So krank ist Thüringen: Wie verbreitet sind Corona, Grippe und RSV im Dezember 2024?
Von news.de-Redakteurin Sarah Knauth
24.12.2024 13.55
Gerade in der kalten Jahreszeit sind viele Menschen in Thüringen von Husten, Schnupfen oder Halsschmerzen betroffen. Doch nicht jede Atemwegserkrankung ist gleich: Ärztinnen und Ärzte unterscheiden zwischen akuten Atemwegserkrankungen, grippeähnlichen Erkrankungen, der "echten" Grippe (Influenza) und Erkältungen sowie zwischen weiteren Infektionen wie dem Respiratorischen Synzytialvirus (RSV) und dem Coronavirus (SARS-CoV-2). Wie diese Erkrankungen aktuell in Thüringen verbreitet sind, zeigen die neuesten regionalen Daten des Robert Koch-Instituts (RKI).
Corona in Thüringen: 7-Tage-Inzidenz von 8,6
Corona, oder COVID-19, bleibt eine der häufigsten Atemwegserkrankungen. Es verursacht Symptome wie Fieber, Husten und Atemnot und wird durch das SARS-CoV-2-Virus ausgelöst. In Thüringen gab es in der vergangenen Woche 183 neue Corona-Fälle. Mit 34,9 ist die höchste Corona-7-Tage-Inzidenz in der Altersgruppe der über 80-Jährigen festzustellen. Über alle Altersklassen hinweg liegt die Corona-7-Tage-Inzidenz in Thüringen aktuell bei 8,6 pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner (Stand: 24.12.2024). Seit Beginn der Pandemie wurden 906.115 laborbestätigte Corona-Fälle in Thüringen gemeldet.
Altersgruppe | 7-Tage-Inzidenz | neue Fälle letzte 7 Tage | Corona-Fälle gesamt in Thüringen |
---|---|---|---|
00-04 | 7,2 | 6 | 25.536 |
05-14 | 3,6 | 7 | 102.236 |
15-34 | 2,9 | 11 | 216.211 |
35-59 | 4,6 | 33 | 363.147 |
60-79 | 10,7 | 61 | 143.314 |
80+ | 34,9 | 64 | 55.124 |
00+ | 8,6 | 183 | 906.115 |
Grippe in Thüringen: 124 neue Influenza-Fälle
Die "echte" Grippe (Influenza) wird durch das Influenzavirus verursacht und ist oft mit plötzlichem Krankheitsbeginn, hohem Fieber und Gliederschmerzen verbunden. In der KW 50 wurden in Thüringen 124 neue Grippe-Fälle registriert. Das entspricht einer Grippe-Inzidenz von 5,84.
Altersgruppe | neue Grippe-Fälle letzte KW | Influenza-Inzidenz in Thüringen |
---|---|---|
00-14 | 79 | 28,72 |
15-59 | 35 | 3,19 |
60+ | 10 | 1,34 |
00+ | 124 | 5,84 |
Mehr zum Thema: Corona, Grippe, RSV in Deutschland: Sind aktuell mehr Menschen als sonst krank?
Akute Atemwegserkrankungen und grippeähnliche Erkrankungen im Osten Deutschlands
Neben der Verbreitung der "echten" Grippe (Influenza) wird auch die Entwicklung der regionalen Fallzahlen für akute Atemwegserkrankungen und grippeähnliche Erkrankungen genau beobachtet. Akute Atemwegserkrankungen (kurz: ARE, für akute respiratorische Erkrankung) umfassen laut der Definition des Robert-Koch-Instituts alle neu aufgetretenen Atemwegserkrankungen mit Husten, Halsschmerzen oder Fieber. Eine grippeähnliche Erkrankung (kurz: ILI, für engl. influenza-like illness) ist eine spezifische Form der ARE, bei der - zusätzlich zu Husten oder Halsschmerzen - in jedem Fall Fieber auftritt.
In der folgenden Übersicht werden die ARE- und ILI-Zahlen der 50. Kalenderwoche für die deutsche Großregion Osten dargestellt und mit der durchschnittlichen Inzidenz Deutschlands verglichen.
KW 50/2024 | Region Osten | Deutschland gesamt |
---|---|---|
Atemwegserkrankungen je 100.000 Einw. | 8.500 (Vorwoche: 8.800) | 8.200 |
Grippeähnliche Erkrankungen je 100.000 Einw. | 1.400 (Vorwoche: 2.000) | 1.400 |
Die geschätzte wöchentliche Inzidenz akuter Atemwegserkrankungen der Großregion Osten, zu der auch Thüringen gehört, beträgt für die 50. Kalenderwoche 8.500 pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Sie ist im Vergleich zur Vorwoche gesunken (Vorwoche: 8.800), liegt aber noch über dem bundesweiten Durchschnitt von 8.200. Für grippeähnliche Erkrankungen wird aktuell eine Inzidenz von 1.400 pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner geschätzt. Dieser Wert ist im Vergleich zur Vorwoche gesunken (Vorwoche: 2.000). Die Werte für die grippeähnlichen Erkrankungen in der Region Osten bewegen sich im Bereich der für Gesamtdeutschland geschätzten Inzidenz (1.400).
Die geschätzten Inzidenzen für die Bevölkerung in Deutschland basieren auf den Angaben von Personen, die freiwillig bei dem RKI-Online-Portal GrippeWeb registriert sind und regelmäßig Auskunft über ihren Gesundheitszustand geben. In der Kalenderwoche 50/2024 haben insgesamt 1.610 Teilnehmende aus der Region Osten ihre Daten gemeldet. Die bundesweiten Zahlen basieren auf Meldungen von 8.821 Personen. Es handelt sich hierbei um Selbstauskünfte und nicht um laborbestätigte Befunde.
RSV in Thüringen: Inzidenz gestiegen für Respiratorisches Synzytial-Virus
Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist ein weltweit vorkommender Erreger von Atemwegserkrankungen, der in jedem Lebensalter auftreten kann. Schwere Krankheitsverläufe treten vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen auf. In der 50. Kalenderwoche gab es 10 neue RSV-Fälle in Thüringen - 4 mehr als in der Vorwoche. Die RSV-Inzidenz liegt hier aktuell bei 0,47 laborbestätigten RSV-Fällen je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner.
Die höchste RSV-Inzidenz des laufenden Jahres wurde in Thüringen in der Kalenderwoche 04/2024 erreicht, als innerhalb einer Woche 394 neue RSV-Fälle registriert wurden. Dies entspricht einer RSV-Inzidenz von 18,53 Fällen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner.
Kalenderwoche | neue RSV-Fälle | RSV-Inzidenz in Thüringen |
---|---|---|
50/2024 | 10 | 0,47 |
49/2024 | 6 | 0,28 |
48/2024 | 4 | 0,19 |
47/2024 | 2 | 0,09 |
46/2024 | 0 | 0 |
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf aktuellen Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) erstellt und wird täglich datengetrieben aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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kns/roj/news.de