteile. Um den Körper beim Fettverbrennen zu unterstützen, können Sie neben dem Intervallfasten auch Sport treiben, um Muskelmasse aufzubauen. Denn je mehr Muskeln der Körper hat, desto höher ist sein Kalorienverbrauch - auch im Ruhezustand.
Tipp 1: Weder zu ungesund noch zu viel essen
Zunächst sollten Sie wissen, dass das Intervallfasten kein Freifahrtschein dafür ist, während der Essenszeit so viel oder so ungesund wie Sie möchten, zu essen. Regelmäßige Besuche bei Fastfood-Ketten sollten Sie daher in jedem Fall unterlassen, auch wenn Sie nun länger fasten. Auch bei der Menge sollten Sie vorsichtig sein: zwar ist das Essen während der geregelten Zeiten ohne Einschränkungen erlaubt, doch Sie sollten im Kopf behalten, dass ein Kalorienüberschuss trotz Fastenperioden Ihr Gewicht wieder nach oben schrauben kann. Essen Sie also weder zu ungesund, noch zu viel, um eine Gewichtszunahme zu verhindern. Auch zu wenig zu essen kann gefährlich sein. Auf lange Sicht baut der Körper neben Fett auch Muskelmasse ab und der Stoffwechsel verlangsamt sich.
Tipp 2: Passen Sie den Rhythmus an Ihre Bedürfnisse an
Die Fastenzeit müssen Sie übrigens nicht zwingen so legen, dass Sie erst zu Abend essen dürfen. Wenn Sie ohnehin kein Fan von Frühstück sind, können Sie Ihre Essenszeit etwa auch von 13 bis 21 Uhr legen. So können Sie dennoch Mittag- und Abendessen genießen, ohne mit dem Fasten zu brechen. Wichtig ist dabei, dass Sie die Mahlzeiten so planen, dass Sie trotz Fasten auch für den Arbeitsalltag genügend Energie haben. Wenn Sie die Diät an Ihren Lebensstil anpassen, dürfte es Ihnen also schon mal leichter fallen, mit dem Intervallfasten Erfolg zu haben. Nachteulen, die gerne auch mal den ein oder anderen späten Snack verzehren, dürfte die Umstellung wohl dennoch etwas schwerer fallen.
Tipp 3: Immer genug trinken
Sollte man auf Wasser beim Fasten verzichten? Auf keinen Fall - trinken Sie während der Fastenzeiten unbedingt ausreichend. Der Körper kann zwar über längere Zeit gut ohne Essen klarkommen, doch ohne Wasser drohen diverse Erkrankungen und chronische Beschwerden. Schon zu Beginn kann Dehydration das Erinnerungsvermögen, die Laune, die Aufmerksamkeit und die motorischen Fähigkeiten negativ beeinflussen. Längere Perioden ohne Wasser können eine akute Niereninsuffizienz auslösen. Trinken Sie also immer ausreichend. Von Softdrinks ist allerdings abzuraten - warum, das erklären wir in unserem Ratgeber zu den Folgen von zuckerhaltigen Getränken. Greifen Sie daher lieber zu Wasser oder Tee.
Tipp 4: Klein anfangen und hocharbeiten
Zu guter Letzt können Wir Ihnen raten, dass Sie sich keine zu großen Ziele setzen sollten. Oft scheitern Diäten daran, dass die eigenen Ansprüche eine zu extreme Umgewöhnung erfordern. Das ist häufig nicht nur eine Herausforderung für den Körper, sondern kann auch psychisch einiges von Ihnen abfordern. Und oft ist die Versuchung dann eben größer, als der eigene Wille. Daher sollten Sie zunächst mit kleinen Schritten beginnen - setzen Sie sich einen Fastenintervall von 12 Stunden und steigern Sie die Zeit abhängig von Ihrem Wohlbefinden. So können Sie und Ihr Körper sich langsam an die festen Zeiten gewöhnen, ohne sich gleich zu übernehmen.
Dieser Artikel wurde nach umfassender Recherche erstellt und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Im Notfall sollten Sie immer einen Mediziner oder den Rettungsdienst um Hilfe bitten.
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Verwendete Quellen:
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