Gesundheit

Mysteriöse "Krankheit X" breitet sich aus: Bereits dutzende Infizierte - Angst vor nächster Pandemie wächst

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) setzt alles daran, die Auslöser und Infektionswege der neuen "Krankheit X" zu erforschen (Symbolbild). Bild: Adobe Stock/Екатерина Шпаченко

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  • Mysteriöse "Krankheit X" breitet sich in Afrika aus
  • Zahlreiche Infizierte und Tote: Who extrem alarmiert
  • Vor allem Kinder betroffen: Symptome und Folgen von "Krankheit X"

Mysteriöse "Krankheit X" breitet sich aus: Angst vor neuer Pandemie wächst

Es ist nicht das erste Mal, dass Forscher:innen vor neuen möglichen Pandemie-Auslösern warnen. So erhöhte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erst unlängst die Warnstufe bezüglich des sogenannten Mpox-Virus, ehemals "Affenpocken". Und auch die sogenannte Vogelgrippe wird immer häufiger Thema, wenn es um Epidemie- und Pandemie-Auslöser geht. Seit einiger Zeit jedoch zeigen sich Expert:innen zunehmend besorgt wegen einer ganz neuen Krankheit, die bisher noch nicht auf dem Radar der Virologen zu sein schien: die sogenannte "Krankheit X". In Zentralafrika breitet sich die Krankheit immer weiter aus. Immer mehr Infektions- und auch Todesfälle werden gemeldet. Während die WHO indes alles versucht, die mysteriösen Krankheitsfälle aufzuklären, steigt die Verunsicherung.

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"Krankheit X" breitet sich besorgniserregend schnell in Afrika aus - fast 400 Fälle

Die Zahl der Menschen, die im Südwesten der Demokratischen Republik Kongo an einer bisher unbekannten Krankheit erkrankt sind, ist nach Angaben des Gesundheits-Krisenzentrums auf 394 gestiegen, so die aktuellen Zahlen. Die Lage in der Region Panzi sei besonders besorgniserregend, hieß es in einem in kongolesischen Medien veröffentlichten Bericht. Hinzu kämen die logistischen Probleme für die entsandten Gesundheitsteams und das medizinische Personal in dem entlegenen Gebiet, das über ein schlechtes Straßennetz verfügt.

Medizinische Versorgung mangelhaft: WHO in Alarmbereitschaft wegen "Krankheit X"

So seien nur zwei Epidemiologen vor Ort. Auch mangele es an Notfallmedikamenten und an einem Frühwarnsystem. Das mache die Reaktion auf die mittlerweile als "Krankheit X" bezeichnete Krankheit mit grippeähnlichen Symptomen besonders kompliziert. Während der erste Krankheitsfall bereits am 24. Oktober verzeichnet worden war, ging erst am 1. Dezember eine Alarmmeldung bei der nationalen Gesundheitsbehörde des zentralafrikanischen Landes ein.

Inzwischen hat auch die Weltgesundheitsorganisation WHO angekündigt, Expertenteams zur Unterstützung zu entsenden. Der kongolesische Gesundheitsminister Roger Kamba hatte erklärt, die Behörden seines Landes seien in höchster Alarmbereitschaft. Mit ersten Laborergebnissen von Proben von Patienten wird an diesem Wochenende gerechnet.

Zahlreiche Tote und Infizierte durch mysteriöse grippeähnlichen Infektion

Zur Zahl der Toten gibt es mittlerweile unterschiedliche Angaben. So hatten die Gesundheitsbehörden der betroffenen Provinz Kwango schon vor Tagen von mehr als 130 verstorbenen Patienten gesprochen - in dem Bericht des Krisenzentrums war nun aber von 30 Todesfällen die Rede. Während in der einen Zählung nur die Patienten erfasst werden, die in den Gesundheitszentren gestorben sind, nimmt die andere alle auf, die ohne ärztliche Behandlung zu Hause starben, aber die gleichen Symptome aufwiesen.

Symptome der "Krankheit X": Diese Gruppe ist am häufigsten betroffen

Das Problem bei der mysteriösen Krankheit: Ähnlich wie bei Corona leiden die Betroffenen an Symptomen, die nur schwer von einer Grippe zu unterscheiden sind. Darunter fallen: starker Husten, Fieber, Atembeschwerden und Kopfschmerzen.

Besonders betroffen seien laut ersten Analysen vor allem Frauen und Kinder im Alter von über 15 Jahren. Warum das so ist und wie man die Ausbreitung verhindern kann, darüber wird derzeit noch geforscht.

Dr. Matshidiso Moeti, WHO-Regionaldirektor für Afrika, erklärte gegenüber den Medien: "Unsere Priorität ist es, den betroffenen Familien und Gemeinden wirksame Unterstützung zukommen zu lassen. Wir unternehmen alle Anstrengungen, um die Ursache der Krankheit zu ermitteln, ihre Übertragungswege zu verstehen und so schnell wie möglich eine angemessene Reaktion sicherzustellen."

Was hat es mit dem Begriff "Krankheit X" auf sich?

Dass die Mediziner:innen derzeit noch vor einem großen Rätsel stehen, sagt nicht zuletzt die Bezeichnung "Krankheit X" aus. Der Begriff wurde von der UN-Agentur im Jahr 2018 geprägt, um einen bisher unbekannten, hypothetischen Erreger zu beschreiben, der möglicherweise die nächste Pandemie auslösen könnte.

Quellen:

  • Klein, F. (2019). Krankheit X—die große Unbekannte. MMW-Fortschritte der Medizin, 161, 18-18.

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/news.de/dpa

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