Gesundheit

Pflegenotstand in Deutschland: Warum ist Hamburg Vorreiter und das Universitätsklinikum Tübingen Spitzenreiter?

Beste Krankenhäuser laut Bundes-Klinik-Atlas Bild: Adobe Stock / gpointstudio

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  • Hamburg: Niedrigster Pflegepersonalquotient (PpQ) mit 45,35
  • Bundesdurchschnitt: PpQ von 50,38
  • Problemgebiete: Sachsen-Anhalt zeigt höchsten Fachkräftemangel (PpQ 53,79)
  • Bundesweit bestes Krankenhaus nach PpQ und Fallzahlen: Universitätsklinikum Tübingen

Klinik-Ranking Deutschland 2024: Pflegequalität im bundesweiten Vergleich

Der Bundes-Klinik-Atlas beleuchtet regionale Unterschiede in der Gesundheitsversorgung. Hamburg führt mit einem Pflegepersonalquotienten (PpQ) von 45,35 die Rangliste an und erreicht damit die beste Balance zwischen der Anzahl der Pflegekräfte und dem Pflegeaufwand je Behandlungsfall.

Der Pflegepersonalquotient (PpQ) beschreibt das Verhältnis der verfügbaren Pflegekräfte zur Anzahl der Behandlungsfälle in einem Krankenhaus. Er wird berechnet als Kehrwert des Verhältnisses zwischen der Anzahl der Behandlungsfälle und der Pflegekräfte. Dabei wird berücksichtigt, dass bestimmte Behandlungsfälle eine höhere Pflegelast aufgrund ihrer Schwere erfordern. Der Bundes-Klinik-Atlas erläutert: Ein Wert von 50 bedeutet beispielsweise, dass an diesem Krankenhausstandort einer Pflegekraft rechnerisch 50 Fälle mit durchschnittlicher Pflegelast im Jahr gegenüberstanden.

Mit einem Bundesdurchschnitt von 50,38 wird deutlich, dass einige Regionen mehr vom Pflegefachkräftemangel betroffen sind. Insbesondere in Sachsen-Anhalt spiegelt sich dieser Mangel in einem PpQ von 53,79 wider, was auf eine unzureichende Personaldecke hinweist.

BundeslandFallzahlPpQPflegekräfteKrankenhäuser
Hamburg456.35345,3510.06336
Berlin774.10845,6516.95859
Brandenburg476.22746,8210.17171
Sachsen877.24747,5418.45187
Saarland237.91248,644.89118
Hessen1.204.43248,8424.662130
Schleswig-Holstein521.48149,9810.43462
Mecklenburg-Vorpommern381.04350,097.60740
Bayern2.639.99250,7152.059288
Nordrhein-Westfalen4.023.58850,9179.035343
Baden-Württemberg1.876.16451,3936.505167
Bremen191.13251,53.71112
Thüringen512.66652,729.72450
Niedersachsen1.498.31852,7828.388143
Rheinland-Pfalz812.52953,715.13288
Sachsen-Anhalt485.60653,799.02849

Quelle: Bundes-Klinik-Atlas

Bestes Krankenhaus Deutschlands: Universitätsklinikum Tübingen überzeugt bei Fallzahlen und Pflegequalität

Krankenhäuser, die viele Patient:innen behandeln, stehen oft vor der Herausforderung, Einbrüche in der Pflegequalität zu vermeiden. Das Universitätsklinikum Tübingen zeigt, wie sich diese Herausforderung meistern lässt: Mit einer Fallzahl von 73.926, der 2. größten in Deutschland, erzielt das Klinikum dennoch einen weit überdurchschnittlichen Pflegepersonalquotienten, wie die Daten des Bundes-Klinik-Atlas belegen.

Dank der Arbeit von 1.581 Pflegekräfte erreicht das Klinikum einen Pflegepersonalquotienten von 38,84. Dieses Verhältnis deutet nicht nur auf ein gutes Arbeitsumfeld für die Pflegekräfte hin, sondern spricht auch für eine individuellere Pflege der einzelnen Patient:innen.

Top-Kliniken mit den höchsten Fallzahlen

KlinikAdresseFallzahlPflegepersonalquotientPflegekräfte im Krankenhaus
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)Martinistraße 52, 20251 Hamburg73.92648,441.822
Universitätsklinikum TübingenHoppe-Seyler-Straße 3, 72076 Tübingen73.18138,841.581
Universitätsklinikum WürzburgOberdürrbacher Straße 6, 97080 Würzburg72.14041,211.374
Universitätsklinikum ErlangenMaximiliansplatz 2, 91054 Erlangen69.76650,711.477
Universitätsklinikum FreiburgHugstetter Straße 55, 79106 Freiburg im Breisgau69.25144,141.817
Universitätsklinikum Heidelberg Campus Neuenheimer FeldIm Neuenheimer Feld 410, 69120 Heidelberg, Neckar68.10559,261.496
Charité Universitätsmedizin Berlin Campus Virchow KlinikumAugustenburger Platz 1, 13353 Berlin67.21952,742.050
Universitätsklinikum Augsburg MedizincampusStenglinstraße 2, 86156 Augsburg, Bayern62.62750,671.366
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der TU DresdenFetscherstr. 74, 01307 Dresden60.98152,631.483
Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Hauptstandort UMLangenbeckstraße 1, 55131 Mainz58.47545,911.365

Quelle: Bundes-Klinik-Atlas

Fachkraftmangel in der Pflege: Statistisches Bundesamt meldet alarmierende Zahlen

Der Fachkräftemangel in Deutschland ist nicht nur eine Folge der Alterung unserer Gesellschaft, sondern auch deren Auslöser. Die Babyboomer gehen in den Ruhestand, die Zahl der Rentner:innen steigt, Fachkräfte fehlen jedoch zunehmend, obwohl sie immer dringender benötigt werden. Ein Teufelskreis, den das Statistische Bundesamt mit alarmierenden Zahlen belegt. Laut dem statistischen Trend, der auf dem Rückgang der Pflegekräfte und dem allgemeinen demografischen Wandel basiert, errechnet das Amt bis 2049 im Vergleich zu 2019 einen Anstieg des Bedarfs um ein Drittel – auf 2,15 Millionen Fachkräfte. Zudem wird erwartet, dass durch die Alterung der Gesellschaft bis 2049 in Deutschland voraussichtlich zwischen 280.000 und 690.000 Pflegekräfte fehlen werden.

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+++Dieser Text wurde auf der Basis des Bundes-Klinik-Atlas generiert und wird datengetrieben aktualisiert. Bei Anmerkungen und Rückmeldungen können Sie uns diese unter hinweis@news.de mitteilen. +++

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